Schweizer Hitparade mit Nummer 1 Award

Die Schweizer Hitparade wird um eine Branchenauszeichnung erweitert: Mit dem Nummer 1 Award der Offiziellen Schweizer Hitparade werden zukünftig Schweizer Alben oder Single ausgezeichnet, die auf Platz eins landen.

v.l.n.r.: A.Renggli (GfK), D. Meier, B. Blank, L. Haas (IFPI) Foto: IFPI/Bruno Macor

Der erste solche Preis ist bereits an das Duo Yello verliehen worden, und zwar für ihre aktuelle Platte «Toy». Das Elektropop-Duo hat die Auszeichnung im Beisein von Andy Renggli, General Manager Schweiz bei GfK Entertainment, und Lorenz Haas, Geschäftsführer IFPI Schweiz, entgegen genommen. GfK Entertainment ermittelt im Auftrag der IFPI Schweiz die Hitparade.

Die Kriterien für die Vergabe des Preises sind erfüllt, sobald ein Album oder eine Single erstmals die Spitze erreicht. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Werk direkt auf Platz eins einsteigt oder von einer unteren Position aus nach oben klettert. Die Auszeichnung wird einmalig pro Album/Single verliehen.

Die Single-Hitparade wird überdies ab sofort von 75 auf 100 Positionen erweitert – und damit an die Album-Charts angepasst. Zudem werden neben physischen Verkäufen und Downloads zukünftig ausschliesslich Premium-Streams gewertet, also keine werbefinanzierten Gratis-Streams mehr.

Entdeckungs- und Expansionslust

Der Auftakt zum diesjährigen Festival fand am 9. Oktober in der Tonhalle Zürich statt. Weitere Konzerte folgen im November.

© Patrizio Mazzola

Der in Bern lebende Patrizio Mazzola ist einer der wenigen Pianisten in der Schweiz, die sich schon seit vielen Jahren regelmässig für Musik von Komponistinnen einsetzen. Kaum hatte er mit Kaspar Zehnder die Flötensonate von Mel Bonis (Mélanie Bonis) auf CD eingespielt, tauchte diese Komponistin wiederholt in den Programmen seiner Konzerte auf. Ihr hält er auch in der dritten Auflage des 2014 in Bern gegründeten Festivals Femmusicale die Treue. Ihre Sonate für Violoncello und Klavier op. 67 erklingt zusammen mit Werken der deutschen Rheinberger-Schülerin Luise Adolpha Le Beau und Nadia Boulanger in einem Konzert in Bern unter dem etwas schrägen Motto «Ne rien va femme» (18. November, Aula NMS).

Miniaturen im Vorfeld
Im Unterschied zu diesem auf drei herausragende Komponistinnen konzentrierten Programm strebte Mazzola zur Festivaleröffnung mit dem tschechischen Geiger René Kubelík grösstmögliche Vielfalt an. Mit «Liedern ohne Worte» in der abweichenden französischen Formulierung «Poèmes sans paroles» expandierte das Festival Femmusicale erstmals nach Zürich in den Kleinen Saal der Tonhalle. Das Überangebot an ausgesprochenen Miniaturen und sonstigen kleinformatigen Stücken liess die Gefahr einer Zersplitterung erkennen. Mit 17 Stücken von 14 Komponistinnen und Komponisten von der Chopin-Vorläuferin Maria Szymanowska-Wołowska (1789–1831) bis zu Ruth Dürrenmatt (*1951) und Jan Fila (*1982) präsentierten die beiden Musiker eine anthologieartige Werkauswahl, die stark an Mazzolas CD Idyll und Refugium mit kurzen Klavierstücken von 25 Komponisten erinnerte, die alle einen unterschiedlichen Bezug zur Schweiz aufweisen (Gallo 1422).
Die kleinen Kompositionen etwa von Judith Cloud oder Nancy van de Vate waren aber zu kurz, um die Eigenart ihrer Autorinnen verdeutlichen zu können. So abwechslungsreich das gestalterisch auf sehr hohem Niveau bestrittene Konzert mit fünf Uraufführungen auch war, floss letztlich mehr Herzblut in die Interpretationen als Geld in die Abendkasse. Die Schuld an der geringen Besucherzahl trug wohl am ehesten das ohne einen roten Faden auskommende, überladene Konzertprogramm. Der Vermittlung von Angaben zu Personen und Werken stand die Schauspielerin Céline Beran mit einer zu schnellen und oft kaum verständlichen Vortragsart im Wege. In gedruckter Form hätten diese Informationen wohl mehr bewirkt.

