Suisseculture kritisiert Bundesrat

Suisseculture, der Dachverband der Kulturschaffenden, ist bestürzt über den Entscheid des Bundesrates, das Kulturbudget 2025 bis 2028 um weitere 14 Millionen zu kürzen.

Medienkonferenz des Bundesrates zur Vorstellung der Kulturbotschaft (Bild: Youtube-Screenshot)

Angesichts der Teuerung und der in die Kultur gesetzten Erwartungen seien die Kürzungen nicht nachvollziehbar, schreibt der Dachverband in einer offiziellen Stellungnahme zur Kulturbotschaft des Bundesrates. Der Anteil der Kulturausgaben am gesamten Bundesbudget sei mit 0.3 Prozent sehr gering und stehe «nicht im Verhältnis zur gesamtgesellschaftlichen Bedeutung von Kultur in ihrer ganzen Breite».

Suisseculture fordert das Parlament auf, «diesen Fauxpas des Bundesrats zu korrigieren und den politischen Willen zu zeigen, die Herausforderungen der Schweizer Kultur für die nächsten Jahre ausreichend zu finanzieren». Die Ausarbeitung der aktuellen Kulturbotschaft sei vorbildlich gewesen. Das Bundesamt für Kultur habe dabei zum ersten Mal alle Stimmen aus dem Kulturbereich angehört.

Die ganze Suisseculture-Stellungnahme:
https://www.suisseculture.ch/?article=der_bundesrat_knausert_bei_der_kultur

Siehe auch: Bundesrat verabschiedet die Kulturbotschaft 2025-2028

 

Kanton Wallis führt die Kulturlegi ein

Caritas und der Kanton Wallis führen eine Kulturlegi ein. Bezugsberechtigt ist, wer im Kanton wohnt und eine individuelle Verbilligung der Krankenkassenprämien erhält.

(Bild: Caritas Kulturlegi-Info)

Die 1996 in Zürich entstandene Kulturlegi will Kultur-, Sport- und Bildungsangebote für Personen an der Armutsgrenze erschwinglicher machen und dadurch die Integration dieser Menschen erleichtern.

2021 waren laut der Medienmitteilung des Kantons Wallis  in der Schweiz 745’000 Personen, davon 134’000 Kinder, von Armut betroffen (das entspricht 8,7 Prozent der Bevölkerung). Armut ziehe oft eine eingeschränkte Teilhabe am kulturellen und sportlichen Leben nach sich, was zu einer sozialen Isolierung führen könne. Die Kulturlegi ist persönlich und berechtigt die Begünstigten zu reduzierten Preisen bei 114 Partnern in Kultur, Sport und Bildung.

Die KulturLegi Wallis ist vollständig digital. Die betroffenen Personen benötigen den Prämienverbilligungsentscheid der Walliser Ausgleichskasse und füllen das Antragsformular auf der Internetseite www.kulturlegi.ch/wallis aus. Sie wird dann automatisch erstellt und den betroffenen Personen per E-Mail zugestellt.

Audiovisuelles Kulturgut Obwaldens erfasst

Der Kanton Obwalden hat ein Übersichtsinventar zu seinem audiovisuellen Erbe erstellt, unter anderem zur Naturjodel-Sammlung des «Juiz-Forschers» Edi Gasser.

Bild: naturjodler.ch

In einer breit angelegten Umfrage bei Kulturinstitutionen, Gemeinden, Firmen, Vereinen und Privaten sind 69 Sammlungen mit insgesamt etwa 1,3 Millionen audiovisuellen Medien erfasst worden. Beteiligt waren dabei das Amt für Kultur und Sport, das Staatsarchiv und Memoriav, die Kompetenzstelle zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturerbes der Schweiz. Letztere erstellt im Auftrag des Bundesamts für Kultur (BAK) und gemeinsam mit den Kantonen eine Gesamtübersicht über die audiovisuellen Bestände in allen Regionen des Landes.

Verzeichnet sind dabei unter anderem Edi Gassers Bestände der Stiftung Unterwaldner Naturjuiz sowie Musikarchive von Privatpersonen aus Sarnen und Alpnach.  Das aus dem Projekt entstandene Übersichtsinventar wird vom Staatsarchiv verwaltet und weitergeführt. Das Inventar ist für Besitzende oder Institutionen unverbindlich. Es soll – wie der Name sagt – einen Überblick über die audiovisuelle Kulturlandschaft Obwaldens erlauben und auf Bestände von öffentlichem Interesse hinweisen. Das Übersichtsinventar des Kantons Obwalden kann in anonymisierter Form heruntergeladen werden.

