Stephan Märki verlängert Cottbuser Vertrag nicht

Stephan Märki, Intendant des Staatstheater Cottbus seit der Spielzeit 2020/21, wird seinen im Sommer 2025 auslaufenden Vertrag an Brandenburgs einzigem Mehrspartenhaus auf eigenen Wunsch nicht verlängern.

Stephan Märki (Bild: Staatstheater/Marlies Kross)

Mit Beginn der Spielzeit 2020/21 übernahm Märki als Intendant und Operndirektor die künstlerische Leitung des Staatstheaters Cottbus. Das Staatstheater ist das einzige Mehrspartentheater im Land Brandenburg. Mit seinen künstlerischen Produktionen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel, Ballett und Konzert findet es auch überregional Anerkennung.

Der 1955 in Bern geborene Stephan Märki wurde 1993 Intendant des Hans Otto Theaters in Potsdam. 2000 wechselte er als Generalintendant an das Deutsche Nationaltheater und Staatskapelle (DNT) in Weimar. In den Jahren 2011 und 2012 führte er das Berner Symphonieorchester und das Stadttheater Bern zum Vierspartenhaus Konzert Theater Bern zusammen. 2012 übernahm er bis zu seinem sofortigen Rücktritt 2018 die Direktion des Konzert Theaters Bern. Der Rücktritt war die Folge einer Beziehung mit der Leiterin Kommunikation des Hauses, die mit der Governance des Hauses nicht vereinbar war.

 

Relevanzmonitor Kultur 2023 der Liz-Mohn-Stiftung

91 Prozent der Menschen in Deutschland ist es wichtig, die kulturellen Angebote in Theaterhäusern für kommende Generationen zu erhalten. Vier von zehn jungen Erwachsenen haben jedoch das Gefühl, das Angebot richte sich gar nicht an sie.


Symphoniekonzert der IJOA 2007 im Markgräflichen Opernhaus (Bild: GB)

Den Menschen in Deutschland (91 Prozent) ist es wichtig, die kulturellen Angebote in Theaterhäusern für kommende Generationen zu erhalten. Eine große Mehrheit (76 Prozent) ist zudem der Meinung, diese sollten weiter mit öffentlichen Mitteln finanziert werden. Die Angebote gehörten zur kulturellen Identität (82 Prozent) beziehungsweise Bildung (91 Prozent) in Deutschland. Zu diesen Ergebnissen kommt der neue «Relevanzmonitor Kultur» des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung.

Mit der bundesweit repräsentativen forsa-Umfrage ist das Liz Mohn Center erstmals der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert Kulturangebote in Deutschland haben. Deutlich wird dabei ein fast einheitlicher Rückhalt in der Bevölkerung: Die Arbeit der Theater sei wichtig, solle weiter gefördert und für die Zukunft erhalten werden.

Originalartikel:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2023/mai/enormer-rueckhalt-fuer-kulturangebote-in-deutschland

Umweltfaktoren beeinflussen den Musikmarkt

Eine von der Royal Society Open Science veröffentlichte Studie zeigt, dass der Erfolg eines Songs auf dem Markt auch vom Wetter abhängig sein kann.

(Bild: Michael Luenen)

Das Team, das die Studie durchführte, analysierte mehr als 23’000 Songs, die von 1953 bis 2019 in den wöchentlichen UK-Top-Charts standen. Es fand heraus, dass energiegeladene, tanzbare Songs, die positive Gefühle wie Freude und Glück hervorriefen, positiv mit warmem, sonnigem und negativ mit regnerischem, kaltem Wetter assoziiert wurden. Ähnlich verhielt es sich in Bezug auf die erwarteten saisonalen Muster: Im Sommer nahm die Beliebtheit energiegeladener und positiver Musik zu und im Winter ab.

