Metal ist keineswegs nur etwas für harte Männer

Hart, männlich, rebellisch – Metal ist was für wilde Kerle, so scheint es zumindest. Dass dieses Bild jedoch weitgehend ein Klischee ist, zeigt die Soziologin Susanne Sackl-Sharif in ihrer Doktorarbeit an der Uni Graz auf.

Foto: Mareike Wagner – pixelio.de

Seit den 1990er-Jahren finden sich immer mehr Frauen in den Metal-Bands. Es gibt auch rein weibliche Gruppen. Vermehrt findet man laut der Forscherin auch Female Fronted Metal Bands, Gruppen mit einer Front-Sängerin. Auffallend sei in diesem Zusammenhang, dass Frauen oft sehr hoch singen oder sehr tief «growlen» – so nennt sich das tiefe Schreien im Death Metal.

Für ihre Dissertation hat die Kennerin der Szene Fans aus der steirischen Landeshauptstadt und aus Voitsberg interviewt. Zusätzlich analysierte die Forscherin mit einigen Fans deren Lieblingsvideos.

Das überraschende Ergebnis der Interviews: Gender-Aspekte wurden von den befragten Fans kaum angesprochen. Offenbar betrachten sie die Musik selbst als geschlechtslos, meint die Dissertantin. Generell sei zu sehen, dass die Metal-Szene wachse und es mittlerweile viele verschiedene Sub-Stile gebe.

So boome zum Beispiel gerade Mittelalter-Metal mit dem Dudelsack als Instrument und anderen folkloristischen Elementen, erklärt Sackl-Sharif. Recht populär sei auch Symphonic Metal mit opernhaftem Gesang. Metalcore wiederum engagiere sich politisch und propagiere unter anderem vegane Ernährung.

Mehr Infos: www.uni-graz.at

«Improvisieren – Interpretieren»

An einem Symposium stellt die Hochschule der Künste Bern HKB aktuelle Projekte ihres Forschungsschwerpunkts Interpretation vor. Konzerte und Diskussionen begleiten die Präsentationen.

Bild: Carl Czerny, Systematische Anleitung zum Fantasieren auf dem Pianoforte, op. 200 (1829)

Beethovens «Fantasie», Die Urfassung des Fliegenden Holländers, Alfred Wälchli, die Kontrabassklarinette und Peter Cornelius als Musiktheoretiker – mit diesen Themen beschäftigen sich die fünf Projekte, die am Sa/So 12./13. und 19./20. Oktober 2013 präsentiert werden. Die Symposiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind zur Diskussion der Ergebnisse eingeladen. Zu einzelnen Themenkreisen stehen auch Konzerte auf dem Programm.

Das Projekt «Beethovens ‹Fantasie›» beschäftigt sich mit der um 1800 sehr lebendigen Kultur des Improvisierens, des pianistischen «Fantasierens». Theoretische Quellen wie auch praktische Beispiele kommen zur Sprache, zudem erklingen in drei Konzerten ganz verschiedene Stilrichtungen von (teil-)improvisierter Musik. Im Rahmen eines Workshops können sich Studierende mit verschiedenen Improvisationsmethoden bekannt machen.
Richard Wagners Oper Der fliegende Holländer für die historisch informierte Interpretationspraxis zu erschliessen, dies ist das Ziel eines weiteren Vorhabens. Für den November dieses Jahres ist eine praktische Rekonstruktion der damaligen Aufführungsbedingungen geplant. Im Rahmen des Symposiums soll der theoretische Rahmen dazu abgesteckt werden.
Ausgehend vom fragmentarisch gebliebenen und singulären literarischen Werk des Schriftstellers und Komponisten Alfred Wächli widmet sich dieses Projekt neuen Möglichkeiten für die Analyse, Edition und Kreation von multiperspektivischer Literatur.
Mittels modernster Methoden wurde das bislang alles andere als perfekte Corpus der Kontrabassklarinette akustisch optimiert und mit einer elektromechanischen Klappensteuerung versehen. Nun kann ein Funktionsmuster des verbesserten Instruments inklusive seiner Entstehungsgeschichte präsentiert werden.
Anhand von Quellen aus dem Nachlass von Peter Cornelius (1824–1874) wird Material zur Musiktheorie des mittleren 19. Jh. vorgestellt und in den ästhetischen Kontext der Zeit gestellt. Über Cornelius hinaus werden dadurch Aufschlüsse zur Musik von Liszt, Wagner, Bruckner und R. Strauss möglich.