Mehr Infos: https://www.ow.ch/dienstleistungen/8593

Live-Musik löst viel stärkere Emotionen aus als gestreamte

Live-Konzerte berühren die Menschen laut einer Studie der Universität Zürich emotional stärker als Musik ab Tonträger. Letzterer fehlt eine menschliche Komponente.

(Bild: Public Domain Pictures)

Ein Team der Universität Zürich unter der Leitung von Sascha Frühholz, Professor für Kognitive und Affektive Neurowissenschaften, hat untersucht, wie Live-Musik und aufgezeichnete Musik die emotionale Verarbeitung im menschlichen Gehirn beeinflussen.

Für die Studie intensivierte ein Pianist sein Spiel laufend, je nach emotionaler Reaktion des Publikums, die mit Hilfe von Magnetresonanztomographie in Echtzeit gemessen wurde. In Vergleich dazu wurden den Teilnehmenden dieselben Musikstücke vom gleichen Pianisten als Aufnahme vorgespielt, allerdings ohne Feedbackschlaufe.

Der Versuch zeigte laut Frühholz, dass angenehme und unangenehme Emotionen, die in Live-Musik dargestellt werden, eine viel höhere und konsistentere emotionale Aktivität hervorrufen als aufgezeichnete Musik. Die Live-Performance stimulierte zudem einen regeren Informationsaustausch im gesamten Gehirn, was auf eine starke Emotionsverarbeitung auf den affektiven und kognitiven Hirnebenen hindeutet.

Mehr Infos: https://www.news.uzh.ch/de/articles/media/2024/Livemusik.html

Château Mercier als Ort künstlerischer Forschung

Der Walliser Staatsrat prüft, ob das Château Mercier in Siders als Ort der künstlerischen Forschung und als Raum für die Kulturvermittlung genutzt werden könnte.

Château Mercier (Bild: Wikimedia/Alexey M.)

Das Château Mercier wurde laut der Medienmitteilung des Kantons 1990 von der Familie Jean-Jacques Mercier – de Molin dem Staat Wallis geschenkt. Die Stiftung Château Mercier wurde daraufhin gegründet, um die Nutzung, Aufwertung und Erhaltung des Schlosses zu verwalten. Am 31. Dezember 2020 fielen die mit der Schenkung verbundenen Auflagen weg, die insbesondere die Zweckbestimmung, die Einrichtung und die Arbeiten am Schloss betrafen, so dass der Staat Wallis frei über die Zukunft des Schlosses entscheiden kann.

Das Château Mercier ist ein bedeutender Ort für kulturelle Veranstaltungen in der Region Siders und ein Zeuge ihrer Geschichte. Es wurde vom Bund als Objekt von nationaler Bedeutung eingestuft. Das Schloss kann für private Veranstaltungen und Firmenseminare gemietet werden. Der Staat Wallis organisiert hier die Empfänge von Botschafterinnen und Botschaftern.

Auf Empfehlung einer Arbeitsgruppe hat der Staatsrat beschlossen, Eigentümer des Château Mercier zu bleiben. Er will seine Rolle als Kultur- und Begegnungszentrum  stärken. Der Standort soll somit hauptsächlich als Künstlerhaus dienen und Forschung im Kulturbereich sowie die Eingliederung von aufstrebenden Kulturschaffenden fördern.

Kanton Neuenburg revidiert Kulturförderung

Der Neuenburger Staatsrat hat einen Entwurf des Gesetzes über die Förderung kultureller und künstlerischer Tätigkeiten (FKG) angenommen.

Stadt Neuenburg (Bild: Wikimedia/Roland Zumbuehl)

Mit diesem Gesetzentwurf soll die kantonale Kulturpolitik öffentliche und private Akteure besser koordinieren, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Nachhaltigkeit verstärkt berücksichtigen und den Zugang zur Kultur so erleichtern, dass möglichst viele Menschen unabhängig von Alter, Nationalität, Geschlecht, sozialer Herkunft oder Behinderung die Möglichkeit haben, die Angebote des Kantons zu nutzen.

Mit dem neuen Gesetz ist auch eine Erhöhung des Budgets für Subventionen vorgesehen. Es soll über drei Jahre um 1,2 Millionen Franken erhöht werden. Ausserdem ist die Schaffung einer zusätzlichen halben Stelle vorgesehen, um die Umsetzung des neuen Gesetzes zu begleiten.

