Schostakowitschs Sinfonien in neuer Ausgabe

Die Verlage Boosey & Hawkes und Sikorski veröffentlichen eine korrigierte Neuausgabe aller 15 Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch.

(Bild: Boosey & Hawkes)

Teile der neuen, überarbeiteten und korrigierten Ausgabe aller Schostakowitsch-Sinfonien sind mittlerweile verfügbar. Die erste Gruppe von vier Veröffentlichungen umspannt das Leben des Komponisten von seiner jugendlichen Symphonie Nr. 1 über die Nr. 9 und 11 bis zu seinem rätselhaften Abschied mit der Nr. 15.

Die Nr. 15 soll bis zum 50. Todestag des Komponisten im Jahr 2025 fertiggestellt werden. Die ersten vier Bände der Ausgabe, Nr. 1, 9, 11 und 15, erscheinen als grossformatige Studienpartituren für optimale Lesbarkeit. Alle Partituren und die dazugehörigen Orchesterstimmen wurden mit einem neuen Computersatz versehen, und die Orchesterstimmen sind für die Aufführung auch mit den Partituren in «The New Collected Works of Dmitri Shostakovich» kompatibel.

Wie der britische Musikjournalist Norman Lebrecht in seinem Magazin Slipped Disk erklärt, geben die Herausgeber nicht an, wie schwerwiegend die Fehler in früheren Partituren aus der sowjetischen und postsowjetischen Ära waren.

Tanzen mit neurologischen Herausforderungen

Das Opernhaus Zürich und die Tonhalle-Gesellschaft kooperieren bei einem Tanzprojekt für Menschen, die mit neurologischen Herausforderungen wie Multiple Sklerose (MS) oder Parkinson leben.

Foto: MadrugadaVerde/depositphotos.com

Jüngste neurologische Forschungen sehen den Tanz als ideale Intervention bei neurologischen Krankheiten und Störungen wie MS oder Parkinson an. Sie betonen die potenzielle Rolle von Tanz und Musik bei der Bewältigung motorischer Hürden sowie bei der Verbesserung des psychosozialen Wohlbefindens und der Lebensqualität. Die kreative Praxis und der Ansatz des Projekts Connect beruhen auf evidenzbasierter Forschung im innovativen Bereich von Tanz und Neurologie. Bewegung bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, Verbindung mit sich und ihrer Umgebung zu schaffen. Tanzen formt und fördert das Gleichgewicht, Ausdruck, Körperhaltung und die eigene Kreativität.

Der Impuls zu der Zusammenarbeit kam von der neuen Ballettdirektorin des Balletts Zürich, Cathy Marston, die mit ihrem Ballett «The Cellist» die Lebensgeschichte der an MS erkrankten und früh verstorbenen Jacqueline du Pré erzählt. Das Projekt entsteht durch eine Kooperation der Tonhalle-Gesellschaft Zürich, des Opernhauses Zürich, der Zürcher Performancegruppe The Field sowie der Dance & Creative Wellness Foundation.

Unterstützt wird das Projekt durch die Parkinson Gesellschaft Schweiz, die MS Gesellschaft Schweiz sowie die Neurologische Klinik des Universitätsspitals Zürich. Die Auftakt- und Informationsveranstaltung findet am Freitag, 3. November 2023, in der Tonhalle statt.

Mehr Infos:
https://www.tonhalle-orchester.ch/saisonschwerpunkte/connect

Tod des Bratschisten Hatto Beyerle

Der Bratschist Hatto Beyerle, Mitbegründer des Alban Berg Quartetts und bis 2004 Professor an der Musik-Akademie der Stadt Basel, ist laut dem Fachmagazin The Strad im Alter von 90 Jahren verstorben.

Hatto Beyerle (Bild: Youtube-Videostill)

Der 1933 geborene Deutsch-Österreicher Hatto Beyerle hatte in Freiburg i. Breisgau und in Wien Violine, Komposition und Dirigieren studiert. Er war Mitbegründer von Ensembles wie den Wiener Solisten, dem Alban Berg Quartett und L´Ensemble. Beyerle war Gewinner zahlreicher Schallplattenpreise, unter anderem des Grand Prix du Disque und des Deutschen Schallplattenpreises. Als Kammermusiker wurde er von der deutschen Phonoakademie zweimal mit dem Titel Künstler des Jahres ausgezeichnet.

Von 1964 bis 1987 war er Professor an der Wiener Musikhochschule, dann wechselte er an die Musikhochschule Hannover. Von 1990 bis 2004 unterrichtete er als Professor an der Musik-Akademie der Stadt Basel. Seit 1998 gab er regelmässig Meisterkurse an der Scuola di Musica di Fiesole (Florenz) sowie Gastkurse für Viola und Kammermusik in den USA und Kanada.