Winterthur überarbeitet Kulturrichtlinien

Der Bereich Kultur der Stadt Winterthur hat in Zusammenarbeit mit rund hundert Kulturschaffenden und weiteren Fachpersonen seine Richtlinien im Bereich der projektbezogenen Kulturförderung überarbeitet. Die neuen Richtlinien gelten ab dem 1. Januar 2017 für eine Pilotphase von zwei Jahren.

Rychenbergpark mit Konservatorium. Foto: Robert Cutts/WikimediaCommons

Der Stadtrat hat laut der Medienmitteilung der Stadt im Rahmen des Kulturleitbildes 2015 in Aussicht gestellt, die Richtlinien der projektbezogenen Kulturförderung zu revidieren. Die Überarbeitung erfolgte zwischen Februar und September 2016 in einem partizipativen Prozess mit rund hundert Winterthurer Kulturschaffenden und weiteren Fachpersonen aus den Sparten Bildende Kunst, Theater, Tanz, Literatur und Musik.

Im Zuge der Überarbeitung wurden die bisherigen Förderinstrumente überprüft und ergänzt. Die neuen Richtlinien bieten zudem eine erhöhte Transparenz in Bezug auf Prozesse und Kriterien. Sie sind ab dem 1. Januar 2017 für eine Pilotphase von zwei Jahren gültig.

2018 erfolgt eine Evaluation, die wiederum partizipativ gestaltet sein wird. Nach Umsetzung allfälliger Anpassungen werden die Richtlinien dann Ende 2018 vom Stadtrat verabschiedet und per 1. Januar 2019 definitiv in Kraft gesetzt.

Alle Informationen zur Projektförderung der Stadt Winterthur finden sich unter http://kultur.winterthur.ch/kulturfoerderung
 

Goldener Violinschlüssel für Duo Wachter-Rutz

Erstmals in der 38-jährigen Geschichte des Goldenen Violinschlüssels geht die höchste Auszeichnung der Schweizer Volksmusik an ein Paar, das Akkordeonduo Heidi und Ruedi Wachter-Rutz.

Hermann Studer (Violinschlüsselträger 2015) überreicht den Preis (Bild: zvg)

Seit 1972 ist das Akkordeonduo der Inbegriff für hochstehende Akkordeonmusik, heisst es in der Begründung. Gemeinsam haben die beiden ab 1980 eine eigene Musikschule in Rorschach aufgebaut. Insbesondere in der Jugendförderung seien die beiden Spitzenmusiker seit Jahrzenten erfolgreich tätig.

Ruedi Wachter wuchs zusammen mit sechs Geschwistern im Ländler-Restaurant Schlössli Büel in Bad Ragaz auf. Sein musikalisches Vorbild war sein Onkel Stanti Schönbächler. Bereits mit 20 Jahren spielte er als Akkordeonist im Radio und machte Plattenaufnahmen. Heidi Wachter-Rutz wurde im Toggenburg geboren und beschritt die klassische Akkordeonausbildung. 1972 machte sie den Diplomabschluss als Akkordeonlehrerin. Sie spielt auch Querflöte, Gitarre und Kontrabass.

Der Goldene Violinschlüssel wurde 1958 von Paul Künzi ins Leben gerufen. Er zeichnet  Personen aus, «die sich für die Volksmusik in besonderer Weise einsetzten und so in ausserordentlicher Art verdient gemacht hatten». Seit 1978 ein entsprechender Verein gegründet wurde, wird der Preis jährlich vergeben.

