Prix UBS Jeunes Solistes 2025 geht an Vsevolod Zavidov

Der Pianist Vsevolod Zavidov erhält den mit 25’000 Franken dotierten Prix UBS Jeunes Solistes 2025.

Vsevolod Zavidov (Bild: Priska Ketterer/Lucerne Festival)

Vsevolod Zavidov wurde 2005 in Moskau geboren und begann im Alter von vier Jahren seine musikalische Ausbildung. Seit Herbst 2023 studiert er bei Nelson Goerner an der Haute école de musique de Genève, wo er einen Master in Spezialisierter Musikalischer Performance für Solisten absolviert.

Der Prix UBS Jeunes Solistes ist eine gemeinsame Initiative von Lucerne Festival, der Konferenz der Musikhochschulen Schweiz (KMHS) sowie der UBS. Jede Musikhochschule konnte im Zuge einer internen Vorauswahl maximal zwei Kandidaturen für das Halbfinale nominieren, welches Ende Oktober an der Hochschule der Künste Bern stattfand. Zur Jury gehörten neben Valentin Gloor und Michael Haefliger die Cellistin und ehemalige Preisträgerin des Prix UBS Jeunes Solistes Sol Gabetta sowie Xavier Dayer (Zürcher Hochschule der Künste, Direktor Departement Musik), Rico Gubler (Hochschule der Künste Bern, Leiter Fachbereich Musik) und Noémie Robidas (Haute École de Musique Vaud Valais Fribourg, Directrice Générale), die die Schweizer Musikhochschulen vertraten.

 

Leonidas Kavakos unterrichtet in Basel

Der international renommierte Geiger Leonidas Kavakos wird ab Herbstsemester 2025 eine Stelle als Professor für das Hauptfach Violine am Institut Klassik der Hochschule für Musik Basel FHNW antreten.

Leonidas Kavakos (Bild: Universal/KlassikAkzente)

Leonidas Kavakos gibt seit vielen Jahren bereits regelmässig Meisterkurse für Violine an der Hochschule für Musik Basel, Klassik.  1967 in Athen geboren, begann er als Fünfjähriger mit dem Geigenspiel. Sein Studium absolvierte er bei Stelios Kafantaris am Konservatorium seiner Heimatstadt und bei Josef Gingold an der Universität von Indiana. 1985 ging Kavakos als Sieger aus dem Sibelius-Wettbewerb in Helsinki hervor, 1988 gewann er die «Naumburg Violin Competition» in New York und den «Premio Paganini» in Genua. Mit der Weltersteinspielung des Sibelius-Konzerts in der lange für unspielbar gehaltenen Urfassung wurde er 1991 mit dem «Gramophone Concerto of the Year Award» ausgezeichnet.

 

Bauarbeiten für das Klanghaus abgeschlossen

Der Kanton St. Gallen schliesst die Bauarbeiten am Klanghaus Toggenburg ab. Bevor es am Wochenende vom 24. und 25. Mai 2025 offiziell eröffnet wird, führt die Stiftung Klangwelt ab Januar 2025 einen Probebetrieb durch.

Das Klanghaus Toggenburg in Unterwasser (Bild: zVg)

Während eines Probebetriebs ab Januar 2025 testet die Stiftung Klangwelt die Räumlichkeiten und Abläufe, wie beispielsweise die Parallelnutzung aller Räume und das Ticketsystem. Falls nötig, passen Fachleute laut der Mitteilung des Kantons die Akustik der Räume an. Offiziell eröffnet wird das Haus im Mai 2025. Die Gesamtkosten für den Bau betragen 23,3 Millionen Franken. Davon finanziert die Klangwelt Toggenburg 1 Million Franken. Für den Kanton verbleiben Kosten von 22,3 Millionen Franken. Betreiberin des Klanghauses ist die Stiftung Klangwelt Toggenburg.

Der Holzbau umfasst vier akustisch einzigartige Klangräume. Zudem gibt es zwei Aussenbühnen für Musikexperimente im Freien. Als Klangwerkstatt mit einzigartiger Akustik steht das Klanghaus sowohl professionellen Musikerinnen und Musiker als auch Laien für Proben, Kurse, Workshops und Symposien zur Verfügung.

Joubert-Caillet folgt in Basel auf Pandolfo

François Joubert-Caillet wird ab dem Herbstsemester 2024/25 in der Nachfolge von Paolo Pandolfo an der Schola Cantorum Basiliensis unterrichten.