Pascal wird Chefdirigent des Helsingborg Symphony Orchestra

Der französische Dirigent Maxime Pascal, der in dieser Saison im Theater Basel die «Carmen»-Aufführungen leitet, wird ab August 2024 Chefdirigent des schwedischen Helsingborg Symphony Orchestra.

Maxime Pascal (Bild: Harrison Parrott)

Maxime Pascal gilt als Spezialist für die französische Musik des 20. Jahrhunderts und der Neuen Musik. Im Bereich der Oper leitete er 2017 Salvatore Sciarrinos Te vedo, ti sento, mi perdo an der Mailänder Scala, das er später an die Staatsoper Berlin brachte. 2021 dirigierte er eine Neuproduktion von Karlheinz Stockhausens Donnerstag aus Licht an der Philharmonie de Paris. In Genf dirigierte er Peter Eötvös’ Oper Sleepless.

Das 1911 gegründete Helsingborg Symphony Orchestra (HSO) besteht aus rund 60 Musikerinnen und Musikern. Geleitet worden ist es in den letzten Jahren unter anderen von Hans-Peter Frank (1980-1990), Andrew Manze (2006-2014) und seit 2014 von Stefan Solyom.

Tod des Oboisten Maurice Bourgue

Der französische Oboist Maurice Bourgue, der auch am Genfer Konservatorium unterrichtete, ist im Alter von 83 Jahren in seiner Heimatstadt Avignon gestorben.

Maurice Bourgue (Bild: Youtube-Videostill)

Bourgue absolvierte sein Musikstudium am Conservatoire National de Musique Paris in den Klassen Oboe bei Etienne Baudo und Kammermusik bei Fernand Oubradous. Bei internationalen Wettbewerben erhielt er in Paris 1958 den ersten Preis für Oboe und 1959 den ersten Kammermusik-Preis. Weitere Wettbewerbe gewann er in Genf 1963, Birmingham 1965, München 1967, Prag 1968 und Budapest 1970.

Maurice Bourgue wurde 1967 von Karl Münch an das Orchestre de Paris berufen, wo er bis 1979 als Solo-Oboist tätig war. 1972 gründete er ein Oktett, welches seinen Namen trägt. Das Oktett besteht aus Musikern des Orchestre de Paris. Als musikalischer Leiter der Internationalen Kammermusik Akademie Sandor Végh widmete er sich der Lehrtätigkeit an den Musikhochschulen Paris und Genf und gab Meisterklassen in Budapest, London, Lausanne, Moskau, Jerusalem, Oslo und Kyoto.

Delacostes Bestände in der Walliser Musikbibliothek

Der Walliser Komponist François-Xavier Delacoste hat 2018 seine Werke in der Mediathek Wallis-Sitten deponiert. Um auf diesen bedeutenden Bestand, aufmerksam zu machen, veröffentlicht die Mediathek Wallis eine illustrierte Publikation.

François-Xavier Delacoste (Bild: Médiathèque Valais, Jean-Philippe Dubuis)

Der 1950 in Monthey geborene François-Xavier Delacoste studierte am Konservatorium Lausanne, später Genf. Er spezialisierte sich auf Orchestrierung, Orchesterleitung und Komposition. Am Konservatorium Genf unterrichtete er Harmonielehre, Kontrapunkt und Analyse. Von 1989 bis 2005 leitete er das Konservatorium Neuenburg. Ausserdem besorgte er die künstlerische Leitung des internationalen Festivals für Chormusik in Neuenburg. Von 2005 bis 2015 leitete er das kantonale Konservatorium Sitten.

Mit der Unterstützung der Walliser Delegation der Loterie Romande entwickelt die Mediathek Wallis seit 2003 die Walliser Musikbibliothek. Sie konserviert bis heute über 17’000 Aufzeichnungen, 24’000 Partituren sowie 1’200 Werke und audiovisuelle Träger. Der 2018 ins Leben gerufene Bestand François-Xavier Delacoste ist nach Pierre Mariétan im Jahr 2005, Jean-Luc Darbellay 2009, Jean Daetwyler 2013, Marie-Christine Raboud-Theurillat 2016 und Oskar Lagger 2018 der sechste, der in der Mediathek Wallis deponiert wird.

Weilerstein wird künstlerischer Leiter des Orchestre National de Lille

Joshua Weilerstein, der bis 2021 künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Lausanne war, übernimmt per September 2024 die gleiche Funktion beim Orchestre National de Lille. Er folgt in dem Amt auf Alexandre Bloch.

