Seohyun Kim gewinnt Tibor-Varga-Wettbewerb

Die Südkoreanerin Seohyun Kim, die mit 14 Jahren jüngste Kandidatin, hat in Sion den Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga 2023 gewonnen.

Seohyun Kim (Bild: Céline Ribordy Kamerzin)

 

Seohyun Kim setzte sich gegen ihre beiden Konkurrenten Raphael Nussbaumer (17 Jahre, Schweiz) und Rennosuke Fukuda (23 Jahre, Japan) durch, die den zweiten beziehungsweise dritten Preis erhielten. In einem Finale an je zwei Abenden – einem mit Kammermusik und einem mit Orchester – wurde zwischen den drei entschieden.

Seohyun Kim erhielt auch den Preis der Jugendjury, während der Publikumspreis und der Preis der Jury «der über 20-Jährigen» an Raphael Nussbaumer ging. Seohyun Kim und Rennosuke Fukuda wurden ausserdem für ihre beste Interpretation des Pflichtstücks Macerie (Schutthaufen) ausgezeichnet, neben Mahiro Kurasawa (20 Jahre, Japan). Diese Komposition für Violine solo, die Silvia Colasanti vom Internationalen Violinwettbewerb Tibor Varga in Auftrag gegeben wurde, wurde von allen im Wettbewerb in der 1. Runde uraufgeführt.

Urbanski neuer Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters

Nachfolger von Mario Venzago als Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters wird der Pole Krzysztof Urbański. Er übernimmt das Amt mit der Spielzeit 2024/25.

Krzysztof Urbanski (Bild: Sabrina-Ceballos)

Urbanski war von 2011 bis 2021 Musikdirektor des Indianapolis Symphony Orchestra und von 2010 bis 2017 Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Trondheim Symphony Orchestra, das ihn zum Ende seiner Amtszeit zum Ehrengastdirigenten ernannte. Ausserdem war er Erster Gastdirigent des Tokyo Symphony Orchestra (2012 – 2016) und Erster Gastdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters (2015 – 2021). Im November 2022 wurde er zum Ersten Gastdirigenten des Orchestra della Svizzera Italiana ernannt.

Krzysztof Urbańskis Vertrag beginnt im Sommer 2024 und gilt zunächst für drei Jahre. Pro Spielzeit sind mindestens sechs doppelt geführte Abonnementskonzerte geplant. In der jetzt beginnenden Spielzeit wird Krzysztof Urbański mit der japanisch-deutschen Pianistin Alice Sara Ott das 10. Symphoniekonzert Mussorgskys Bilderwelten am 30. und 31. Mai 2024 im Casino bestreiten.

Rachmaninows Villa soll nachhaltig genutzt werden

Gemeinsam mit der Serge Rachmaninoff Foundation und dem Kloster Baldegg erarbeitet die Hochschule Luzern HSLU ein Konzept für einen nachhaltigen und ausgewogenen Tourismus auf der Halbinsel Hertenstein.

Halbinsel Hertenstein mit Villa Senar (Bild: Flickr/jbdodane)

Die Villa Senar des russischen Musikers Serge Rachmaninoff biete sich für etablierte und neuartige Veranstaltungsformen an, schreibt die Hochschule Luzern. Konzerte, musikalische Sonntags-Brunches, Jazzabende, Residenzen oder Konzertspaziergänge – genauso wie virtuelle Rundgänge, die Rachmaninoffs Wirken vermitteln, sind im erarbeiteten Konzept. Erste Formate werden sogar bereits umgesetzt. Möglich wären zudem Klanginstallationen, welche die Natur als Inspirationsquelle nutzen.

«Auch Sergei Rachmaninoff liess sich von der idyllischen Natur der Halbinsel für seine Werke inspirieren», sagt Andrea Loetscher, Managing und Artistic Director der Serge Rachmaninoff Foundation. «Diese Verbundenheit Rachmaninoffs mit der Halbinsel wollen wir abbilden und diesen magischen Ort mittels Kunst und Kultur zugänglich machen».