François Joubert-Caillet (Foto: Jean-Baptiste Millot)

Joubert-Caillet studierte nach seinen Studien von Blockflöte, Klavier und Kontrabass Viola da Gamba bei Paolo Pandolfo an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er zugleich barocke Improvisation bei Rudolf Lutz erlernte. Er erhielt den ersten Preis und den Publikumspreis beim internationalen Kammermusikwettbewerb in Brügge. Nach Unterrichtstätigkeiten am Conservatoire de Nancy und der Musikschule Konservatorium Bern hat er die Stelle als Dozent für Viola da Gamba am Conservatoire de la Ville de Luxembourg inne.

François Joubert-Caillet ist seit 2009 Leiter des Ensembles L’Acheron, mit dem er in verschiedenen Besetzungen auftritt, wobei ein Schwerpunkt auf dem Gambenconsort liegt. Seine CD wurden bei Ricercar–Outhere veröffentlicht, die Gesamtaufnahme der Pièces de Viole von Marin Marais wurden mit einem Diapason d’Or, einem Choc de Classica und einem Echo Klassik ausgezeichnet. Joubert-Caillet gründete zudem 2021 die Albus Fair Editions, einen «unabhängigen, fairen und umweltfreundlichen Verlag», mit dem er sein erstes Werk für Viola da Gamba und Elektronik, Isola, herausgab.

Goldener Bogen für das Merel-Quartett

Die Stiftung Schweizer Geigenbauschule Brienz zeichnet das Merel-Quarett mit einem «Goldenen Bogen» aus.

Merel-Quartett (Merel Quartet). Foto: Andrej Grilc

Das Merel-Quartett (Mary Ellen Woodside Violine, Edouard Mätzener Violine, Alessandro D’Amico Viola, Rafael Rosenfeld Cello) erhält die Auszeichnung offiziell am 4. Juli 2025 im Rahmen des Eröffnungskonzerts der Musikfestwoche Meiringen. Das vor über 15 Jahren gegründete Ensemble begeistere «mit seiner dynamischen, präzisen und ausdrucksstarken Musikalität», schreibt die Geigenbauschule. International sei es geschätzt für seine «lebendigen Interpretationen und stilistische Vielseitigkeit». Es verbinde Tradition und Innovation auf höchstem Niveau.

Seit dem Jahr 2000 ehrt die Stiftung Geigenbauschule Brienz renommierte Musikerpersönlichkeiten für herausragende Leistungen. Der «Goldene Bogen» ist Sinnbild für die Verbindung von Musik und Geigenbau und wird jeweils im Rahmen des Eröffnungskonzertes der Musikfestwoche Meiringen überreicht. Der Preis besteht aus einem hochwertigen gravierten und goldmontierten Bogen der Firma Finkel Bogenwerkstätte Brienz AG.

Bremen ehrt Paavo Järvi

Paavo Järvi, der Music Director des Zürcher Tonhalle Orchesters und künstlerische Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen ist von der Stadt Bremen mit der Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet worden.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte überreicht die Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft an Paavo Järvi. (Foto: Senatspressestelle)

Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte würdigte Järvi als Verantwortlichen für Traditionsveranstaltungen wie den Sommer in Lesmona und partizipative Formate wie die Stadtteil-Oper in Osterholz-Tenever oder das Zukunftslabor, eines auf kulturelle Teilhabe und Musikförderung für junge Menschen bedachten Klangkörpers.

Paavo Järvi studierte in seiner Heimatstadt Tallinn Perkussion und Dirigieren und in Los Angeles bei Leonard Bernstein Dirigieren. 2001 wurde er Chefdirigent in Cincinnati. Er arbeitet als Gastdirigent mit Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra London, der Sächsischen Staatskapelle Dresden und dem New York Philharmonic. Paavo Järvi hat auch die Conductors’ Academy in Zürich mit ins Leben gerufen, deren Gewinner jeweils an die Järvi-Akademie eingeladen wird, die er mit seinem Vater Neeme Järvi gegründet hat.

 

Kanton Schwyz hat ein neues Musikschulgesetz

Der Schwzer Regierungsrat setzt das kantonale Musikschulgesetz mit der dazugehörenden Musikschulverordnung per 1. Januar 2025 in Kraft.