Die Resultate zeigen jedoch auch, dass diese Ergebnisse von der Popularität der jeweiligen Songs abhängen: Während das Wetter vor allem Einfluss auf die Platzierung in den Top 10 der Charts hatte, gab es bei weniger populären Songs kaum einen Zusammenhang. Dies deutet darauf hin, dass Wetterbedingungen einem Song unter Umständen an die Spitze der Charts verhelfen können.

Originalartikel:
https://www.aesthetics.mpg.de/newsroom/news/news-artikel/article/here-comes-the-sun-de.html

Uri Smilansky unterrichtet in Basel Notationskunde

Uri Smilansky wird ab dem Herbstsemester 2023/24 an der Schola Cantorum Basiliensis das Fach Notationskunde unterrichten. Er folgt dabei auf Véronique Daniels.

Uri Smilansky (Bild: zVg)

Uri Smilansky ist in Israel geboren und aufgewachsen, wo er Geige, Bratsche, Komposition, vor allem aber Blockflöte und Viola da Gamba studierte. Im Jahr 2001 zog er nach Basel, um an der Schola Cantorum Basiliensis Vielle und Barock-Blockflöte zu studieren, wo er 2006 mit Auszeichnung abschloss. An der Schola war er als Projekt- und Unterrichtsassistent tätig und kehrte 2015 zurück, um ein Semester lang mittelalterliche Gehörbildung und Ensemblearbeit zu unterrichten.

2010 schloss er seine Promotion über die Musik der Ars Subtilior an der University of Exeter ab. Es folgten eine Postdoc-Stelle in Exeter zur Edition von Werken von Guillaume de Machaut (2010-2014), eine Lehrtätigkeit am Shakespeare’s Globe (2015), ein Lehrfellowship am King’s College London (2016-2019) sowie ein zweites postgraduierten Forschungsfellowship an der University of Oxford (2019-2022). Uri hat zahlreiche Publikationen im akademischen Bereich veröffentlicht und ist Mitglied des Vorstands der Internationalen Machaut-Gesellschaft.

Im Jahr 2008 war er Mitbegründer eines langjährigen Lehrprogramms an der Burgfürsteneck Akademie für berufliche und musisch-kulturelle Weiterbildung, und führt seit 2014 als Mitbegründer von Sherborne Early Music kürzere Intensivkurse durch. Als Solist und mit Gruppen wie dem Ensemble Leones, In Echo, dem Taverner Consort and Players, Musicians of the Globe, La Morra, den Earle his Viols, Perlaro, dem Phoenix Ensemble und Dulce Melos hat er ein breites Spektrum an Repertoire aufgeführt und aufgenommen. Er ist Mitbegründer und Leiter der Ensembles Le Basile und A Garden of Eloquence.

Auf dem Weg zu Saiten einer neuen Generation

In einem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Forschungsprojekt werden an der Bauhaus-Universität Weimar derzeit völlig neuartige Musikinstrumentensaiten entwickelt.

Das Forschungsteam (v.l.n.r.).: Jonathan Morgenstern, Clemens Wegener, Martin Hesselmeier und Max Neupert. (Bild: Bauhaus-Uni Weimar)

Bei der neuartigen Saite werden Schwingungen laut der Mitteilung der Bauhaus-Universität Weimar direkt in ein elektrisches Signal umgewandelt: Die Saite wird zu ihrem eigenen Tonabnehmer und ist in ihrer ganzen Länge ein Mikrofon für Schwingungen und Berührungen. Verantwortlich dafür ist eine spezielle Funktionsschicht aus einem Polymer, das sogenannte piezoelektrische Eigenschaften hat. Piezoelektrizität ist ein Phänomen, bei dem elektrische Spannung entsteht, wenn der Druck auf das Material verändert wird. Wenn die Saite gespielt wird, entsteht im oszillierenden Wechsel der Schwingung eine mechanische Spannung, die es ermöglicht, ein klares Signal des jeweiligen Tons zu erhalten.