Ab Sommer 2024 sollen erste Angebote umgesetzt werden und so die Halbinsel Hertenstein zu einem «nachhaltigen Erholungsgebiet für Anwohnende, Kultur- und Naturaffine entwickeln».

Mehr Infos:
https://www.hslu.ch/de-ch/hochschule-luzern/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/2023/08/24/zwischenbericht-inseltraeume

Gabrielli verlässt das Bündner Amt für Kultur

Barbara Gabrielli, Leiterin des Bündner Amts für Kultur verlässt die kantonale Verwaltung per Ende Juli 2024. Bis Im Frühjahr 2024 wird sie noch die Arbeiten an einem Kulturportal des Kantons abschliessen.

Barbra Gabrielli (Bild: Katon Graubünden)

Das Amt für Kultur gebe es in seiner jetzigen Organisationsform seit rund 20 Jahren, schreibt der Kanton. Dessen Entwicklung und Etablierung habe Barbara Gabrielli als Amtsleiterin in den vergangenen 15 Jahren stark mitgeprägt. Ihr Entscheid, das Amt per Ende Juli 2024 zu verlassen, erfolge «wohlüberlegt und für sie zum richtigen Zeitpunkt».

Zu Gabriellis grossen Verdiensten gehören beispielsweise ein Kulturförderungskonzept, ein Filmfördermodell sowie Massnahmen im Bereich der Sprachenförderung. Namentlich hat sie die Digitalisierung im Amt vorangetrieben. So wurde unter anderem eine Museumsplattform sowie ein Portal für audiovisuelles Kulturgut entwickelt oder die digitale Erfassung von Sammlungsbeständen und der archäologischen Fundstellen ermöglicht. Zudem hat sie die Schaffung eines Archivs für Baukultur initiiert.

Die Regierung, schreibt der Kanton weiter, bedauere den Entscheid des Weggangs von Barbara Gabrielli sehr. Die Stelle der Amtsleitung wird ausgeschrieben.

Roche Young Commissions 2025 vergeben

Die Gewinner der Roche Young Commissions, der Kompositionsaufträge der Lucerne Festival Academy, heissen 2025 Guillem Palomar und Jakob Raab.

Lucerne Festival Contemporary Orchestra (Bild: Priska Ketterer)

Guillem Palomar wurde 1997 in Barcelona geboren und lebt aktuell in Berlin. Er studierte Komposition bei Jörg Widmann, Elektroakustik bei Gilbert Nouno und Dirigieren bei Michael Wendeberg. 2021 nahm er am Luzerner Composer Seminar teil. Seine Werke wurden bereits von Klangkörpern wie dem Ensemble Modern, dem West Eastern Divan Orchestra oder dem Boulez Ensemble aufgeführt und von Dirigenten wie Daniel Barenboim, Michael Volle und Ben Goldscheider geleitet. Palomar unterrichtet ausserdem seit 2021 an der Barenboim-Said Akademie in Berlin sowie am Ra’anana Music Center in Israel.

Jakob Raab, ebenfalls Jahrgang 1997, stammt aus Saarbrücken. Er studierte Komposition bei Theo Brandmüller und Arnulf Herrmann und parallel auch bei Wolfgang Rihm an der Musikhochschule Karlsruhe, darüber hinaus machte er seinen Bachelor in Musiktheorie und Klavier. In Freiburg studiert er seit 2020 Musiktheorie bei Felix Diergarten, zudem seit 2019 auch Mathematik am Karlsruher Technischen Institut.  Werke von Jakob Raab wurden im Rahmen der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) bereits uraufgeführt.

