Salzburger Festspiele verpflichten Piasko

Die Schweizer Schauspielerin Deleila Piasko übernimmt in Hofmannsthals «Jedermann» an der Seite von Philipp Hochmair die Rolle der Buhlschaft.

Deleila Piasko (Bild: Jeanne Degraa)

Deleila Piasko wurde als Tochter einer Tänzerin und eines Physikers in der Schweiz geboren, wuchs in Zürich auf und studierte Schauspiel in Berlin. Nach dem Studium war sie bis 2017 festes Ensemblemitglied am Konzert Theater Bern, wo sie unter anderem in der Titelrolle von Anne Frank zu sehen war.

Die Salzburger Festspiele wurden vor mehr als 100 Jahren von Hugo von Hofmannsthal, Max Reinhardt und Richard Strauss gegründet. auf dem Programm stehen Oper, Schauspiel und Konzert. Der Bogen spannt sich dabei von Mozart als Lokalkomponist bis zur Moderne, von der klassischen Deutung bis zum avantgardistischen Experiment, vom Jedermann Hofmannsthals bis zu Tschaikowskis Eugen Onegin.

 

Neue Aufgaben für Gražinytė-Tyla in Birmingham

Mirga Gražinytė-Tyla, die 2013 bis 2015 bei Konzert Theater Bern als Erste Kapellmeisterin amtete, wird beim City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) Associate Artist.

Mirga Gražinytė-Tyla (Bild: CBSO/Hannah Fathers)

Gražinytė-Tyla, die ihre  Ausbildung unter anderem an der Zürcher Hochschule der Künste bei Johannes Schläfli absolvierte, ist beim CBSO derzeit Erste Gastdirigentin und war von 2016 bis 2022 Musikdirektorin des Ensembles. In der  neuen Position wird sie regelmässig nach Birmingham zurückkehren, um ihre Zusammenarbeit mit dem Orchester und den Chören fortzusetzen.

Das 1920 gegründete City of Birmingham Symphony Orchestra mit  überwiegend klassischem Repertoire zählt neben den grossen Londoner Orchestern zu den bedeutendsten Englands. Seine letzten Chefdirigenten waren Simon Rattle (1980–1998), Sakari Oramo und Andris Nelsons (2008–2015) als Vorgänger von  Gražinytė-Tyla. Zur Zeit wird es von Kazuki Yamada (seit 2023) geleitet.

 

Ivanova Gewinnerin des Concours de Genève 2023

Elizaveta Ivanova, eine Studierende der Basler Flötenklassse von Felix Renggli, ist in der Kategorie Flöte Gewinnerin des Concours de Genève 2023.

Elizaveta Ivanova (Bild: CdG Youtube-Videostill)

Elizaveta Ivanova wuchs in St. Petersburg auf, wo sie am Staatlichen Konservatorium bei Olga Chernyadeva studierte. Anschliessend setzte sie ihre Ausbildung an der Hochschule für Musik in Basel bei Felix Renggli fort und schloss sie dort im Sommer 2023 mit einem Master Special Performances ab. Sie hat sich bereits in zahlreichen internationalen Wettbewerben (Cluj, Crusell, Larrieu) ausgezeichnet und ist Ko-Solistin im Orchester der Oper Frankfurt, wo sie auch wohnt.

Der Concours de Genève bietet ein umfangreiches Karriereentwicklungsprogramm, das Unterstützung und Beratung bietet, um Laufbahnen zu fördern. Zusätzlich zu den offiziellen Preisen profitieren die Preisträger und -trägerinnen von einem zweijährigen Management durch die Konzertagentur Sartory Artists. Der Schlüssel zu einer Reihe von Auftritten, die es ihnen ermöglichen, ihre ersten Schritte in Schweizer und internationalen Konzertsälen zu machen.

Suisseculture besorgt über Position des Bundesrats

Suisseculture begrüsst, dass der Bundesrat die sogenannte Halbierungsinitiative ablehnt, kritisiert aber, dass er die Abgaben für Radio und Fernsehen auf dem Verordnungsweg reduzieren will.