Drastische Massnahmen bei Musik Hug

Wie das Musikhaus Musik Hug mitteilt, sieht es sich gezwungen, sein Geschäft empfindlich zu redimensionieren. Geplant sind die Schliessung der Filialen in St. Gallen und Basel, die Zusammenlegung der Verkaufsgeschäfte in Zürich sowie eine Redimensionierung bei den zentralen Diensten.

Musik Hug, Filiale St. Gallen. Foto: Website Musik Hug

Die Gruppe Musik Hug plant konkret, den Standort in St. Gallen zu schliessen und das Verkaufslokal in Basel aufzugeben. Die Piano-Serviceleistungen sollen für beide Standorte weitergeführt werden. Durch die Zusammenlegung des Verkaufsgeschäftes Jecklin mit dem Stammhaus von Musik Hug am Limmatquai soll der Standort Zürich an die neuen Marktbedürfnisse angepasst und gleichzeitig das neue Ladenkonzept umgesetzt werden.

Wie das Unternehmen weiter mitteilt, soll durch diie Massnahmen «eine Anpassung an die verschärften Marktverhältnisse gewährleistet werden». Dies könne einen Abbau von bis zu 85 Stellen notwendig machen. Die Unternehmensleitung hat heute die Mitarbeitenden über die Pläne informiert und gleichzeitig das Konsultationsverfahren eröffnet. Nach dessen Abschluss werde über die definitiven Massnahmen entschieden. Das Unternehmen wird einen Sozialplan erarbeiten.

Die «massiven Auswirkungen der Aufhebung der Frankenuntergrenze und die immer stärker werdende Konkurrenz des internationalen Online-Handels» schwächten die inländischen Anbieter, schreibt Musik Hug weiter. Die Musikbranche habe zudem «den fast vollständigen Wegfall des stationären CD-Geschäfts, den massiven Nachfragerückgang bei physischen Noten sowie einigen Instrumentengruppen, namentlich im Blasinstrumentenbereich zu verkraften».

 

Lizenzkosten für Online-Musiknutzung in der Kritik

Der Schweizer Werbe-Auftraggeberverband (SWA) wehrt sich gegen neue Bestimmungen der Suisa zur Lizenzierung von Musik in Werbespots von Onlinekampagnen oder auf Microsites.

Foto: Dan Zen – flickr.com

Seit Anfang dieses Jahres verrechnet die Suisa laut einer Medienmitteilung des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbands (SWA) den Werbeauftraggebern für die Musik in Werbespots von Onlinekampagnen oder auf Microsites neue Lizenzgebühren. Statt wie bisher eine Pauschale von 100 bis 200 Franken verlange die Urheberrechtsgesellschaft bis zu 3,3 Prozent vom Onlinemediabudget für die Musik. Dazu müssten die Kunden ihre vertraulichen Mediapläne offenlegen.

Die SWA sowie die Verbände Leading Swiss Agencies (LSA), Allianz Schweizer Werbeagenturen (ASW), Interessengemeinschaft Elektronische Medien (IGEM), IAB Switzerland sowie die Goldbach Group haben sich gegen die neuen Bestimmungen zur Wehr gesetzt, ohne sich mit der Suisa einigen zu können. 

Der SWA hat nun entschieden, die neuen Lizenzkosten und den «nicht praktikablen Prozess» zurückzuweisen. Gleichzeitig erwartet der Verband, dass die Suisa mit den Plattformen, welche die Werbespots im Internet technisch gesehen verbreiten, eine Lösung für die Entschädigung der Zugänglichmachung sucht.

Appenzell Innerrhoden zeichnet Engel Chörli aus

Das Engel-Chörli Appenzell erhält den Innerrhoder Kulturpreis und wird damit für sein vielseitiges musikalisches Schaffen in den letzten 34 Jahren geehrt.

Engel-Chörli (Bild: zvg)

Die Anfänge des Engel-Chörlis gehen in die späten siebziger Jahre zurück. Damals sassen die Mitglieder der Guggenmusik Ä-pfoch regelmässig nach den Proben im Gasthaus Engel in Appenzell zusammen, wo man oft bis spät in die Nacht hinein sang. Ab 1980 trafen sich dann fünf Männer aus diesem Kreis regelmässig zu Gesangsproben.