Die Roche Young Commissions wurden 2013 als Kooperation zwischen Roche, Lucerne Festival und der Lucerne Festival Academy ins Leben gerufen. Sie geben den Auserwählten die Gelegenheit Werke für Orchester zu schreiben. Bewerbungen sind bis zu einem Alter von 30 Jahren über eine offene Ausschreibung möglich. Die Werke werden im Rahmen des Sommer-Festivals 2025 vom Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO) uraufgeführt.

Nils Wogram mit Trier Jazz Award ausgezeichnet

Der in Zürich lebende Posaunist Nils Wogram wird mit dem JTI Trier Jazz Award 2023 geehrt. Überreicht wird der Preis im Rahmen des Mosel Musik Festivals in Trier.

Nils Wograms Formation Muse (Bild: Ulla C. Binder)

Der Komponist und Jazzposaunist Nils Wogram wurde 1972 in Braunschweig geboren. Er studierte in New York und an der Musikhochschule Köln. 2010 gründete er sein eigenes Label NWOG Records. Er lehrt seit 2004 als Dozent für Jazz Studies an der Hochschule Luzern. 2021 wurde er mit einem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet.

Das Moselmusikfestival ist ein jährlich stattfindendes internationales Musikfestival in der Moselregion. Die Konzerte finden in Bernkastel-Kues statt, darüber hinaus auch in Städten wie Trier und Koblenz. Das Programm umfasst neben dem Schwerpunkt Kammermusik auch Orchestermusik der Klassik, Romantik und Moderne, Barock- und Vokalkonzerte. Zudem haben auch Künstler aus den Bereichen Jazz, Swing oder Chanson eine Heimat im Moselmusikfestival. Der JTI Trier Jazz Award ist mit 10’000 Euro dotiert.

Mit Musik Insulinabgabe stimulieren

ETH-​Forschende entwickeln einen Gen-​Schalter, der durch das gezielte Abspielen bestimmter Rock-​ und Popsongs die Insulinausschüttung von Designerzellen auslöst.

(Bild: Pavel Danilyuk)

Der Körper von Menschen, die an Diabetes leiden, produziert kein oder zu wenig Insulin. Von Diabetes Betroffene sind deshalb auf die Zufuhr des Botenstoffs von aussen via Spritze oder Pumpe angewiesen. Forschende um Martin Fussenegger vom Departement Biosysteme der ETH Zürich in Basel möchten das Leben dieser Menschen vereinfachen und suchen nach Lösungen, wie das Insulin direkt im Körper hergestellt und verabreicht werden kann.

Dazu verfolgt das Team die Idee, insulinproduzierende Designerzellen in Kapseln einzuschliessen, die in den Körper implantiert werden können. Um von aussen steuern zu können, wann und wieviel des Botenstoffs die Zellen ins Blut abgeben, hat es in den vergangenen Jahren unterschiedliche Auslöser erforscht und angewendet: Licht, Temperatur oder elektrische Felder.

Jetzt haben Fussenegger und seine Mitarbeitenden eine weitere, neuartige Stimulierungsmethode entwickelt: Sie nutzen Musik, um innert Minuten die Insulinabgabe durch die Zellen auszulösen. Besonders gut funktioniert dies mit «We will rock you», einem Welthit der britischen Rockband Queen.

Mehr Infos:
https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2023/08/zellen-mit-musikgehoer-geben-insulin-ab.html

8. Neeme Järvi Prize vergeben

Im Rahmen der Gstaad Conducting Academy ist der 8. Neeme Järvi Prize vergeben worden. Ausgezeichnet wurden Yukuang Jin, Anna Sułkowska-Migoń und Aurel Dawidiuk.

(v.l.) Johannes Schläfli, Preisträger, Christoph Müller (Bild: Theresa Pewal)

Zehn Nachwuchs-Dirigentinnen und -Dirigenten erhielten in den vergangenen drei Wochen die Gelegenheit, im Rahmen der Gstaad Conducting Academy mit dem Gstaad Festival Orchestra und dem Sinfonie Orchester Biel Solothurn zusammenzuarbeiten. Unter der Leitung von Jaap van Zweden, Music Director des New York Philharmonic, Mirga Gražinytė-Tyla, Principal Guest Conductor des City of Birmingham Symphony Orchestra, und Johannes Schlaefli, Professor für Dirigieren an der Zürcher Hochschule der Künste, leiteten sie zahlreiche Proben und Konzerte.