Die charakteristischen Klangfärbungen, die vormals der Resonanzkörper erzeugte, lassen sich damit simulieren und elektronisch hinzufügen. Sowohl Klangkörper als auch Widerhall im Raum können damit jederzeit digital verändert werden. Das ermögliche, schreibt die Uni, vielfältige Gestaltungsoptionen, die bei traditionellen Instrumenten vorgegeben und unveränderlich sind.

Originalartikel:
https://www.uni-weimar.de/de/medieninformationen/titel/musikinstrumente-mit-neuartigen-saiten-funktionieren-ohne-resonanzkoerper-und-tonabnehmer/

Stadt Luzern zeichnet Manuel Troller aus

Der Luzerner Stadtrat würdigt den Künstler Rolf Winnewisser mit dem Kunst- und Kulturpreis 2023 der Stadt Luzern. Die zwei Anerkennungspreise 2023 gehen an Martina Clavadetscher, Autorin und Dramatikerin, sowie an Manuel Troller, Gitarrist und Komponist.

Manuel Troller (Bild: Beat Schertenleib)

Der 1986 geborene Manuel Troller ist laut der Medienmitteilung der Stadt, als Gitarrist und Komponist in verschiedenen musikalischen Bereichen tätig. Er überzeuge als Musiker mit Bestimmtheit, Klarheit, Präzision und Leichtigkeit. Mit der international aktiven Formation «SchnellerTollerMeier» spiele er seit 2006 kompromisslose Musik zwischen freier Improvisation, Hardcore, moderner Komposition und brachialer Rockmusik, sei aber auch ebenso in der Popmusik zu Hause.

Durch «Grenzauslotung an seinem Instrument anhand von Präparationen, erweiterten Techniken, Klangverfremdung und einem feinen Gespür für den Moment» sei er zu einem gefragten Gitarristen der Schweiz geworden. Die Liste mit Kollaborationen, Konzerten und Einladungen an nationale und internationale Festivals sei lang und zeuge von seiner ausserordentlichen und scharfsinnigen musikalischen Kunst. Im Jahr 2021 wurde Troller er mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet.

Nordmann wird beim Lucerne Festival Nachfolger von Haefliger

Sebastian Nordmann heisst der nächste Intendant bei Lucerne Festival. Am 1. Januar 2026 wird er auf Michael Haefliger folgen, der die Leitung des Festivals Ende 2025 beendet.

Sebastian Nordmann (Bild: Priska Ketterer/Lucerne Festival)

Der 52-jährige Nordmann ist laut der Medienmitteilung des Festivals seit 2009 Intendant von Konzerthaus und Konzerthausorchester Berlin. Nach einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren wurde der promovierte Musikwissenschaftler vom Stiftungsrat von Lucerne Festival auf Vorschlag der Findungskommission einstimmig zum neuen Intendanten gewählt.

Sebastian Nordmann wurde 1971 in Kiel geboren und studierte Musikwissenschaften und Neuere Geschichte in Heidelberg und Berlin. Er war zwei Jahre als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group in Berlin tätig, 2002 übernahm er die künstlerische Leitung und die Geschäftsführung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern.

2008 wurde Nordmann zum Professor für Kulturmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Rostock berufen. Seit 2009 leitet er als Intendant das Konzerthaus und das Konzerthausorchester Berlin am Gendarmenmarkt. Sebastian Nordmann ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Im Zuge der neuen Aufgabe wird er seinen Wohnsitz zu gegebener Zeit von Berlin in die Region Luzern verlegen.

Tod Tina Turners

Die Rocksängerin Tina Turner ist im Alter von 83 Jahren nach längerer Krankheit in Küsnacht am Zürichsee verstorben.