Mit acht Sängern wurde am 27. März 1982 offiziell das Engel-Chörli Appenzell gegründet. Seither blieb die Besetzung mit einer Ausnahme unverändert. Heute gehören dem Chörli Johann Inauen, Guido Kölbener, Emil Koller, Leo Koller, Albert Sutter, Thomas Sutter, Hansueli Wild und Kläus Inauen (anstelle des 2008 verstorbenen Kläus Dobler) an.

Mit dem international bekannten Jodel- und A-Capella-Chor wird zum ersten Mal eine gesamte Musikformation ausgezeichnet. Bisher ging die höchste kulturelle Auszeichnung im Kanton Appenzell I.Rh., die seit 1974 fünfzehn Mal verliehen wurde, stets an Einzelpersonen. Die Preis-übergabe findet am 21. Oktober 2016 in der Kunsthalle Ziegelhütte statt.

10 000 neue Tonträger in der Musikbibliothek der HKB

Die CD-Sammlung steht seit Mitte August an der Papiermühlestrasse öffentlich zur Verfügung.

Foto: Musikbibliothek HKB

Aufgrund eines Umzugs in neue Bibliotheksräume hat die Zentralbibliothek der Universität Bern der HKB ihre über mehr als zwei Jahrzehnte kontinuierlich gewachsene Kollektion von rund 10 000 Tonträgern zur Verfügung gestellt. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt beim klassischen Konzertrepertoire (wobei durchaus auch unbekannte Werke zu finden sind) sowie beim Musiktheater. Bevorzugt werden Einspielungen, die der historisch informierten Aufführungspraxis folgen. Seit Mitte August steht die Sammlung der Öffentlichkeit an ihrem neuen Standort zur Verfügung. Die Ausleihe ist gratis, Ausleihe und Rückgabe erfolgen ausnahmslos in der Musikbibliothek der HKB an der Papiermühlestrasse 13j, mit dem Bus Nr. 10 nur fünf Minuten vom bisherigen Standort der CD-Sammlung nahe dem Zytglogge entfernt.

Die Musikbibliothek der HKB ist die grösste ihrer Art im Kanton Bern, sie ist gleichzeitig aber auch die einzige Berner Bibliothek mit einer so grossen Anzahl von Musiknoten für die praktische Musikausübung. Die Musikbibliothek besitzt mehr als 45 000 Musiknoten für alle Instrumente und Besetzungen, gut 15 000 Bücher, 15 000 CDs und DVDs, rund 1000 seltene und besonders wertvolle Titel sowie knapp 40 Zeitschriften.

hkb.bfh.ch/de/campus/bibliotheken-hkb/musikbibliothek

 

Ausbildung im Opernstudio der Berliner Staatsoper

In der laufenden Spielzeit werden wieder sechs junge Sängerinnen und Sänger ausgewählt, die ab der Saison 2017/2018 für zwei Jahre im Internationalen Opernstudio der Berliner Staatsoper ausgebildet und tätig sein werden. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 31. Oktober

Internationales Opernstudio 2015-2017 (Bild: Staatsoper Berlin/Stephanie von Becker)

Bewerben können sich junge Sängerinnen und Sänger, die über einen entsprechenden Hochschulabschluss verfügen und nicht älter als 30 Jahre alt sind – schriftlich mit ihren kompletten Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf mit Geburtsdatum, Liste des gesungenen/studierten Repertoires, ein Foto sowie eine CD oder DVD mit drei Arien).

Für das Auswahlverfahren zugelassen werden ausschliesslich Bewerbungen, die per Post versandt wurden. Die Einladungen zum Vorsingen erfolgen schriftlich. Bei Nichtberücksichtigung werden keine Absagen verschickt.

Das von der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung geförderte Internationale Opernstudio der Staatsoper Unter den Linden besteht seit November 2007 unter der Leitung des Dirigenten, Pianisten und Sängercoaches Boris Anifantakis. Die künstlerische Gesamtleitung des Opernstudios liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim.