Mehr Infos (französisch):
https://www.ne.ch/medias/Pages/20240222_LEAC_projet_loi_faveur_culture.aspx

Renaud Capuçon mit Nationalverdienstorden ausgezeichnet

Renaud Capuçon, der künstlerische Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne, ist vom französischen Präsidenten Macron mit dem Ordre national du Mérite ausgezeichnet worden.

Renaud Capuçon (Bild: Youtube-Videostill)

Der 1976 geborene Renaud Capuçon studierte in Paris und Berlin bei Thomas Brandis und Isaac Stern. 1997 ernannte ihn Claudio Abbado zum Konzertmeister des Gustav Mahler Jugendorchesters. Er ist Künstlerischer Leiter des 2013 von ihm gegründeten Festival de Pâques in Aix-en-Provence und wurde 2016 zum Künstlerischen Leiter der Sommets Musicaux de Gstaad ernannt. Seit der Saison 2021/22 ist er Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne.

Der Ordre national du Mérite ist ein 1963 geschaffener französischer Verdienstorden. Er ist die vierthöchste offizielle Auszeichnung es Landes.

Kanton Waadt reorganisiert Kulturamt

Das Waadtländer Amt für kulturelle Angelegenheiten wird Anfang August 2024 in eine Generaldirektion für Kultur umgewandelt.

Globales Schaufenster der Waadtlaänder Kultur: Mercury-Statue in Montreux (Bild: Wikimedia/Exploratorium efimeros

Das derzeitige Amt für kulturelle Angelegenheiten (SERAC) wird in eine Generaldirektion für Kultur (DGC) umgewandelt. Diese wird dem Departement für Kultur, Infrastruktur und Personalwesen angegliedert. Sie soll die Sichtbarkeit der Kulturpolitik erhöhen. Dazu soll sie das kulturelle Angebot des ganzen Kantons konsolidieren, die gesamte Kette des professionellen Schaffens und die Bedingungen, unter denen es ausgeübt wird, unterstützen und das kulturelle Ökosystem insbesondere durch öffentlich-private Partnerschaften stärken.

Die Leitlinien der Kulturpolitik werden in diesem Frühjahr öffentlich vorgestellt. Sie werden die grossen strategischen Achsen präzisieren und bis zum Ende der Legislaturperiode die Handlungsfelder für die einzelnen Sektoren aufzeigen. Die Umsetzung und Konsolidierung der Leitlinien und letztlich einer öffentlichen Kulturpolitik des Kantons wird Aufgabe der neuen Generaldirektion in Absprache mit den Kulturschaffenden sein. Die Stelle der Generaldirektorin oder des Generaldirektors ist ab sofort ausgeschrieben, mit einem frühestmöglichen Amtsantritt am 1. August 2024.

In seinem Legislaturprogramm 2022-2027 hat sich der Staatsrat verpflichtet, das Kultur- und Kulturerbeangebot im ganzen Kanton zu konsolidieren. Um das Ziel zu erreichen, seien mehrere bereichsübergreifende Massnahmen sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Verwaltung erforderlich, schreibt der Kanton.

 

Verbier Festival ergänzt Leitungsteam

Laut dem Online-Fachmagazin Resmusica ist Hervé Boissière, der Gründer und Geschäftsführer von medici.tv, zum Ko-Generaldirektor des Verbier Festivals ernannt worden.

 

Hervé Boissière (Bild: Youtube-Videostill)

Boissière war zuvor Exekutivdirektor des Senders Mezzo, Direktor der Produktionsgesellschaft EuroArts, Generaldirektor des Labels Naïve und hatte verschiedene Positionen bei Warner Music inne. Medici.tv ist seit 2007 Partner des Verbier Festivals.

Das Verbier Festival wurde 1994 vom schwedischen Musiker und Konzertorganisator Martin Engstroem ins Leben gerufen und zieht jährlich um die 35.000 Besucher an. Herzstück ist die Verbier Festival Academy, in der renommierte Lehrer mit jungen Talenten zusammen arbeiten. Bei zwei Verbier-Festival-Orchestern können Nachwuchskünstler zudem Erfahrungen unter der Leitung führender Dirigenten sammeln.

Finanziell unterstützt wird das Festival von der Gemeinde von Val de Bagnes, der Loterie Romande, dem Kanton Wallis sowie der Sandoz-Familienstiftung. Seit 2005 ist das Verbier Festival eine Stiftung.