(Bild: SRG)

In seiner Medienmitteilung erinnert der Dachverband der Kulturschaffenden in der Schweiz daran, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer vor 5 Jahren mit 71.6 Prozent gegen die No-Billag-Initiative gestellt haben. Der Bundesrat berücksichtige bei dem Vorhaben,  die Abgaben für Radio und Fernsehen auf dem Verordnungsweg zu reduzieren und das Gewerbe teilweise aus der Beitragsverpflichtung zu entlassen, «nicht auf den Rückhalt der Bevölkerung und schade dem Service-public-Auftrag der SRG SSR anstatt diesen zu unterstützen».

Statt über die Leistung und Wirkung der SRG werde, so Suisseculture weiter, in der Initiative nur über die Finanzierung gesprochen. Bundesrat Rösti habe in der Medienkonferenz selbst festgestellt, dass es nicht sinnvoll sei, den Betrag der Radio- und Fernsehabgabe in der Bundesverfassung festzuhalten, wie es die Initiative verlange. Das Vorgehen stehe im Widerspruch zur aktuellen Weltlage, in der durch künstliche Intelligenz manipulierte Informationen noch mehr Unsicherheit geschaffen werde.

Originalartikel:
www.suisseculture.ch/?article=suisseculture_fordert_der_bundesrat_muss_haltung_zeigen_und_sich_wirklich_hinter_die_srg_ssr_stellen

Beethovens Kompositionsprozesse innovativ entschlüsselt

«Beethovens Werkstatt» der Akademie der Wissenschaften und der Literatur/Mainz kombiniert genetische Textkritik und digitale Musikedition. An der Uni Paderborn nimmt Johannes Kepper das Projekt in Angriff.

(Bild: Videostill beethovens-werkstatt.de)

 

Die genetische Textkritik widmet sich kompositorischen Schreibprozessen, die sowohl in einzelnen Autographen als auch in der Abfolge aufeinander beziehbarer Werkstattmanuskripte (Skizzen, Arbeitsmanuskripte, Korrekturverzeichnisse etc.) zu beobachten und näherungsweise zu rekonstruieren sind. Schreibprozesse geben Aufschluss über Beethovens kompositorisches Denken, Handeln und Entscheiden. Quellendokumente und textgenetisch erarbeitete Ergebnisse sollen im Rahmen des Projektes digital präsentiert werden.

Der Musikwissenschaftler Johannes Kepper hat dazu nun seine Akademieprofessur (W2) im Bereich Digitale Musikedition und Digital Humanities angetreten. Die Professur ergänzt das Fachgebiet Musikwissenschaft/Digitale Musikedition am Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold/Paderborn der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn. Neben seiner Mitwirkung in dem Akademievorhaben Beethovens Werkstatt wird Kepper den Ausbau des «Zentrums Musik – Edition – Medien» (ZenMEM) und die Vertiefung des Lehrangebots in diesem Bereich unterstützen. Als Mitprojektleiter des Akademievorhabens wird er dort Joachim Veit ablösen.

Mehr Infos: beethovens-werkstatt.de

Meret Lüthi mit Goldenem Bogen geehrt

Die Stiftung Schweizer Geigenbauschule Brienz zeichnet die Geigerin Meret Lüthi mit einem «Goldenen Bogen» aus.

Meret Lüthi (Bild: Guillaume Perret)

Meret Lüthi studierte in Bern bei Monika Urbaniak-Lisik und Eva Zurbrügg und in Basel bei Walter Levin. Bei Anton Steck in Trossingen bildete sie sich auf der Barockvioline weiter. Als Spezialistin für Alte Musik unterrichtet sie an der Hochschule der Künste Bern die Fächer Barockvioline und Historisch Informierte Aufführungspraxis. 2017 wurde sie mit dem Musikpreis des Kantons Bern und 2020 mit dem Kulturpreis der Bürgi-Willert-Stiftung ausgezeichnet.