Das zweijährige Ausbildungsprogramm dient dem Ziel, junge und besonders talentierte Nachwuchssänger intensiv auf eine Karriere im Musiktheater vorzubereiten. Die Mitglieder haben die Gelegenheit, auf der grossen Bühne der Staatsoper sowie auf der Werkstattbühne aufzutreten und somit unmittelbar in den Opernbetrieb eingebunden zu werden. Das Programm soll neben der musikalischen und künstlerischen auch die persönliche Entwicklung der jungen Künstler fördern.

Daneben erhalten sie Meisterkurse, Workshops und wöchentlichen Unterricht, der unter anderem aus Partienstudium, Ensemblesingen, Szenischem Unterricht, Bewegungs- und Improvisationstraining sowie Stimm- und Fremdsprachen-Coaching besteht. Eine Reihe von jungen Sängerinnen und Sängern, wie unter anderen. Evelin Novak, Narine Yeghiyan und Gyula Orendt, haben im Anschluss an ihre Ausbildung im Opernstudio bereits den Sprung in das Ensemble der Berliner Staatsoper sowie an andere bedeutende Häuser geschafft.

Bewerbungsadresse:
STAATSOPER IM SCHILLER THEATER
Internationales Opernstudio
Boris Anifantakis
Bismarckstr. 110
D-10625 Berlin

Gute Musik für Kinder

Zum elften Mal verleiht der Verband deutscher Musikschulen (VdM) den Medienpreis «Leopold», der seit über 20 Jahren gute Musik für Kinder auszeichnet. Neu dabei sind diesmal musikbezogene deutschsprachige Online-Formate (Internetportale, Apps …).

Foto: Dwayne/flickr.com,SMPV

Im CD- und Musikaliengeschäft sowie im Internet hat sich der «Leopold» schon lange etabliert. Die Auszeichnung dient unter anderem als Gütesiegel und erleichtert Eltern, Lehrern und Pädagogen die Auswahl im Bereich der Kinderhörmedien. Der Medienpreis «Leopold» – Gute Musik für Kinder wird seit 1997 für CDs, MCs, CD-ROMs und DVDs vergeben, die in unterschiedlichster Weise fantasie- und qualitätvolle Produktionen zum Thema beitragen wie etwa traditionelle und neue Kinderlieder, Rock-, Pop- und Weltmusik, Musiktheater, «Klassik», Wissenswertes im Zusammenhang mit Musik oder musikorientierte Hörbücher.

Produzenten, Verlage und Tonträgerhersteller können sich mit ihren Musikproduktionen für Kinder bewerben, um von der Experten- und Kinderjury empfohlen zu werden. Gesucht sind kreative Kompositionen, die auf hohem künstlerischem und technischem Niveau in Kindern Freude an Musik wecken und ihre Entwicklung unterstützen. In diesem Jahr können sich auch musikbezogene Internetportale und Apps aus dem deutschsprachigen Raum bewerben.

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Eingesandt werden können Produktionen, die zwischen dem 1. Januar 2013 und dem 31. Januar 2017 erschienen und über den Handel oder andere Verkaufswege zu beziehen sind. Einsendeschluss für die Bewerbung ist der 31. Januar 2017. Die Preisverleihung ist für den 29. September 2017 im WDR Funkhaus in Köln geplant. Unterstützt wird der «Leopold» vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von den Partnern WDR 3 Kulturradio und der Initiative Hören.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.medienpreis-leopold.de

Schweizer Jazzer an Londoner Festival

Gefördert von Pro Helvetia tritt die schweizerisch-estnische Pianistin Ingrid Lukas am 28. Oktober im Rahmen des Festivals «Match & Fuse» in London auf, gefolgt von der Genfer Formation Massicot und der Harfenistin Julie Campiche.

Massicot (Bild: Youtube-Videostill/Massicot)

Wie der Name schon sagt, will das Festival «Match & Fuse» die junge europäische Jazz-Szene vernetzen und für Bands ein Sprungbrett sein. Gefördert von Pro Helvetia tritt Ingrid Lukas am 28. Oktober im Rahmen des Festivals auf, gefolgt von der Genfer Formation Massicot. Tags darauf zeigt im angesagten Café Oto die Harfenspielerin Julie Campiche die Dimensionen ihres Instruments.