Joshua Weilerstein (Bild: Paul Marc Mitchell)

Joshua Weilerstein studierte Violine und Dirigieren am New England Conservatory und gewann 2009 sowohl den ersten Preis als auch den Publikumspreis beim Malko-Wettbewerb für junge Dirigenten in Kopenhagen. Er wurde daraufhin von 2012 bis 2015 zum Assistenzdirigenten der New Yorker Philharmoniker ernannt. Von 2015 bis 2021 war er künstlerischer Leiter des Orchestre de Chambre de Lausanne und Chefdirigent des Aalborg Symphony Orchestra.

Das Orchestre National de Lille ist ein französisches Orchester mit Sitz in Lille. Von 1976 bis 2016 war Jean-Claude Casadesus  Musikdirektor des Orchesters und ab 2016 Alexandre Bloch. Es ist auch das Orchester der Opéra de Lille und pflegt überdies ein zeitgenössisches Repertoire mit Komponisten in Residenz.

Kulturwirtschaft erholte sich 2021 langsam von der Pandemie

Die Anzahl Beschäftigter in der Kultur ist laut dem Bundesamt für Statistik (BfS) 2021 wieder angestiegen, jedoch weniger stark als in der Gesamtwirtschaft.

Symbolbild: stuartmiles/depositphotos.com

Die Wertschöpfung der Kulturwirtschaft lag laut der Medienmitteilung des BfS wieder über der Grenze von 15 Milliarden Franken, ohne aber das Vor-Corona-Niveau zu erreichen. Das sind einige der neuen Ergebnisse der Statistik der Kulturwirtschaft des Bundesamtes für Statistik (BFS).

2021 verzeichnete der Kultursektor 1426 Unternehmen mehr als 2020 (plus 2,2 Prozent), bei insgesamt 65 369 Kulturunternehmen. Diese Zahl ist sogar höher als vor der Covid-19-Pandemie und entspricht einem neuen Höchstwert seit 2011. Die Zunahme fiel damit in der Kulturwirtschaft (plus 2,2 Prozent) deutlich höher aus als in der Gesamtwirtschaft (plus 1,5 Prozent). Am ausgeprägtesten war sie in den Bereichen Audiovision und Multimedia, bildende Künste und Werbung, schwächer im Bereich Architektur und sogar negativ in Buch und Presse (minus 1,5 Prozent).

Die Anzahl Beschäftigter stieg hingegen 2021 im Kultursektor weniger stark als in der Gesamtwirtschaft. Der Aufschwung betraf vor allem kleine Strukturen. Der Anteil der kleinen Kulturunternehmen (weniger als 3 Beschäftigte) war 2021 nicht nur höher als 2020, sondern lag sogar über demjenigen von 2019.

Streaming-Manipulationsdienst geht vom Netz

Laut IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) ist der deutsche Streaming-Manipulationsdienst SP-Onlinepromotion.com nach einer erfolgreichen Abmahnung vom Netz gegangen.

Foto: Sergey Nivens/depositphotos.com

SP-Onlinepromotion.com war eine viel genutzte Website, die künstlich generierte Likes, Plays/Views, Kommentare und Abonnenten auf Spotify, SoundCloud und YouTube verkaufte und es ermöglichte, die tatsächlichen Streaming-Abrufzahlen in rechtswidriger Art und Weise zu manipulieren und dadurch den Wettbewerb zu verzerren.

In Deutschland hatten der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) und IFPI 2021 bereits erreicht, dass dem Betreiber der Streaming-Manipulation-Websites likeservice24.de und likeservice24.com die Erzeugung zusätzlicher Plays, Views, Likes als Dienstleistung untersagt wurde. 2020 mussten netlikes.de und likesandmore.de und weitere Angebote vergleichbare Dienste einstellen. Die Musikindustrie hat auch andernorts, unter anderem in Brasilien, Massnahmen ergriffen und arbeitet mit Regierungsbehörden und Schnittstellen in vielen Ländern zusammen, um den Betrieb solcher Dienste zu unterbinden.

Tod des Berner Musikpublizisten Urs Frauchiger

Der Berner Musikwissenschaftler, Kulturaktivist und frühere Pro-Helvetia-Direktor Urs Frauchiger ist im Alter von 87 Jahren verstorben.