Die Brienzer Jury ehrt Meret Lüthi «für den Aufbau ihres international renommierten Klangkörpers Les Passions de l’Âme und dafür, dass sie das Publikum seit über 15 Jahren an ihrem beeindruckenden Ideenreichtum und ihren mitreissenden Programmen teilhaben lässt». Zu den früheren Empfängern eines Goldenen Bogens gehören Hans Heinz Schneeberger, Thomas und Patrick Demenga, Thomas Füri, Thomas Zehetmair, Tabea Zimmermann, Patricia Kopatchinskaja und Kim Kashkashian. Der Preis, ein hochwertiger gravierter Bogen der Firma Finkel Bogenwerkstätte Brienz AG, wird jeweils im Rahmen des Eröffnungskonzerts der Musikfestwoche Meiringen überreicht.

 

Konsibern weiterhin von der Stadt unterstützt

Der Gemeinderat, die Exekutive der Stadt Bern, hat den Leistungsvertrag mit der Stiftung Musikschule Konservatorium Bern für das Jahr 2024 genehmigt.

(Bild: Konsibern)Konsibern

Voraussetzung für die Unterstützung der Musikschule Konservatorium Bern (Konsibern)  ist, dass die Stimmberechtigten der Stadt Bern dem Budget 2024 am 19. November 2023 zustimmen. Im Budget sind auch die Gelder für Konsibern enthalten. Die Leistungen der Musikschule sollen für 2024 mit einer Summe von rund vier Millionen Franken abgegolten werden. Darin enthalten sind Mehrkosten von 166’504 Franken, die auf einen Zuwachs an Unterrichteten, eine Zunahme bei den Gehältern für Lehrpersonen sowie höhere Mietkosten zurückzuführen sind.

Die Musikschule wurde 1858 von der Bernischen Musikgesellschaft BMG ins Leben gerufen. Mit der Gründung der Hochschule der Künste Bern HKB im Jahr 2000 wurden die Abteilung allgemeine Musikschule des bisherigen Konservatoriums in eine eigenständige Institution übergeführt und die Stiftung Musikschule Konservatorium Bern als Kompetenzzentrum für das Laienmusizieren gegründet.

 

Pro-Helvetia-Direktor gibt Bereichs-Verantwortung ab

Philippe Bischof tritt per sofort die Verantwortung für den Bereich Aussennetz & Internationales an den stellvertretenden Direktor Jérôme Benoît ab. Grund ist eine private Beziehung.

Philippe Bischof (Bild: Youtube-Videostill)

Die personellen und organisatorischen Änderungen erfolgen laut der Medienmitteilung der Stiftung im Zusammenhang mit einer privaten Beziehung, die auf Ebene der Geschäftsleitung entstanden ist. Mit der Übergabe der Verantwortung für den Bereich Aussennetz & Internationales an Benoît ist Bischof seiner Partnerin ab sofort nicht mehr direkt vorgesetzt. Diese selbst ist bis Ende Juni 2025 nicht mehr Geschäftsleitungsmitglied. Bischof hat den Stiftungsrat im Laufe der Ausarbeitung der neuen Führungsstruktur zudem über seinen Wunsch informiert, sein Mandat per 30. Juni 2025 zu beenden.

Der Zeitpunkt des Direktionswechsels auf Ende Juni 2025 sei inhaltlich begründet, schreibt Pro Helvetia, da die Finanzierung und Umsetzung der neuen Kulturbotschaft zu diesem Zeitpunkt gesichert sein werde und die Geschäfte dementsprechend übergeben werden können. Philippe Bischof möchte nach seiner Zeit bei Pro Helvetia eine nächste berufliche Etappe anpacken und mehr Zeit für Privates haben. Die Direktionsstelle wird 2024 ausgeschrieben werden.

 

Christoph Müller gibt Gstaader Festival-Leitung ab

Christoph Müller beendet sein Engagement als künstlerischer Leiter des Gstaad Menuhin Festivals nach Abschluss des dreijährigen Zyklus «Wandel 2023 – 2025».