Beim Abschlusskonzert wurden drei der zehn diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Neeme Järvi Prize ausgezeichnet: Der chinesische Dirigent Yukuang Jin wird in einer kommenden Saison als Gastdirigent bei der Philharmonie Südwestfalen dirigieren. Anna Sułkowska-Migoń wird dank ihres Gewinns zum Berner Symphonieorchester, Musikkollegium Winterthur und zum Sinfonie Orchester Biel Solothurn eingeladen. Der deutsche Dirigent Aurel Dawidiuk gewinnt ein Gastdirigat beim Kammerorchester Basel, Orchestre de chambre de Lausanne sowie beim Sinfonie Orchester Biel Solothurn.

Die Jury zur Verleihung des Neeme Järvi Prize 2023 setzte sich zusammen aus dem Vorsitzenden Christoph Müller (Artistic Director Gstaad Menuhin Festival & Academy), den Professoren der Gstaad Conducting Academy Jaap van Zweden und Johannes Schlaefli, zwei Vertretern des Gstaad Festival Orchestra (Vlad Stančuleasa, Konzertmeister und Polina Peskina, 1. Flöte), sowie Vertretern der Partnerorchester.

Tod der Geigerin Florence Malgoire

Die Geigerin und Dirigentin Florence Malgoire, die am Genfer Konservatorium Barockvioline und Kammermusik unterrichtete, ist in Marseille im Alter von 63 Jahren verstorben.

Florence Malgoire (Bild: Youtube Videostill)

Die 1960 geborene Florence Malgoire war die Tochter von Jean-Claude Malgoire, dem  Gründer und Leiter des Barockensembles La Grande Ecurie et la Chambre du Roy. Sie studierte am Konservatorium Courneuve und bei Sigiswald Kuijken und spielte in zahlreichen renommierten Ensembles wie La Chapelle Royale von Philippe Herrewegh, Les Arts Florissants von William Christie und Les Musiciens du Louvre von Marc Minkowski. Als Solistin trat sie mit Les Arts Florissants und der Grande Ecurie et la Chambre du Roy auf.

Seit 2000 unterrichtete sie Barockvioline und Kammermusik an der Haute Ecole de Musique Genf. Sie trat überdies als Dirigentin des Barockorchesters L’orchestre baroque du Leman auf. 2008 erhielt sie durch William Christie die Einladung, an der Julliard School eine Abteilung für historische Aufführungspraxis mitaufzubauen.

Förderpreis für Musikwissenschaftlerin Hanna Walsdorf

Die an der Uni Basel tätige Musikwissenschaftlerin Hanna Walsdorf erhält einen Förderpreis des Schweizerischen Nationalfonds. Ihre Arbeit wird über fünf Jahre mit namhaften Beträgen gefördert.

Hanna Walsdorf. (Foto: zvg)

Hanna Walsdorf ist seit 2022 Assistenzprofessorin für Musikwissenschaft in Basel. In dem Projekt «Die Nachtseite der Musik» wird sie untersuchen, wie der segmentierte Schlafzyklus in der Frühen Neuzeit zwischen 1500 und 1800 die Geschichte der Musik prägte. Sie nimmt das häusliche religiöse Musizieren und die musikalische Praxis im klösterlichen Tagesablauf ebenso in den Blick, wie nächtliche Konzerte und private Musikveranstaltungen. Schliesslich fragt sie auch danach, wie in der Musik selbst die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang reflektiert wurde. Walsdorfs Ziel ist es, mit dieser Forschung zu einer Neubewertung des musikalischen Verhaltens und Repertoires beizutragen.