Programmübersicht 

Weitere Informationen: Forschungsschwerpunkt Interpretation
 

Altdorfer Fachtagung zur Neuen Volksmusik

Wie hat sich die Neue Volksmusik in den letzten Jahren verändert? Welche Bedeutung kommt ihr heutzutage zu? Die Hochschule Luzern – Musik geht im Rahmen des Altdorfer Festivals Alpentöne an einer Fachtagung solchen Fragen nach.

Foto: Kaspar Ruoff

Die Tagung wirft einen vergleichenden Blick auf jüngere und jüngste Entwicklungen in der Volksmusik in den Alpenregionen der Deutschschweiz, Bayerns und Österreichs.

Zur Sprache kommen Ansätze und Praktiken innovativer Strömungen, die sich in den vergangenen zwanzig Jahren entwickelt haben. Beleuchtet werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Musikalisch-Ästhetischen und Performativen.

In Beziehung zu diesen Tendenzen sind auch die Volksmusik-Hochschul-Studiengänge zu setzen. Beispiele aus Österreich, der Schweiz, Finnland und Irland sollen zeigen, welche Rolle eine akademische Ausbildung in diesem Gefüge spielen will, kann und soll.

Die Tagung findet am Donnerstag, 15. August und Freitag, 16. August 2013, im Hotel «Zum Schwarzen Löwen» in Altdorf statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Mehr Infos: www.hslu.ch/neue-volksmusik

Über neue Klänge schreiben

Im Wintersemester 2013/14 bietet die Forschungsabteilung der Hochschule für Musik Basel praxisorientierte Schreibkurse für Nachwuchsautorinnen und -autoren im Bereich Neue Musik an. Bewerbungsschluss ist der 15. September.

Thorben Wengert / pixelio.de

Schreiben über (neue) Musik, sei es mit journalistischem oder wissenschaftlichem Anspruch, ist eine der wenigen musikalischen Disziplinen, für die es keine Ausbildung gibt. In allen Medien krankt der musikalische Diskurs am Mangel an Nachwuchsautoren. Das Basler Weiterbildungsangebot baut auf den erfolgreich durchgeführten Schreibwerkstätten in Basel (2011) und Darmstadt (2010, 2012) auf. Bewährt hat sich besonders die gezielte Förderung junger Autoren, die nun erstmals einen anerkannten zertifizierten Leistungsnachweis erwerben können: Das Certificate of Advanced Studies Musikjournalismus ist daher schon für BA-Diplomierte zugänglich.

Kursleiter sind die Musikjournalisten Björn Gottstein (Stuttgart) und Thomas Meyer (Zürich), eingeladen sind Gastdozentinnen und -dozenten aus den Bereichen Print, Radio und Neue Medien (u.a. Corinne Holtz, Claus Spahn, Susanne Kübler/Tages-Anzeiger, Cécile Olshausen/Radio SRF2 Kultur, Michael Kunkel/dissonance). Das Kursangebot ist angebunden an Aufführungsprojekte der Hochschule für Musik Basel mit unter anderem Péter Eötvös und Peter Maxwell Davies. Als erste Ergebnisse werden während des Kurses Beiträge in der Basellandschaftlichen Zeitung (bz Basel) veröffentlicht.