Christoph Müller (Bild: Menhuin Festival/Adrian Moser)

Unter der künstlerischen Leitung von Christoph Müller sich das Festival von einem reinen Konzertfestival zu einem vielseitigen und vielschichtigen Festivalbetrieb entwickelt, heisst es in der Medienmitteilung. Dazu gehöre auch die Talentförderung und die Vermittlung. Neben der Weiterentwicklung des Konzertbetriebs baute Müller seit 2008 schrittweise die Gstaad Academy mit ihren fünf Academies, das Gstaad Festival Orchestra, die digitalen Angebote im Rahmen von Gstaad Digital Festival sowie zahlreiche weitere Projekte auf. Aushängeschild der Gstaad Academy ist die 2014 lancierte Gstaad Conducting Academy, in deren Rahmen jährlich auch der «Neeme Järvi Prize» verliehen wird.

Christoph Müller studierte in Bern und Zürich Cello und was bis 2013 Cellist im Kammerorchester Basel.  Bis 2010 war er Geschäftsführer und Orchesterdirektor des Kammerorchesters Basel. Künstlerischer Leiter des Menuhin Festivals Gstaad ist er seit 2002. 2005 bis 2013 war er zudem künstlerischer Leiter der Interlakner Musikfestwochen (Interlaken Classiques).

St. Galler Kulturamt mit Koleitung

Sabina Brunnschweiler und Christopher Rühle werden ab kommendem Frühling das Amt für Kultur des Kantons St. Gallen in einem Koleitungsmodell führen.

Christopher Rühle und Sabina Brunnschweiler (Bild: Kanton St. Gallen)

Christopher Rühle und Sabina Brunnschweiler folgen auf Tanja Scartazzini, die das Amt für Kultur bis letzten August geleitet hatte und nun bei der Stadt Winterthur tätig ist. Rühle ist bereits heute im Amt tätig, als Leiter Recht und Leiter der Fachstelle Kulturerbe. Sabina Brunnschweiler arbeitet derzeit in der Fachstelle Kultur des Kantons Zürich als Leiterin des Förderteams.

Übergreifende Leitungsaufgaben werden die neuen Amtsleitenden gemeinsam bearbeiten. Die Verantwortung bezüglich der einzelnen Bereiche des Amtes, das rund hundert Mitarbeitende zählt, wird aber aufgeteilt. Gemäss aktueller Planung sollen in die Zuständigkeit von Sabina Brunnschweiler die Themen Kulturförderung, Staatsarchiv sowie Kantonsbibliothek fallen, während Christopher Rühle für die Bereiche Denkmalpflege, Archäologie und Kulturerbe zuständig sein soll.

Der promovierte Staatswissenschaftler Christopher Rühle ist in Wil aufgewachsen, wo er auch wohnt. Er arbeitet seit 16 Jahren im Amt für Kultur, aktuell als Leiter Recht und Leiter der Fachstelle Kulturerbe. Er hat Projektkompetenzen und Weiterbildungen in den Bereichen Führung, Betriebswirtschaft und Kultur absolviert und ist langjähriges Mitglied der Geschäftsleitung des Amtes und auch Mitglied der aktuellen Interimsleitung. Rühle ist verheiratet und Vater einer Tochter und von zwei Söhnen.

Sabina Brunnschweiler ist im Toggenburg aufgewachsen. Sie hat Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft, Allgemeine Geschichte und Publizistik studiert. Sie war mehrere Jahre lang im Kanton St.Gallen als Journalistin tätig und wechselte dann für einige Jahre in das Amt für Kultur, wo sie in der Abteilung Kulturförderung arbeitete. 2011 wechselte sie zum Kanton Zürich in die Fachstelle Kultur. Seit 2018 wirkt sie dort als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiterin des Förderteams sowie des Bereichs Tanz und Theater. Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Töchtern.