Gillot gewinnt Europäischen Klavierwettbewerb Bremen

Théotime Gillot, der an der Hochschule für Musik Basel studiert, hat den Europäischen Klavierwettbewerb Bremen gewonnen und gleich mehrere Preise abgeräumt.

Théotime Gillot (Foto: FHNW/Karsten Klama)

Théotime Gillot studiert im Master Performance in der Klasse von Claudio Martínez Mehner. Mit seinem Kammermusik-Trio Zarathoustra gewann er vor Kurzem den 2. Preis bei der Orpheus Swiss Chamber Music Competition. In Bremen hat er den ersten Preis des Wettbewebs, den Publikumspreis sowie den Preis für die jüngste am Semifinale teilnehmende Person gewonnen.

Der Europäische Klavierwettbewerb Bremen (ehemals Bremer Klavierwettbewerb) gibt seit 1987 alle zwei Jahre jungen Pianistinnen und Pianisten die Möglichkeit, ihr Können einem breiten, interessierten Publikum vorzustellen und sich vor einer qualifizierten Jury zu präsentieren. Zum Wettbewerbsprogramm gehört eine Auftragskomposition für Klavier solo als Pflichtstück, die ihre Uraufführung beim Semifinale erlebt.

Luzerner Stadtrat kürzt Subventionserhöhungen für Südpol und Neubad

Der Luzerner Stadtrat hat beschlossen, die Subventionsbeträge an den Verein Südpol und das Neubad gegen den Willen des Parlaments nur teilweise zu erhöhen.

Neubad Luzern (Bild: Wikimedia Commons/Lantina)

Der Grosse Stadtrat hat Ende 2023 Subventionsbeiträge an den Verein Südpol, die Stiftung Kleintheater Luzern und an den Verein Netzwerk Neubad Luzern erhöht. Dies entgegen der Anträge des Stadtrates und trotz der Hinweise, dass damit teilweise Leistungen unterstützt würden, «welche nicht den Kriterien der Kulturförderung entsprechen», wie die Stadt in ihrer Medienmitteilung schreibt.

Der Stadtrat hat sich nun nochmals mit den vom Parlament gesprochenen Erhöhungen der Subventionen an die Kulturhäuser befasst und sich beim Verein Südpol Luzern und beim Verein Netzwerk Neubad für eine teilweise Erhöhung des Subventionsbeitrags ausgesprochen. Er schliesst aber Förderbestrebungen aus, die nicht eindeutig im Zusammenhang mit der Kulturförderung stehen.

Er reduziert die Beiträge für den Verein Südpol um 25’000 Franken (beantragter Teuerungsausgleich, welche alle anderen Institutionen nicht erhalten) und für das Neubad um 25’000 Franken (Awareness-Projekt liegt in der Eigenverantwortung der Veranstaltungshäuser). Bei der Stiftung Kleintheater erfolgt die Erhöhung vollumfänglich.

Auf dieser Basis erhalten der Verein Südpol 1’265’800 Franken (anstelle des vom Grossen Stadtrat bewilligten Sonderkredits von 1’290’800 Franken)  und der  Verein Netzwerk Neubad 325’000 Franken (anstelle des vom Grossen Stadtrat bewilligten Sonderkredits von 350’000 Franken).

Poschner verlängert Vertrag in Linz nicht

Markus Poschner, der designierte Chefdirigent des Sinfonieorchesters Basel, verlängert seinen Vertrag mit dem Bruckner Orchester Linz nicht.

Markus Poschner (Bild: Youtube-Videostill)

Laut der österrechischen Zeitung der Standard verlässt Poschner das Linzer Orchester 2027.  Nach dem Studium in München wirkte er zunächst als 1. Kapellmeister an der Komischen Oper Berlin. Von 2007 bis 2017 war er GMD der Bremer Philharmoniker. Im Juli 2010 ernannte ihn die Universität Bremen zum Honorarprofessor, ebenso die Anton-Bruckner-Universität in Linz im Jahre 2020.

Der gebürtige Münchner Poschner kam 2017 zum Bruckner Orchester Linz, nachdem er zehn Jahre lang Generalmusikdirektor in Bremen gewesen war. Er wurde zuletzt mit dem Special Achievement Award der International Classical Music Awards 2024 für die Gesamtaufnahme aller Versionen von Anton Bruckners Symphonien mit dem Radio-Symphonie-Orchester Wien (ORF) ausgezeichnet. 2025 wird er, nachdem er zehn Jahre lang das Orchestra della Svizzera italiana in Lugano geleitet hat, als Chefdirigent zum Sinfonieorchester Basel wechseln.