Mit den SNSF Advanced Grants unterstützt der SNF herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Schweiz, die unkonventionelle Ansätze wählen, um zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Die bewilligten Projekte werden über einen Zeitraum von fünf Jahren mit jeweils mehr als zwei Millionen Franken gefördert.

Die SNSF Advanced Grants wurden 2021 lanciert, um für Forschende an Schweizer Institutionen einen Ersatz zu den ERC Advanced Grants zu schaffen, für die sie sich zurzeit nicht bewerben können, da die Schweiz beim EU-Forschungsprogramm «Horizon Europe» nur noch als nicht-assoziierter Drittstaat gilt.

Neue Jazz-Dozentinnen in Bern

Der Bereich Jazz und Contemporary Music der Hochschule der Künste Bern (HKB) hat Cansu Tanrıkulu und Biliana Voutchkova als neue Lehrkräfte für Gesang respektive Komposition berufen.

Cansu Tanrıkulu (li) und Biliana Voutchkova. Fotos: Cansu Tanrıkulu und Photomusix/C. Marx

Cansu Tanrıkulu stammt ursprünglich aus der Türkei, hat in Berlin studiert und seitdem regelmässig mit namhaften Vertretern des internationalen zeitgenössischen Jazz zusammengearbeitet: darunter mit Musikern wie Liz Kosack, Korhan Erel, Jim Black, William Parker und Nick Dunston. Tanrıkulus Arbeit sei «nicht nur fest in der Jazztradition verwurzelt, sondern auch hochaktuell», schreibt die HKB.

Biliana Voutchkova kommt ursprünglich aus Bulgarien und ist eine Performerin, Komponistin und Geigerin, die in der Echtzeitmusik, verschiedenen Formen der improvisierten Musik und der zeitgenössischen klassischen Musik gleichermassen zu Hause ist. Sie hat viel mit bildender Kunst, Theater und Tanz gearbeitet und tritt mit langjährigen Projekten wie ihrem Soloprojekt Jane in Ether (mit Miako Klein und Magda Mayas), dem Splitter Orchestra und im Duo mit dem Klarinettisten Michael Thieke auf.

Die beiden nehmen ihre Tätigkeit an der HKB im kommenden September auf.

Fördergefässe für Basler Jugend- und Alternativkultur

Die Basler Abteilung Kultur realisiert als Folge der Trinkgeld-Initiative erstmals eine Ausschreibung für nichtkommerzielle Ausstellungs- und Projekträume.

Basek (Bild: Lucazitto)

Auch Plattformen, die szenenah und günstig Dienstleistungen für die Jugend- und Alternativkultur erbringen, können laut der Mitteilung des Kantons Basel-Stadt Gesuche einreichen. Nach dem Pilotversuch 2022 wird mit den Recherchebeiträgen ein weiteres zentrales Anliegen der Kulturschaffenden realisiert. Finanziert werden beide Ausschreibungen aus der Kulturpauschale, die der Grosse Rat im Juni erhöht hat.

Die vom Volk angenommene Trinkgeld-Initiative fordert, dass jährlich mindestens fünf Prozent des ordentlichen Kulturbudgets des Kantons – sinnbildlich: das Trinkgeld – in die Basler Jugend- und Alternativkultur fliessen. Ein wichtiges Anliegen der Kulturszene wird mit der heute lancierten Ausschreibung für nichtkommerzielle Ausstellungs- und Projekträume in Basel erreicht: Sie können neu für ihre Programme um eine Förderung zwischen 10’000 bis 50’000 Franken ersuchen, die höchstens auf drei Jahre angelegt ist. Vorausgesetzt wird, dass sie sich auch über Drittmittel finanzieren.

Mehr Infos:
Kanton Basel-Stadt und Stadt Basel – Neue Fördergefässe für eine starke Basler Jugend- und Alternativkultur

Suisseculture warnt vor No Billag 2 Initiative

Suisseculture und die Allianz Pro Medienvielfalt lehnen die No Billag 2 Initiative ab. Wer Medien halbiere, mache sie kaputt, schreibt der Dachverband der Kulturschaffenden.