 

Luginbühl wird Stiftungsrats-Präsident von Bühnen Bern

Werner Luginbühl folgt als Präsident des Stiftungsrats von Bühnen Bern auf Nadine Borter. Er muss vor allem die vollständige Umstellung des Betriebs auf ein Stagione-Modell begleiten.

Werner Luginbühl (Bild: zVg)

Luginbühls Vorgängerin Nadine Borter wird das Präsidium noch bis Ende 2023 führen. Sie habe als Stiftungsratspräsidentin wichtige Stabilisierungsarbeit geleistet, schreibt die Stadt. Unter ihrem Präsidium wurden «die Gespräche mit den Gewerkschaften in konstruktive Bahnen gelenkt, ein Verhaltenskodex erarbeitet, die Intendanz und alle Spartenleitungen neu besetzt, der Umgang mit der Corona-Pandemie bewältigt und die Institution unter dem neuen Namen Bühnen Bern gut positioniert».

Nach den Missbrauchsvorwürfen in der Tanzkompagnie habe Nadine Borter für eine umfassende Aufarbeitung, interne Schulungen sowie die Erarbeitung von Präventionsstrategien gesorgt. Auf den gekürzten Leistungsvertrag mit weniger Mitteln der öffentlichen Hand habe der Stiftungsrat mit einer Umstellung auf den Stagione-Betrieb reagiert und so sichergestellt, dass die drei Bühnensparten und das Berner Symphonieorchester erhalten bleiben.

Werner Luginbühl stand von 1998 bis 2008 als Regierungsrat der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons Bern vor. Von 2007 bis 2019 vertrat er den Kanton Bern im Ständerat und arbeitete parallel dazu bei der Schweizerischen Mobiliar als Leiter Public Affairs. Seit 1. März 2020 ist er Präsident der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom). In den letzten Jahren präsidierte Werner Luginbühl kulturelle Institutionen in verschiedenen Bereichen.

Kulturelle Auszeichnungen der Stadt Zürich 2023

Die Stadt Zürich zeichnet 22 Kulturschaffende und drei Kollektive aus. Die Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste geht an die Kulturvermittlerin, Performerin und Musikerin Brandy Butler.

Alina Amuri (Bild: Youtube-Videostill)

Ausgezeichnet werden in der Sparte Jazz, Rock, Pop Alina Amuri, Sibylla Giger und Belia Winnewisser mit Werkjahren  (je 48’000 Franken). In der Sparte Klassische/Neue Musik gehen Werkjahre im selben Umfang an das Ensemble Kiosk und an Sebastian Hofmann & Martin Lorenz.

Brandy Butler habe sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Kulturvermittlerinnen und Aktivistinnen in der Stadt Zürich entwickelt, heisst es in der Medienmitteilung der Stadt. Ausserdem sei sie «Teil und Triebfeder von diversen lokalen und nationalen Initiativen». So führe sie seit Jahren «die vielbeachteten Drag Story Time durch». Weiter organisiere sie das Black Performance Lab, in dem sich queere People-of-Color-(PoC)‑Performer neu orientieren können. Die Auszeichnung für besondere kulturelle Verdienste ist mit 20’000 Franken dotiert.

Stadtpräsidentin Corine Mauch überreicht die Auszeichnungen in der Höhe von insgesamt 677’000 Franken am Freitag, 24. November 2023, an einer Feier für geladene Gäste im Kaufleuten. Die Werkjahre, Werkstipendien und Auszeichnungen sind ein zentrales Instrument der Stadt Zürich zur Förderung der freien Szene.

Gewinner des ersten Kammermusikwettbewerbs Paul Juon

Zehn Ensembles sind eingeladen worden, in der Kunsthalle Appenzell am ersten Paul-Juon-Kammermusikwettbewerb teilzunehmen. Gewonnen haben das Ensemble Fokus, das Loewe Quartett und das Zeitgeist Trio.