Neue Probenräume in Lausanne

Der Kanton Waadt und die Stadt Lausanne stellen unabhängigen Ensembles zwei neue Probenräume zur Verfügung. Verwaltet werden sie vom Verein Les Compagnies Vaudoises.

Lausanne (Bild: alterVista/Wikimedia Commons)

Eine kürzlich von der Stadt Lausanne durchgeführte Umfrage hat festgestellt, dass die rund 200 unabhängigen Theatergruppen im Kanton Waadt Mühe haben, für Proben geeignete und finanziell erschwingliche Räumlichkeiten zu finden. Die Stadt und der  Kanton Waadt haben deshalb beschlossen, gemeinsam zwei neue Probenräume in Lausanne dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Der Belegungsplan sowie die administrative und technische Verwaltung werden dem Verein Les Compagnies Vaudoises anvertraut.

Der über 200 Quadratmeter grosse Salle du Martinet wird umgebaut und mit einer Bühnen- und Technikausstattung versehen, die den Bedürfnissen der Probenarbeit entspricht. Er wird in erster Linie dem Petit Théâtre und den unabhängigen Waadtländer Theatergruppen zu einem Vorzugstarif zugänglich sein. Die Einrichtung des Saals wurde dank einer Unterstützung von 50’000 Franken durch die Stadt Lausanne ermöglicht, die auch den Betrieb des Projekts durch eine jährliche Subvention von 30’000 Franken mit einer Defizitgarantie von 20’000 Franken sicherstellt. Der 45 Quadratmeter grosse Saal 5bis, der im Rahmen der Covid-Massnahmen geschaffen wurde, kann kostenlos für Recherchen und Ideenfindung genutzt werden.

Musikhochschule Frankfurt ehrt Christoph Eschenbach

Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt (HfMDK) hat Christoph Eschenbach den akademischen Grad der Ehrendoktorwürde verliehen.

(Bild: HfMDK/Marvin Fuchs)

Laut der Medienmitteilung der HfMDK würdigt die Hochschule damit «insbesondere Eschenbachs aussergewöhnliches Engagement für den künstlerischen Nachwuchs, für die Entwicklung von Talenten und für die verschiedensten pädagogisch-didaktischen Formen der Musikvermittlung». Als Höhepunkt des musikalischen Programms präsentierten Studierende der HfMDK und der Kronberg Academy unter der Leitung von Christoph Eschenbach an der Feier gemeinsam die Kammermusik Nr. 1 von Paul Hindemith.

Der 1940 in Breslau geborene Eschenbach gewann 1965 den Internationalen Clara-Haskil-Klavierwettbewerb in Luzern und war von 1982 bis 1985 Chefdirigent des Tonhalle-Orchesters Zürich.

Mit den gemeinsam von Kronberg Academy und HfMDK verantworteten Bachelor- und Masterstudiengängen ist Christoph Eschenbach eng verbunden. Neben seiner Tätigkeit als Künstlerischer Beirat und Dozent der Kronberg Academy ist er regelmässig Gast des hr-Sinfonieorchesters und seit 2016 Paul-Hindemith-Preisträger der Stadt Hanau.

Tod des Cellisten Antonio Lysy

Antonio Lysy, Sohn Alberto Lysys, des Gründers der Menuhin Akademie in Gstaad und Leiter der Musikausbildung an der University of California, ist nach kurzer Krankheit verstorben.

Antonio Lysy (Bild: Youtube-Videostill)

2003 übernahm Lysy die Stelle als Professor für Cello an der University of California in Los Angeles. Vor seinem Umzug in die Vereinigten Staaten hatte er eine Professur an der McGill University in Montréal inne. Ausserdem war er in der Schweiz mehrere Jahre lang Gastprofessor an der Internationalen Menuhin-Musikakademie. Er wohnte mit seiner Familie in Los Angeles.

Zu Lysys jüngeren Projekten gehörten ein Bach-Solo-Rezital in den Florentiner Uffizien, zwei Programme mit Vladimir Ashkenazy und seinen Söhnen in Lugano, ein Konzert mit dem American Youth Symphony Orchestra in Los Angeles und eine Tournee durch die USA, Kanada, Italien und Argentinien mit der Show «Te Amo, Argentina».

Artikel in The Strad

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