Die Bewerbung mit Motivationsschreiben, Textproben und/oder Empfehlungsschreiben muss bis zum 15. September 2013 erfolgen.

Detaillierte Informationen zum CAS Musikjournalismus finden sich hier.
 

Aus für «Emi Classics» und «Virgin»

Zwei gewichtige Traditionslabel verschwinden: Warner Music Group lässt die Markennamen «Emi Classics» und «Virgin» fallen und vertreibt deren Produkte neu unter anderen – auch nicht ganz unbekannten – Namen.

His master’s voice, langjähriges Markenzeichen von EMI. Foto:Lienhard Schulz – wikimedia commons

Die Produktionen von Virgin Classics sollen neu unter dem Label «Erato» unter die Leute gebracht werden. Damit wird eine in den 1960er-Jahren in Frankreich massgebende Marke neu belebt.

Die EMI-Classics-Werke laufen künftig unter dem Label «Warner Classics». Warner hat Emi Classics und Virgin vor Monaten übernommen.

Branchenbeobachter rätseln, was die Strategie hinter dem Schachzug sein könnte. Ein altes, etwas angestaubtes Label durch ein noch älteres, noch etwas angestaubteres zu ersetzen, scheint zumindest überraschend.

6. Europäischer Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2014

Anlässlich der 45. Internationalen Jazzwoche vom 25. bis 30. März 2014 schreibt die Interessengemeinschaft Jazz Burghausen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadt Burghausen den 6. Europäischen Burghauser Nachwuchs-Jazzpreis 2014 aus.

Foto: Dietmar Meinert / pixelio.de

Zugelassen sind europäische Combos (ab drei Musiker) und Big Bands aller Stile des Jazz. Die Teilnahme ist auf das Höchstalter von 30 Jahren beschränkt (Geburtsjahrgang 1984 und jünger).

Der Preis ist mit 10’000 Euro dotiert, aufgeteilt in 5000 Euro Barpreis und 5000 Euro Promotionspreis, zugeschnitten auf die Bedürfnisse der Band. Dies kann die Produktion und der Vertrieb einer CD sein, oder ein Promotionspaket oder ein Coachingpaket.

Die Jury besteht aus Joe Viera (Künstlerischer Leiter der Internationalen Jazzwoche Burghausen), Roland Spiegel (Bayerischer Rundfunk), Ralf Dombrowski (Publizist und Fotograf), Reinhard Köchl (Publizist).

Mehr Infos: www.b-jazz.com/jazzpreisjazz-award-2014.html

Programm der Classical:next 2014

Bei der Klassik-Musikmesse, die nächstes Jahr vom 14.–17. Mai in Wien stattfinden wird und an der sich bislang vor allem Tonträger-Labels präsentierten, können die Teilnehmer vorschlagen, was auf der Bühne zu sehen und in den Diskussionrunden zu hören sein wird: Call for Proposals.

Foto: Eric van Nieuwland,SMPV

Die Classical:next ist das internationale Fachforum für alle Bereiche der Klassik-Branche. Die Netzwerkveranstaltung umfasst eine Messe und eine Konferenz, dazu Showcase-Konzerte und Video-Präsentationen. Direktorin Jennifer Dautermann möchte aufgrund der positiven Rückmeldungen am Konzept einer offenen Plattform bei der Gestaltung des Konferenz- und Konzertprogramms festhalten: «Wir beziehen die internationale Klassikgemeinschaft so weit wie möglich mit ein, denn unsere Fachbesucher wissen selbst am besten was sie brauchen, welche Künstler man kennenlernen sollte und welche Trends vielversprechend sind.»
Branchenprofis weltweit sind aufgerufen, Künstler und Ensembles mit aussergewöhnlichen Profilen und innovativen Spielansätzen, zukunftsweisende Projekte und Hot Topics sowie Expertenrunden für die Konferenzbeiträge vorzuschlagen. Für eine neutrale Bewertung der Vorschläge sorgt eine unabhängige und internationale Experten-Jury. Einreichungen sind online bis zum 13. September 2013 in drei Kategorien möglich:

1. Live Showcase-Konzerte
«Live Showcases» sind kurze Live-Auftritte von Solisten und Ensembles. Im Fokus stehen ungewöhnliche Ansätze und neuartige Aufführungskulturen sowie Klangsprachen, die etwa mit multimedialen Mitteln spielen, das Publikum aktiv in das Konzertgeschehen einbeziehen oder auf verschiedenste Weise aus der gewohnten «Inszenierung» von Klassik-Programmen herausragen.

Bilanz des 47. Montreux Jazz Festival

Das 47. Montreux Jazz Festival ist Geschichte. Gezählt worden sind an 18 Tagen 250’000 Besucher und ein um mehr als 10 Prozent gestiegenes Budget.

Foto: Laurent Wehrli, François Carrard, Mathieu Jaton, Quincy jones & Thierry Amsallem © 2013 FFJM – Vincent Bailly

Das Auditorium Stravinski, der Hauptspielort, ist laut Angaben der Veranstalter an elf Abenden ausverkauft gewesen. Den Saal gefüllt haben unter anderen die Altmeister Prince, Sting und Leonard Cohen.

Das Budget des Festivals hat dieses Jahr 25 Millionen Franken betragen. Es ist im Vergleich zum Vorjahr um 3 Millionen Franken höher ausgefallen.

Nach Claude Nobs, dem verstorbenen Festivalgründer, wird in Montreux ein Strassenabschnitt benannt – die Eingangsstrasse von Montreux bis zum Royal Plaza heisst neu «Avenue Claude Nobs».

Das nächste Montreux Jazz Festival wird zwischen dem 4. und 19. Juli 2014 stattfinden.

Rekordaufmarsch am 30. Gurten Festival

Das diesjährige Gurtenfestival hat rund 70 Konzerte auf vier Bühnen gebracht. Mit 77’000 Besuchern ist dabei einmal mehr ein Rekord aufgestellt worden.

Gurtenfestival, Media-Center

Zu den Highlights gehörten am Donnerstag der Auftritt von Volbeat, der Toten Hosen vor 20’000 Zuschauern am Freitagabend und Hurts am Samstag.

Den Abschluss machten am Sonntag die Fantastischen Vier, Emelie Sandé und Zaz. Aber auch Newcomer wie Reptile Youth, Goose oder Netsky sind zu hören gewesen. Steff La Cheffe und Müslüm haben auf der Waldbühne je 7’000 Zuschauer angezogen.

Anlaufschwierigkeiten gab’s zu Beginn des Festivals mit einem neu eingeführten bargeldlosen Zahlungssystem. Ob es weiterhin genutzt wird, wird laut Aussagen der Veranstalter in lokalen Medien im Herbst entschieden. 

Das nächste Gurtenfestival findet vom 17. bis 20. Juli 2014 statt.
 

Nach Meldungen der NZZ und des Schweizerischen Tonkünstlervereins ist der Schweizer Gitarrist und Komponist Martin Wehrli nach längerer Krankheit verstorben. Wehrli war Schüler Hans-Ulrich Lehmanns und Helmut Lachenmanns und schrieb vorzugsweise Kammermusik.

Der 1957 geborene Wehrli war ab 1974 als Gitarrist in verschiedenen Jazzrock-Formationen tätig. In diese Zeit fallen auch erste kompositorische Arbeiten.

1978 bis 1981 absolvierte Wehrli bei Walter Feybli an der Musik-Akademie Zürich ein Gitarrenstudium und daran anschliessend ein Kompositionsstudium bei Hans Ulrich Lehmann in Zürich und in Stuttgart bei Helmut Lachenmann. Von 1986 bis 1991 war er in der Atelier- und Produktionsgemeinschaft Koprod in Zürich aktiv.