Tina Turner (Bild: Philip Spittle)

Die gebürtige US-Amerikanerin gehört mit über 180 Millionen verkauften Tonträgern zu den weltweit einflussreichsten Sängerinnen, war aber auch als Schauspielerin erfolgreich. 2013 nahm sie die Schweizer Staatsbürgerschaft an. 2021 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Bern, laut Laudatio unter anderem für «ein einzigartiges musikalisch-künstlerisches Lebenswerk» und weil sie sich «als Frau in einem zuvor männlich dominierten Bereich erfolgreich durchgesetzt hat».

Erste Gesangserfahrungen sammelte Tina Turner  in einer Baptistengemeinde, von 1960 bis 1976 war sie Mitglied des Duos Ike and Tina Turner, ab den frühen 1980er-Jahren startete sie international eine erfolgreiche Solokarriere als Sängerin, später auch als Schauspielerin. In der Schweiz engagierte sie sich auch für die  2007 von Regula und Beat Curti gegründete Beyond Foundation, eine gemeinnützige Stiftung, deren Projekte «Menschen der Welt mit Hilfe von Musik verbinden» will.

Im Gare du Nord folgt Frank auf Meiser

Ab August 2024 wird Andreas Eduardo Frank im Co-Leitungsteam des Gare du Nord die Verantwortung für das künstlerische Programm übernehmen. Er tritt damit die Nachfolge von Désirée Meiser an.

Andreas Eduardo Frank (Bild: Bettina Matthiessen)

Der 1987  geborene Andreas Eduardo Frank ist Komponist, Performer, Ensembleleiter und Festivalmacher. Er studierte an der Hochschule für Musik Würzburg sowie am elektronischen Studio der Musikhochschule Basel. Er arbeitet an verschiedensten ästhetischen Schnittstellen, zwischen real und virtuell, Musik, Performance, Choreografie, Video und Theater.

Andreas Eduardo Frank wurde mehrfach für sein Schaffen ausgezeichnet und ist zum Beispiel Preisträger des 64. Kompositionswettbewerbs der Landeshauptstadt Stuttgart. Seit 2018 ist er künstlerischer Leiter des Ensemble Lemniscate Basel und seit 2021 Mitglied der Programmgruppe des Festivals Rümlingen.

Frank wird den Basler Gare du Nord, ein kuratierter Produktions- und Aufführungsort für die Schweizer und internationale zeitgenössische Musikszene, gemeinsam mit Johanna Schweizer (Geschäftsführung) und Ursula Freiburghaus (Kooperationen) leiten.

Massnahmenpaket zur Stadtberner Kultur

Der Berner Gemeinderat hat das neue Massnahmenpaket der gesamtstädtischen Kulturstrategie 2023 – 2024 verabschiedet. Es setzt Schwerpunkte in den Bereichen kulturelle Teilhabe und soziale Nachhaltigkeit.

Kultur-Casino Bern (Bild: Manuel Lopez)

Der Gemeinderat, die Exekutive der Stadt, will die Erhöhung des Zugangs zu Kultur in allen Bereichen weiter stärken. Mit dem ersten Massnahmenpaket der gesamtstädtischen Kulturstrategie wurden grundsätzliche Voraussetzungen geschaffen, welche im vorliegenden Massnahmenpaket geschärft und weiterentwickelt werden. Die Berner Kultur soll «sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig sein». Während der Pandemie sei in aller Deutlichkeit klar geworden, dass die soziale Sicherheit von Kulturschaffenden verbessert werden müsse, schreibt der Rat.

Die Kulturstrategie der Stadt Bern ist auf zwölf Jahre angelegt und zeigt auf, wie die Kulturpolitik und Kulturförderung der Stadt Bern bis im Jahr 2028 gestaltet wird. Die Kulturproduktion als Mittelpunkt des städtischen Kulturlebens wird in einen weiteren politischen und gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt.

Teil der Strategie ist die neu konzipierte Musikensemble-Förderung. Kultur Stadt Bern und das Amt für Kultur des Kantons Bern schreiben diese gemeinsam aus, setzen eine Jury ein und beschliessen die Vergabe.