Urs Frauchiger. Foto: Kaspar Ruoff

Der 1936 im Emmental geborene Urs Frauchiger  studierte zunächst an der Hochschule für Musik Cello. Ab 1970 leitete er die Musikabteilung des Berner Radiostudios und ab 1977 das Konservatorium Bern. Von 1992 bis 1997 leitete er zudem die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Frauchiger war überdies Generalsekretär der europäischen Musikhochschulen und Honorarprofessor der Universität Bern.

Allgemein bekannt wurde Frauchiger mit Büchern wie «Was zum Teufel ist mit der Musik los? Eine Art Musiksoziologie für Kenner und Liebhaber» (1981/1982) und «Mit Mozart reden» (1990).

 

2017 gab Urs Frauchiger der Schweizer Musikzeitung ein Interview zum Thema «sensibilisieren»: Die Offenheit gegenüber den Erscheinungen wecken. Darin berichtete er, er sei durch seine singende Mutter und im Wald für das Hören sensibilisiert worden. Achtsam sein für alles, was geschieht, und differenzieren können sah er als Grundlage, aber auch als Ziel des Musiklernens und Musikmachens.

Ein Ausschnitt: Als ich als Drittklässler zum ersten Mal ins Konsi kam, nicht zum Unterricht, ich sollte nur Zeichnungen (…) abgeben, war das übrigens auch ein Urerlebnis für mich: dieses Haus voller Musik; dass es so viele Leute gab, die ein Instrument spielten! Im Emmental war ich weit und breit der einzige mit meinem Cello. Ich musste zwei Kilometer laufen bis zur Lehrerin, und wenn ich bei Bauern vorbeikam, sagten die immer: «Wo willst du hin mit deiner Bassgeige?» – «Das ist keine Bassgeige, das ist ein Cello.» – «Wie lange musst du üben, bist du es kannst?» – «Casals übt jeden Tag acht Stunden und der ist jetzt schon 75!» Die dachten bestimmt: Der Bub spinnt ein bisschen.

 

Arbre gewinnt den ZKB Jazzpreis 2023

Das Berner Kollektiv Arbre hat den mit 15’000 Franken dotierten ZKB Jazzpreis 2023 gewonnen. Der zweite Platz im Wert von 5’000 Franken ging an das Quartett Knobil aus Lausanne.

Arbre (Bild: Videostill)

Das Berner Kollektiv Arbre besteht aus Paul Butscher  (Flügelhorn, Stimme, Synthesizer), Mélusine Chappuis (Rhodes, Synthesizer) und Xavier Almeida (Drums, Piano) und entwickelt eine Klangwelt zwischen Jazz und alternativer Musik.

Der ZKB Jazzpreis wird seit 21 Jahren vergeben. Er fördert junge, innovative Schweizer Bands und soll die Vielfalt der Schweizer Jazz-Szene bereichern. Der Wettbewerb um den  findet  im Zürcher Jazzclub Moods statt. Die Preisgelder sollen für die Musik eingesetzt werden; für Studioproduktionen, CD- und Label-Kosten, für Instrumente, Werbung oder Bookings. Die international besetzte Jury, bestand dieses Jahr aus Jane Cornwell (Journalistin, UK), Carlo Brühlhart (Journalist, CH), Rabih Abou-Khalil (Musiker, LB), Elina Duni (Musikerin, CH) und Martina Berther (Musikerin und Publikumsvertreterin).

Grandy wird Chefdirigent des Sapporo Symphony Orchestra

Das Sapporo Symphony Orchestra hat Elias Grandy, der unter anderm in Basel studiert hat, zum neuen Chefdirigenten ab 2025 ernannt.

Elias Grandy (Bild: Shervin Lainez)

Der deutsch-japanische Dirigent wird die Position ab April 2025 für zunächst drei Jahre übernehmen. Sein Vertrag wird den 43-Jährigen für acht Wochen pro Saison nach Sapporo führen. Vor Vertragsbeginn wird er im November 2024 wieder in Japan sein.

Grandy studierte Cello, Musiktheorie und Dirigieren in München, Basel und Berlin. Nach einigen Jahren Tätigkeit als Cellist unter anderem beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und im Orchester der Komischen Oper Berlin begann er seine Karriere als Dirigent als Kapellmeister am Staatstheater Darmstadt und gewann kurze Zeit später den internationalen Dirigierwettbewerb Sir Georg Solti. Von  2015 bis 2023 war er Generalmusikdirektor am Theater und Orchester Heidelberg.

Chur fördert junge Rockbands

Zum zweiten Mal bringt die Stadt Chur gemeinsam mit Churer Konzertlokalen drei junge Musikgruppen auf die Bühne und bietet diesen die Möglichkeit, einen Einblick in das Live-Business zu erhalten.