Die Abschiedsfeier findet am Dienstag, 23. Juli, um 16 Uhr in der Predigerkirche in Zürich statt.

 

Neue Leiter für Genfer Jazz-Sommerkonzerte

Der Kulturmanager Jakob Graf sowie Erni Odoom und Nelson Schaer heissen die neugewählten Programmverantwortlichen für die Genfer Jazz-Sommerkonzerte.

Konzertort: Innenhof des Hôtel de Ville, Foto: Bart van Poll – wikimedia.commons

Graf von der Firma PFL Management ist verantwortlich für die Programmierung der Musiques colorées der Scène Ella Fitzgerald. Graf hat als Tour-Administrator und Koordinator von Festivals Erfahrung. Er arbeitet immer wieder mit Radio Télévision Suisse, dem Festival Diagonales Jazz und Gruppen wie Mama Rosin and the Imperial Tiger Orchestra zusammen.

Ernie Odoom und Nelson Schaer übernehmen die Verantwortung für die Konzerte im Hof des Genfer Stadthauses. Die in der Welschschweiz bekannten Promotoren organisieren die Konzerte der AMR (Association pour l’encouragement de la musique improvisée) und sind mit dem Genfer Fête de la Musique sowie dem Chat Noir in Carouge verbunden.
 

Anmeldung für Eurovision Song Contest 2014

Schweizer Radio und Fernsehen sucht zusammen mit RTS, RSI und RTR den Schweizer Teilnehmer oder die Schweizer Teilnehmerin für den «Eurovision Song Contest» 2014 in Dänemark. Interessierte sind eingeladen, ab dem 30. September 2013 ihre Songs auf eine Internetplattform hochzuladen.

Bild: SRF/Nikkol Rot

Neu wird eine Auswahl von Kandidaten einem Expertencheck unterzogen, aus dem schliesslich sechs Kandidaten für die Live-Show am 1. Februar 2014 qualifiziert werden.

Vom 30. September bis 28. Oktober 2013, 8 Uhr, können alle Interpreten, die am «Eurovision Song Contest» 2014 die Schweiz vertreten wollen, ihre eigens für diesen Event komponierten Songs auf der Internetplattform srf.ch/eurovision veröffentlichen.

Nach Anmeldeschluss wählt das Publikum seine Lieblingssongs. Parallel dazu gibt eine Fachjury ihr Urteil ab (Wertung 50 Prozent). Insgesamt neun Kandidaten werden so für SRF und RTR ermittelt.

In einer zweiten Phase werden die neun besten Interpreten der Internetplattform, sechs Kandidaten von RTS und drei Kandidaten von RSI ihren Song live einer Expertenrunde präsentieren. Die Experten bewerten die Live-Kompetenz, die gesangliche Qualität sowie die Bühnenpräsenz. Von diesen 18 Kandidaten schickt das Expertenteam drei für SRF und RTR, zwei für RTS und einen für RSI ins Rennen.

Die sechs qualifizierten Interpreten präsentieren in der nationalen Live-Show am 1. Februar 2014 ihren Song sowie zusätzlich eine Coverversion eines anderen Songs. Diese Sendung wird live aus der Bodensee-Arena in Kreuzlingen ausgestrahlt. Das Fernsehpublikum und eine Expertenjury bestimmen zu je 50 Prozent, wer die Schweiz 2014 am «Eurovision Song Contest» in Dänemark vertreten soll.

Swisscom zieht sich aus dem Musiksponsoring zurück

Wie das Welschschweizer Onlineportal Arcinfo vermeldet, will Swisscom sich aus dem Musiksponsoring zurückziehen. Für das Gurtenfestival, wo die Firma als Hauptsponsor amtet, kommt die Nachricht laut Swissinfo «sehr überraschend».

Gurtenfestival

Die Änderung der Sponsoring-Strategie der Swisscom wird ab 2014 wirksam. Nach rund zehn Jahren Musiksponsoring wolle man sich anderen kulturellen und sportlichen Events zuwenden, zitiert Swissinfo den Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus.