Gewinner des Wettbewerbs (Bild: Förderkreis Kammermusik Schweiz)

 

Die Mitglieder des 2022 gegründeten Ensemble Fokus stammen aus der ganzen Schweiz und Deutschland. Es sind dies Daniela Engel, Sarah-Maria Schmid, Pauline Zahno, Alexander Rauch und Adèle Bagein. Das Loewe Quartett, ein Ensemble von Studierenden der Hochschule für Musik in Zürich, vereint Bastian Loewe, Livia Bechtold, Juan Carlos Escobar Ossa und Alina Isabel Morger. Das Zeitgeist Trio wurde von Tim Crawford, Martin Egidi und Martin Jollet, Studierenden der Hochschule für Musik Basel gegründet. Gewinner des von Myriam Gebert gespendeten Spezialpreises Paul Juon für die beste Interpretation eines Werkes von Paul Juon ist das Alas Quartett.​

Der Förderkreis Kammermusik Schweiz ist Trägerverein und Veranstalter des Festivals Kammermusik Bodensee sowie in Zusammenarbeit mit der Paul Juon Gesellschaft Veranstalter des Kammermusikwettbewerbs Paul Juon mit Konzertvermittlung. Der neugegründete Kammermusikwettbewerb Paul Juon richtet sich an Schweizer Nachwuchsensembles und bietet den Gewinner-Ensembles eine dreijährige Konzertvermittlung mit substantieller finanzieller Unterstützung der Konzerte.

Alle Gewinner-Ensembles erhalten nicht nur ein Preisgeld, sondern werden während drei Jahren in die Konzertvermittlung des Förderkreises Kammermusik Schweiz aufgenommen. Konzertveranstalter, welche Gewinner-Ensembles für öffentliche Konzerte engagieren, erhalten zudem eine finanzielle Unterstützung des Förderkreises. Gleichzeitig garantiert der Förderkreis Kammermusik Schweiz den Musikerinnen und Musikern eine angemessene Entlöhnung.

Revaz‘ Wahl international beachtet

Die Wahl der Cellistin Estelle Revaz in den Nationalrat hat in der Fachpresse international Aufmerksamkeit erregt.

Estelle Revaz (Bild: Nadège Gaillard)

Revaz hat erfolgreich für die Genfer SP kandidiert. Einen Namen machte sie sich zuvor während der Pandemie mit ihrem engagierten Einsatz für Corona-Entschädigungen. Im Nationalrat will sie sich für kulturpolitische Anliegen stark machen.  Die österreichisch-schweizerische Cellistin  spielt regelmässig in Europa, Asien und Südamerika und am Gstaad Menuhin Festival, dem Verbier Festival, dem Internationalen Festival von Colmar oder dem Festival Pablo Casals.

Revaz Wahl war unter anderem dem luxemburgischen Fachmagazin Pizzicato und dem renommierten britischen Onlinemagazin Slipped Disc eine Meldung wert.

Leitungswechsel bei Unit Records

Das Schweizer Label Unit Records kommt in neue Hände: Die Bassisten Andreas Waelti und Luca Sisera folgen auf Harald Haerter.

Andreas Waelti und Luca Sisera (Bild: Andi Schnoz)

1983 von den Schweizer Jazzmusikern Jürg Solothurnmann, Hans Kennel, Paul Haag und Urs Blöchlinger als «Plattform für innovative Musikschaffende der Deutschschweizer Szene» gegründet, wurde das Label 1991 von Pius Knüsel, dem späteren Direktor der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia übernommen. Von 1996 bis 2005 führte der renommierte Schlagzeuger Lucas Niggli die Geschicke von Unit Records, bis 2005 der Gitarrist Harald Haerter die Leitung übernahm.

Nach fast zwei Jahrzehnten übergibt nun Harald Haerter die Führung an die Bassisten Andreas Waelti und Luca Sisera. Beide Musiker konnten sich in den letzten Jahren durch eine auffällig rege internationale Konzerttätigkeit als Sidemen und Bandleader einen Namen machen. Ihr künstlerisches Schaffen wurde anhand von zahlreichen Veröffentlichungen bei diversen Labels eingehend dokumentiert und sie sind in der europäischen Szene bestens vernetzt.

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