Dr. Dipshit (Bild: Videostill Youtube)

Im Rahmen des städtischen Zielbilds «Kulturräume» wurde laut der Medienmitteilung der Stadt Chur mehrfach darauf hingewiesen, dass besonders für junge Bands ein grosses Manko an Auftrittsmöglichkeiten bestehe. Deshalb hat der Stadtrat mit «Newcomer Stages & Live Support» ein neues Fördergefäss für junge Bands eingerichtet.

Das Pilotprojekt wurde im vergangenen Jahr realisiert. Neben Auftrittsmöglichkeiten auf den Konzertbühnen der Churer Konzertlokale Cuadro22 und Palazzo Beat Club mit professioneller Infrastruktur erhalten die teilnehmenden Bands Expertenfeedbacks. Sie werden an einem Workshop von Fachpersonen beraten und in einem Videoporträt vorgestellt. Im Rampenlicht stehen dieses Jahr die Churer Rockbands Dr. Dipshit, Revival und Reat.

Am Freitag, 6. Oktober, spielen Dr. Dipshit & Revival im Cuadro22 in Chur. Ihren Rocksound mischen sie teilweise mit Elementen aus Grunge oder Punk. Am Samstag, 7. Oktober, treten Reat im Palazzo Beat Club auf. Wohnhaft sind die drei Bandmitglieder und Jugendfreunde aus dem Engadin mittlerweile in Chur. Ihre Musik ist eine Mischung aus Alternativ- und Punkrock und wird in ihrer Muttersprache Rätoromanisch gesungen.

Benjamin Lang übernimmt Rostocker Rektorenamt

Benjamin Lang, der von 2010 bis 2017 an der Zürcher Hochschule für Künste Komposition und Musiktheorie unterrichtete, wird Rektor der Hochschule für Musik und Theater Rostock (HMT).

Benjamin Lang (Bild: hmt)

Lang promovierte in Irland in Komposition sowie in Österreich in Musikwissenschaft. Als Lehrbeauftragter für Musiktheorie war er an der Hochschule für Künste Bremen, der HMT Rostock und dem Institut für Musik der Hochschule Osnabrück tätig. Von 2010 bis 2017 wirkte er zunächst als Dozent später als Professor für Komposition und Musiktheorie an der ZHdK. Anschliessend lehrte er fünf Jahre lang im Fach Historischer und Zeitgenössischer Tonsatz und Musiktheorie an der Hochschule für Musik «Hans Eisler» Berlin. Seit 2018 ist er Professor für Musiktheorie (inklusive Komposition) an der HMT Rostock.

Die 1994 gegründete Hochschule für Musik und Theater Rostock (hmt)  ist eine internationale Ausbildungsstätte in den Bereichen Musik, Schauspiel, Lehramt Musik, Lehramt Theater (Darstellendes Spiel) sowie Musikwissenschaft. Die etwa 500 Studenten kommen aus 42 Nationen.

Désirée Meiser mit Basler Kulturpreis geehrt

Der diesjährige Basler Kulturpreis geht an die Schauspielerin und Intendantin Désirée Meiser. Das Okra Collective, das sich für diskriminierungsfreie Clubkultur einsetzt, erhält den Förderpreis.

Desirée Meiser (Bild: Bettina Matthiesen)

Mit dem mit 20’000 Franken dotierten Preis ehrt der Basler Regierungsrat das Engagement der Mitbegründerin und langjährigen künstlerischen Leiterin des Gare du Nord, dem Bahnhof für Neue Musik in den ehemaligen Buffeträumen des Badischen Bahnhofs in Basel. Meiser ist 1988 als junge Schauspielerin und Ensemblemitglied im Theater Basel nach Basel gekommen. Nach ihrer Schauspielkarriere wurde sie 2002 Mitbegründerin des Gare du Nord. Seither hat sich der Bahnhof für Neue Musik zu einem renommierten Treffpunkt für die zeitgenössische Musikszene aus dem In- und Ausland entwickelt.

Der Basler Kulturförderpreis soll ein öffentlich sichtbares kulturpolitisches Signal für junge kulturelle Initiativen setzen. Dieses Jahr hat sich die Jury dafür ausgesprochen, den mit 10’000 Franken dotierten Preis dem Basler Okra Collective zu vergeben. Die Gruppe, bestehend aus Jean Foncé, Joy Asumadu, Anouchka Enziga, Glenn Asumadu, Tidiane Sane, Mirco Joao-Pedro, Imani Fux, Abdulmalik Abdi und Katie Omole, schafft Party-Orte, an denen Diskriminierung keinen Platz hat.

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