Swisscom prüft Alternativen im Kultursponsoring. Musikfestival hätten ihre Attraktivität verloren, weil sie es nicht mehr erlaubten, sich als Sponsor abzuheben, so Neuhaus sinngemäss weiter. Dazu gebe es zu viele Festivals.

Die Festivalbetreiber müssen sich nach dem Wegbrechen der traditionellen Sponsoren aus Alkohol-, Tabak- und Kommunikationsbranchen nun auf die Suche nach neuen finanziellen Partnern machen. Gelingt dies nicht, muss mit einer Verteuerung der Tickets gerechnet werden.

Neue Leitung fürs Bach-Archiv Leipzig

Sir John Eliot Gardiner soll Präsident der Stiftung Bach-Archiv Leipzig werden, Peter Wollny Direktor. Der abtretende Zürcher Tonhalle-Intendant Elmar Weingarten bleibt Teil des künstlerischen Direktoriums.

John Eliot Gardiner, Foto: Bach-Archiv

Die Funktion des Stiftungspräsidenten wird Anfang 2014 neu geschaffen, «um die international führende Rolle des Bach-Archivs zu betonen und weiter zu entwickeln» wie das Bach-Archiv in seiner offiziellen Pressemitteilung schreibt.

Peter Wollny wird Christoph Wolff in der Funktion des Direktors nachfolgen. Wolff war seit 2001 Direktor des Bach-Archivs und scheidet Ende 2013 aus persönlichen Gründen aus dem Amt. Die offizielle Wahl der neuen Bach-Archiv Führung ist für Oktober 2013 vorgesehen.

Wollny, der 1993 bei Wolff an der Harvard University promovierte und sich 2009 an der Universität Leipzig habilitierte, gilt als einer der führenden Bach-Forscher.

Als Geschäftsführer im nunmehr dreiköpfigen Vorstand des Bach-Archivs wird Dettloff Schwerdtfeger die Arbeit des Präsidenten und des Direktors weiterhin gleichberechtigt begleiten. Schwerdtfeger wird im Zuge der Vorstandserweiterung die Aufgabe des geschäftsführenden Intendanten für das Leipziger Bachfest übernehmen.

Der geschäftsführende Intendant leitet die Sitzungen des künstlerischen Direktoriums, welches wie bisher durch den Thomaskantor Georg Christoph Biller, den neuen Direktor des Bach-Archivs Peter Wollny und Elmar Weingarten besetzt bleibt.

Gerade erst hat sie die Witold Lutoslawski Cello Competition für sich entschieden, nun hat sie in der Londoner Wigmore Hall auch noch den Pierre Fournier Award gewonnen. Die Schweizer Cellstin Chiara Enderle ist auf Erfolgskurs.

Chiara Enderle, die bei Thomas Grossenbacher an der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste) im Fach Cello ein Bachelor-Studium absolviert hat und heute Studentin in Berlin bei Jens Peter Maintz ist, hat sich in London gegen die Finalisten Benedict Klöckner (Deutschland), Joris van den Berg (Niederlande) und Jonathan Dorman (Grossbritannien) durchgesetzt.

Der Pierre Fournier Award ist 1988 vom Cellisten Ralph Kirshbaum ins Leben gerufen worden. Frühere Gewinner sind Gemma Rosefield, Richard Harwood und Gregor Horsch sowie 2011 Mikhail Nemtsov. Insgesamt sind 30 Teilnehmer zum Wettbewerb zugelassen worden.

Chiara Enderle wird 1992 als Tochter der ZHdK-Musikdozierenden Matthias und Wendy Enderle geboren. Als Kammermusikerin ist sie mit dem Carmina Quartett in der Schweiz, den USA und Japan aufgetreten. Sie ist bereits Preisträgerin diverser Wettbewerbe.

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