Das Massnahmenpaket:
Kulturstrategie-Stadt-Bern_Ziele-Massnahmen_2023-2024_ES_medium.pdf

Erfolge für Dawidiuk beim Bülow-Wettbewerb

Der ZHdK-Student Aurel Dawidiuk hat beim Internationalen Hans-von-Bülow-Wettbewerb 2023 die Kategorie Dirigieren vom Klavier für sich entschieden. Dazu hat er den Publikumspreis und zwei Sonderpreise gewonnen.

Aurel Dawidiuk (Bild: zVg)

Dawidiuk spielte in Meiningen, wo der Wettbewerb ausgetragen wurde, das erste Klavierkonzert von Beethoven und leitete zeitgleich das Orchester. Die Sonderpreise, der Felix Draeseke Preis und der Preis in Zusammenarbeit mit der Joachim-Raff-Gesellschaft, ermöglichen ihm Anschlusskonzerte. Aurel Dawidiuk studiert an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) Orchesterleitung im Bachelor Musik bei Christoph-Mathias Mueller und Johannes Schlaefli und Klavier bei Till Fellner.

Der Internationale Hans-von-Bülow-Wettbewerb ist dieses Jahr zum vierten Mal ausgetragen worden. In den Jahren 2012, 2015 und 2018 wurde er von der Internationalen Hans-von-Bülow-Gesellschaft e.V. veranstaltet. Seit 2021 ist das Max-Reger-Konservatorium Veranstalter. Ausgetragen in bis zu vier Runden in den Kategorien Junioren, Profis und Dirigieren vom Klavier werden Preisgelder in einer Gesamthöhe von 50’000 Euro, Stipendien, CD-Aufnahmen und Anschlusskonzerte vergeben.

Vilem Vlcek gewinnt in Markneukirchen

Vilem Vlcek, ein Student von Danjulo Ishizaka an der Hochschule für Musik Basel, hat beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen den 1. Preis sowie den Publikumspreis gewonnen.

Vilem Vlcek (Bild: FHNW)

Vilem Vlcek studiert seit 2018 an der Hochschule für Musik Basel in der Klasse von Danjulo Ishizaka. Neben dem Studium nahm er an verschiedenen Meisterkursen, darunter bei Yo-Yo Ma, Frans Helmerson, Leonidas Kavakos, Steven Isserlis, Richard Aaron und Alisa Weilerstein, teil.

Vilem ist Gewinner verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, unter anderem des Cello-Wettbewerbs in Liezen (1. Preis), Talents for Europe (1. Preis), des Heran-Cello-Wettbewerbs (1. Preis), Wettbewerbs der tschechischen Konservatorien (Gewinner), Concertino Praga (Laureat und EMCY Preis), Jan-Vychytil-Cello-Wettbewerbs (Gewinner), Bohuslav-Martinů Wettbewerbs (1. Preis) und aktuell im Jahr 2022 des 1. Platzes des Rahn-Musikpreises. Als Mitglied des Kukal-Quartetts erhielt er einen 3. Preis beim Wettbewerb des Prager Frühlings 2021.

Basler Fördergelder für Konzertprogramme

Die Basler Orchester können für ihre Konzertprogramme Fördergelder beantragen. Für die Saison 2023 bis 2027 hat der Regierungsrat von Basel-Stadt vier renommierten Orchestern und Ensembles und einem Neuling eine Programmförderung zugesprochen.

Basel Sinfonietta (Bild: Marc Doradzillo)

Erstmals werden Beiträge für eine vierjährige Periode vergeben. Die Orchester erhalten zwischen 2023 und 2027 Beiträge an die künstlerischen und administrativen Kosten, die es ihnen ermöglichen, jeweils sechs Projekte zugunsten eines Basler Publikums umzusetzen und die Tarifempfehlung des Schweizerischen Musikerverbands einzuhalten. Um eine Programmförderung beworben hatten sich insgesamt acht Instrumentalensembles und Orchester.