Die 1984 geborene Ingrid Lukas kam 1994 mit ihrer Mutter in die Schweiz, nach Winterthur. In Zürich hat sie die Jazz-Abteilung der ZHdK absolviert. Sie vereint urbane Beats und die estnische Regilaul-Gesangs-Tradition mit modernen Songs. Sie komponiert «musikalische Mantras, um sich selber konsequent auf dem eigenen Weg zu halten».

Das Genfer Quartett Massicot pflegt nach seiner Eigeneinschätzung einen «schnörkellosen, knochentrockenen Gitarrensound, der zwischen hypnotischrepetetiven Passagen und lärmenden Ausbrüchen pendelt». Julie Campiche hat als erste Harfenistin an der Haute Ecole de Musique de Lausanne (HEMU) einen Bachelor in Jazz erworben. Sie erfindet ihr Instrument fortlaufend neu. Mit elektronischen Effekten hat sie ihre Klangpalette komplettiert und so eine sehr persönliche Sprache entwickelt.

 

 

Schritt mehr Richtung Musik-Neubau in Luzern

Der Konkordatsrat der Hochschule Luzern, der die sechs Zentralschweizer Trägerkantone vertritt, hat für das geplante Neubauprojekt für das Departement Musik Baufreigabe erteilt. 2019 wird zudem auch der zweite Teil des Departements Design & Kunst nach Emmenbrücke übersiedeln.

Visualisierung Neubau Musik, Fassade. Enzmann Fischer Bro Konstrukt AG

Die Baubewilligung der Gemeinde Kriens für den Musik-Neubau liegt seit Frühjahr 2016 vor. Nachdem nun auch die Ausschreibungen erfolgt und rund zwei Drittel der Offerten eingegangen sind, hat auch der Konkordatsrat die Baufreigabe für den Bau in Kriens in unmittelbarer Nachbarschaft zum Südpol erteilt. Der Spatenstich soll im November 2016 erfolgen, die Bauzeit beträgt rund 2,5 Jahre.

Die Hochschule Luzern war bis zum Sommer 2016 auf 24 Standorte verteilt. 2019 sollen es nur noch halb so viele sein. Erst vor kurzem sind rund zwei Drittel der Studierenden und Mitarbeitenden des Departements Design & Kunst von fünf verschiedenen Standorten in die Viscosistadt nach Emmenbrücke umgezogen.

In einer zweiten Etappe wird auch der letzte Teil des Departements Design & Kunst in Emmenbrücke auf dem Viscosistadt-Areal, in dem Gebäude, das die Hochschule Luzern von der Viscosistadt AG mietet, angesiedelt. 2019 sollen hier rund 850 Studierende und 140 Mitarbeitende lernen, lehren und forschen.
 

Winterthur fördert Marena Whitcher

Der mit 10’000 Franken dotierte Förderpreis 2016 der Stadt Winterthur geht an die Musikerin Marena Whitcher. Der ebenfalls mit 10’000 Franken dotierte Kulturpreis der Stadt geht an Ursula Bienz, die Leiterin des Marionetten-Theaters im Waaghaus und des Ensembles «Winterthurer Marionetten».

Marena Whitcher (Bild: zvg)

Die 1990 geborene Marena Whitcher absolvierte von 2010 bis 2013 ihren Bachelor in Musik (Profil Jazz) an der Zürcher Hochschule der Künste, den sie mit Auszeichnung abschloss. Von 2014 bis 2016 folgte das Masterstudium «Performance & Komposition» an der Hochschule der Künste in Bern.

Neben verschiedenen Engagements als Gastsängerin, zum Beispiel bei der schweizweit bekannten Electro-Swing-Band «Klischée», lancierte Marena Whitcher ab 2011 mehrere eigene musikalische Projekte. Dabei tritt sie als Komponistin, Performerin und Sängerin in Erscheinung und spielt Gitarre, Keyboard, Perkussion und Glasharfe. Unter anderem mit den Bands «Eclecta Forever» und «Marena Whitcher’s Shady Midnight Orchestra» zeigte die vielseitige Künstlerin laut der Mitteilung der Stadt Winterthur «grosse Experimentierlust, Ausdrucksstärke und Originalität».