SRG-Hauptstiz Leutschenbach (Bild: zVg)

Suisseculture nimmt das Einreichen der 200-Franken-sind-genug- Initiative «mit Unbehagen zur Kenntnis». Obwohl die Schweizerinnen und Schweizer vor nur 5 Jahren die No-Billag-Initiative mit 71.6 Prozent versenkt hätten, folge damit bereits der nächste Angriff auf die Medienvielfalt, schreibt der Verband.

Das Schweizer Radio und Fernsehen stelle für das Kulturschaffen aller Sparten ein wichtiges und notwendiges Forum dar. Kunst und Kultur seien angewiesen auf unabhängige Medien, «unabhängig auch von der Dominanz der Marktmechanismen». Um die vielfältige Schweiz und ihr Kulturschaffen abzubilden, brauche es eine Breite, wie sie nur die Medien der SRG mit ihrem Auftrag für die Gesellschaft und ihren Zusammenhalt bieten könnten.

Die ganze Stellungsnahme:
https://www.suisseculture.ch/?article=brandgefaehrliche_no_billag_2_initiative_eingereicht

Nowak wird musikalischer Leiter des Philippine Philharmonic Orchestra

Der polnische Dirigent Grzegorz Nowak wird musikalischer Leiter und Chefdirigent des Philippine Philharmonic Orchestra (PPO).

Grzegorz Nowak (Bild: zVg)

Nowak ist Principal Associate Conductor des Royal Philharmonic Orchestra in London. Von 2017 bis 2020 war er Musikdirektor der Polnischen Nationaloper in Warschau. Er war Gewinner des Ernest-Ansermet-Dirigentenwettbewerb in Genf und erhielt den Europäischen Förderpreis für Musik für den europäischen Musiker des Jahres, der von einer Kommission unter dem Vorsitz von Pierre Boulez verliehen wurde. In der Schweiz war er bei mehreren Orchestern in Leitungsfunktionen tätig.

Das Philippine Philharmonic Orchestra wurde 1973 als CCP Philharmonic Orchestra gegründet. Es ist auch schon mit Künstlern wie Van Cliburn und Renata Tebaldi aufgetreten. 2001 war es auf Europatournee.

Hankyeol Yoon gewinnt Young Conductors Award

Der südkoreanische Dirigent Hankyeol Yoon hat im Rahmen der Salzburger Festspiele den Herbert von Karajan Young Conductors Award 2023 gewonnen.

Preisverleihung Young Conductors Award 2023: Manfred Honeck, Hankyeol Yoon
(Bild: SF/Marco Borrelli)

Hankyeol Yoon wurde 2019 als jüngster Preisträger des Gstaad Menuhin Festivals mit dem Neeme Järvi Prize ausgezeichnet und erhielt Einladungen des Kammerorchesters Basel sowie der Symphonieorchester in Basel und Bern. 2022/23 debütierte er mit dem Berner Symphonieorchester und dem Busan Philharmonic Orchestra und assistierte Simon Rattle auf einer Europatournee des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.

Am Grand Théâtre de Genève war er als Dirigierassistent engagiert; als Stipendiat arbeitete er unter Daniel Harding und Thomas Adès. Auch als Komponist wurde er bereits ausgezeichnet. Er gehörte dem Mentorenprogramm der Eötvös-Stiftung für zeitgenössische Musik in Budapest an und wurde von George Benjamin künstlerisch betreut, während Peter Eötvös seine Kompositionen aufführte. Unter Unsuk Chin gab er sein Debüt als Dirigent und Komponist beim Tongyeong International Music Festival. Sein jüngstes Werk Grande Hipab wurde 2021 vom Ensemble Modern uraufgeführt.

get_footer();