Beiträge erhalten nun: Basel Sinfonietta (4’044‘600 Franken), Kammerorchester Basel (2’913’996 Franken), La Cetra Barockorchester: (1’581‘412 Franken), Ensemble Phoenix Basel (1’066’616 Franken) und das Klang Lab Ensemble (379’920 Franken). Die Camerata Variabile, die seit 2016 aus der Programmförderung Orchester gefördert wurde, erhält letztmalig einen Beitrag zur Übergangsfinanzierung von 60’480 Franken für die Saison 2023 bis 2024. Sie erfüllte die Vorgaben der Ausschreibung nicht mehr vollumfänglich.

Erstmals werden auf Grundlage der 2022 in Kraft getretenen Verordnung über die Programm- und Strukturförderung Orchester bei zwei Klangkörpern besondere Leistungen über die übliche Programmplanung hinaus gewürdigt. Im Förderbeitrag der Basel Sinfonietta sind Mittel von jährlich 60’000 Franken enthalten, mit denen Massnahmen wie abendliche Kinderbetreuung, Nachwuchsförderung und Kinderkonzerte anteilig unterstützt werden. Die Bemühungen des Kammerorchesters Basel, Musik einfach zu vermitteln und bestimmte Angebote niederschwellig zu konzipieren, wurden von der Jury ebenfalls als aussergewöhnlich eingestuft und mit 40’000 Franken pro Jahr im Förderbeitrag abgebildet.

Die fünf unabhängigen Jurorinnen und Juroren stammen aus verschiedenen Bereichen des Konzertwesens: Beat Fehlmann, Intendant Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ludwigshafen; Norbert Graf, Musikjournalist und Musikproduzent bei SRF 2 Kultur, Schüpfen; Rico Gubler, Fachbereichsleiter Musik an der Hochschule der Künste Bern; Lisa Nolte, Künstlerische Leitung Festival und Online-Forum SONIC MATTER, Zürich; Lena-Lisa Wüstendörfer, Dirigentin, Zürich. Beisitz ohne Stimmrecht hatten: Dominika Hens, Beauftragte für Kulturprojekte Basel-Stadt, und Katrin Grögel, Leiterin Abteilung Kultur Basel-Stadt.

GEMA modernisiert Verteilung im Wachstumsmarkt Online

Die GEMA legt ein neues Konzept zur Kulturförderung im Wachstumsmarkt Online vor. Zudem stellt sie sich Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz im kreativen Schaffensprozess.

Gema-Mitgliederversammlung (Bild: Gema)

Die deutsche GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) hat an ihrer Mitgliederversammlung mehrere Regelwerksänderungen beschlossen, die verschiedene Aspekte der Onlinenutzung von Musik betreffen. Vor dem Hintergrund neuer Gesamtverträge befassten sich gleich zwei Anträge mit den Onlineangeboten der Sendeunternehmen: Damit die Sender bei Produktionen für ihre immer relevanter werdenden Mediatheken einfach und rechtssicher auf GEMA Repertoire zurückgreifen können, wurden die Voraussetzungen geschaffen, das Herstellungsrecht künftig auch für diesen Bereich aus einer Hand zu vergeben.

Gleichzeitig hat die Mitgliederversammlung Regeln für eine gesonderte Verteilung für Mediathekennutzungen verabschiedet. Grundlegend weiterentwickelt wurde die Verteilung für Social Media Plattformen, so dass die Einnahmen, die die GEMA von YouTube und anderen Plattformen erzielt, künftig noch stärker nutzungsbezogen verteilt werden können. Die Mitgliederversammlung hat zudem für eine kulturelle Förderung mit speziellem Fokus auf den Wachstumsbereich Online die Weichen gestellt.