Der Förderpreis der Stadt Winterthur wird jährlich öffentlich ausgeschrieben. Es können sich Winterthurer Künstlerinnen und Künstler aus allen Kultursparten bis zum vollendeten 35. Altersjahr bewerben. Für den Förderpreis 2016 hatten sich 25 Kulturschaffende aus verschiedenen Kultursparten beworben. Die Verleihung des Förderpreises findet zusammen mit der Übergabe des Kulturpreises am 24. Januar 2017 im Salzhaus statt.

 

«prix netzhdk» geht an Victor Aviat

Der mit 10’000 Franken dotierte Förderpreis von netzhdk, der Alumni-Organisation der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), geht dieses Jahr an den ehemaligen Dirigierstudenten Victor Aviat. Die überwältigende künstlerische Qualität seines Dirigierens überzeugte die Jury.

Foto: Harald Hoffmann

Victor Aviat (34), Dirigent und Oboist, beeindruckte mit seinem Mut, neue Aufführungsformate für verschiedene Zuhörergruppen zu entwickeln, unternehmerisch eigene Orchester zu gründen und im internationalen Kontext innovative Wege zu gehen. Seine Fähigkeit zur Vermittlung und der Brückenschlag im Spannungsfeld Werk–Orchester–Publikum sind vielversprechend für die Zukunft. Die Jury setzte sich zusammen aus Esther Eppstein (Kunst), Etienne Abelin (Musik), Kristin Irion (Design), Anna Luif (Film) und Sally de Kunst (Darstellende Kunst).

Der «prix netzhdk» für Künste, Design und Vermittlung richtet sich an Abgängerinnen und Abgänger von Bachelor- und Master-Studiengängen der ZHdK. Die Nominierten müssen zwischen drei und fünf Jahre Praxis vorweisen und durch eigenständige, ausserordentliche Leistungen in ihrem Fachbereich aufgefallen sein. Insgesamt wurden dieses Jahr 18 ehemalige Studierende durch die Studiengangs- und Vertiefungsleitungen der verschiedenen Departemente der ZHdK für den «prix netzhdk» nominiert und eingeladen, ihr Dossier einzureichen.

Die Liste mit den Nominierten findet sich hier:
netzhdk.ch/prix/2016/nominierungen

Basler «Licht» ist Aufführung des Jahres

Stockhausens «Donnerstag» aus «Licht» am Theater Basel ist von 50 Kritikern aus Europa und den USA zur Aufführung des Jahres gewählt worden. Anna Viebrock ist beste Bühnen- und Kostümbildnerin, unter anderem mit der Ausstattung für Rossinis «Viaggio a Reims» in Zürich.

«Donnerstag» aus «Licht» am Theater Basel (Bild: Theater Basel/Sandra Then)

Zusätzlich zu den Kritikern hat «Opernwelt» erstmals auch die Leser zu ihren Favoriten befraget. Sie wählten mit Verdis «Macbeth» in Zürich (Teodor Currentzis/Barrie Kosky) ebenfalls eine Schweizer Produktion zur Aufführung des Jahres.

Einigkeit herrschte in puncto «Regisseur des Jahres»: Auch die Leser vergaben den Titel an Barrie Kosky – vor allem, aber nicht nur für seinen Zürcher «Macbeth» mit Teodor Currentzis, die aus ihrer Sicht wichtigste Aufführung.

Breit gestreut sind die Stimmen zum ­Ärgernis der Saison. Der Grüne Hügel als «Intrigenstadl» und das «Bayreuther Regiment» Katharina Wagners und Christian Thielemanns tauchen bei Lesern und Kritikern mehrfach auf. Am meisten geärgert haben sich die Leser aber über Säumnisse bei den Sanierungsfällen Oper Köln und Theater Augsburg.

Die Berliner Fachzeitschrift «Opernwelt» für Musiktheater ermittelt seit mehr als zwanzig Jahren in einer jährlichen Kritikerumfrage für die zurückliegende Spielzeit die besten Opernhäuser, Produktionen, Sänger, Regisseure, Chöre und so weiter.

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