Heftig diskutiert wurde zudem die Entwicklung rund um Künstliche Intelligenz. Die GEMA nutzt sie bereits in bestimmten Bereichen, etwa bei der Dubletten-Erkennung von Setlists. Eine grosse Herausforderung sei die Nutzung  von Daten zum Training der KI-Software. Ralf Weigand, Vorsitzender des GEMA Aufsichtsrats, betonte dabei, dass zwingend erkennbar sein müsse, ob ein Mensch oder eine Maschine Inhalte kreiert habe.

Originalartikel:
https://www.gema.de/de/w/mitgliederversammlung-2023-gema-modernisiert-verteilung-im-wachstumsmarkt-online-und-setzt-zeichen-fur-kulturforderung-1

Kulturpreise 2023 des Kantons Basel-Landschaft

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat Baldur Brönnimann mit dem Spartenpreis Musik, Barbara Piatti mit dem Spartenpreis Vermittlung, Jean-Paul Brodbeck mit dem Spartenpreis Musik und Rebekka Salm mit dem Förderpreis Literatur ausgezeichnet.

Regierungsrätin Monica Gschwind, Ausgezeichnete, Kulturrat, Präsidentin VBLG, Präsidentin Landrat (Bild: Kanton Basel-Landschaft)

Baldur Brönnimann absolvierte die Musik-Akademie Basel und das Royal Northern College of Music in Manchester. Er arbeitete als Musikdirektor des Nationalen Sinfonieorchesters Kolumbiens in Bogotá, als künstlerischer Leiter von «BIT20», einem der renommiertesten zeitgenössischen Musikensembles Norwegens, und als Chefdirigent des «Orquestra Sinfónica do Porto Casa da Música» in Portugal. Hinzu kommen Einsätze als Dirigent in weiteren bedeutenden Orchestern, etwa in Seoul, Oslo, Bergen und Wien. Seit 2016 und noch bis zum Ende der Saison 2022/2023 ist er Principal Conductor der Basel Sinfonietta, die er mit unermüdlichem Einsatz geleitet und in eine fortschrittliche Organisationsstruktur geführt hat.

Jean-Paul Brodbeck war Teil der Basler Hip-Hop-Gruppe P-27 und arbeitete etwa für Seven sowie als Theatermusiker am Zürcher Schauspielhaus an der Seite von Michael Neuenschwander und Mike Müller in Martin Suters «Geri». Von 1998 bis 2004 war er festes Bandmitglied des «Bait Jaffe Klezmer Orchestra», von 2007 bis 2010 Teil des Quartetts um Wolfgang Muthspiel. Er unterrichtet an der Musikhochschule Luzern.

Die Germanistin Barbara Piatti, die in Duggingen aufgewachsen ist und heute mit ihrer Familie in Basel lebt, hat sich in der Region über Jahre hinweg als Kulturvermittlerin einen Namen gemacht. In Zusammenarbeit mit ihrem Team und weiteren Expertinnen und Experten erarbeitet Piatti seit Jahren interdisziplinäre Kulturprojekte und gibt Sachbücher heraus, jeweils begleitet von einem vielfältigen Vermittlungsprogramm.

Rebekka Salm ist in Bubendorf aufgewachsen und wohnt heute in Olten. Nach einer abgeschlossenen Lehre und ihrer Arbeit auf einer Bank studierte sie Islamwissenschaft und Geschichte in Basel und Bern. Neben ihren Tätigkeiten als Texterin, Erwachsenenbildnerin im Migrationsbereich, Moderatorin und als Mutter einer Tochter veröffentlicht sie unter anderem Kolumnen und Kurzgeschichten. Im Jahr 2019 gewann sie den Schreibwettbewerb des Schweizer Schriftstellerwegs und publizierte 2021 ihre Geschichte im Buch «Das Schaukelpferd in Bichsels Garten».

Die Spartenpreise sind mit je 20’000 Franken dotiert, der Förderpreis mit 15’000 Franken. Die nächste Kulturpreisverleihung findet am Mittwoch, 15. Mai 2024 statt.

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