Rathaus in Schwyz. Foto: Tobyc75

Mit dem Musikschulgesetz werde, schreibt der Kanton, das Musikschulangebot im Kanton Schwyz gesichert und gefördert und es würden effizientere Strukturen sowie einheitliche Bedingungen geschaffen. In der dazugehörigen Verordnung wird das musikalische Mindestangebot, das Musikschulen gewährleisten müssen, umschrieben. Zum Mindestangebot gehören neben dem Angebot einer musikalischen Grundbildung, die Mindestunterrichtszeit von 30 Minuten für den Einzelunterricht, Ensembleunterricht, ein öffentlicher Auftritt pro Jahr sowie bestimmte Instrumenten- und Gesangsfächer. Es handelt sich dabei um die gängigen Instrumente, die auch in Zusammenarbeit mit anderen Musikschulen angeboten werden können.

Das Gesetz regelt zudem das Anerkennungsverfahren und die Anerkennungsstelle, die wichtigsten Eckpunkte der Anstellung der Musikschullehrpersonen und die Besoldungskategorien. Schliesslich macht die Verordnung Aussagen zur Talentförderung und zur Erstellung des kantonalen Konzepts zur Begabungsförderung. Wer als Talent eingestuft wird, hat ein anerkanntes Förderangebot zu besuchen, um Förderbeiträge zu erhalten. Damit Bundesmittel ausgelöst werden können, hat der Kanton ein Begabungsförderungskonzept vorzuweisen. Es ist vorgesehen, dies in enger Zusammenarbeit mit dem Verband der Musikschulen des Kantons Schwyz (VMSZ), der bereits Erfahrung mit Talentförderung hat, zu erstellen.

Mehr Infos:
https://www.sz.ch/kanton/medien-und-datenschutz/medienmitteilungen.html/8756-8757-8803-10391-10392/news/22055

 

Mirjam Skal gewinnt Müller-Preis für Filmmusik

Die ZHdK-Absolventin Mirjam Skal gewinnt für ihre Komposition zum SRF-Tatort «Von Affen und Menschen» den mit 5000 Euro dotierten Rolf-Hans-Müller-Preis für Filmmusik 2024.

SRF-Tatort «Von Affen und Menschen» (Video-Still)

Die siebenköpfige Fachjury lobt Skal «für die herausragende Filmmusik, die durch ihre hohe Musikalität und kreative Tiefe» besteche. Mirjam Skal zeige «ein grosses Gespür dafür, dem Film durch ein sehr markantes, eigensinniges Klangkonzept, das geschmackvoll tradierte, orchestrale Instrumente mit elektronischen Klängen vermählt, eine zusätzliche Dimension zu verleihen». Ihrer Komposition gelinge durch eingängige Themen und der vielschichtigen klanglichen Gestaltung eine geschickte Balance zwischen Spannung, Dynamik und Emotion. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Televisionale Film- und Serienfestivals Baden-Baden statt.

Mirjam Skal wurde 1996 geboren und lebt in Zürich. Sie erhielt 2022 ihr Master-Diplom in Komposition für Film, Theater und Medien an der Zürcher Hochschule der Künste und ist als freischaffende Komponistin tätig. 2018 gewann sie den Taurus Award für die beste Musik in einem Animationsfilm. Als Vizepräsidentin des Forums Filmmusik und Teil des Beirats des Verbands Sonart vertritt sie die Schweizer Filmmusikbranche.

Mit dem Rolf-Hans-Müller-Preis für Filmmusik wird seit 1992 der Nachwuchs für herausragende Filmmusik geehrt. Gestiftet wird der vom Südwestrundfunk ausgerichtete Preis je zur Hälfte von der Rolf-Hans-Müller-Stiftung Baden-Baden und der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg.

Immer mehr aber kleinere Kulturunternehmen

Die Anzahl Kulturunternehmen ist im Jahr 2022 auf über 67’000 angestiegen, die Anzahl Beschäftigte im Kultursektor auf fast 241’000.

Verteilung der Kulturbetriebe (Grafik: BFS)

Beide Werte übertreffen laut dem Bundesamt für Statistik die Zahlen von 2019, dem Jahr vor der Covid-19-Pandemie, und sind sogar neue Höchstwerte seit 2011. Mit 16,3 Milliarden ist auch die Bruttowertschöpfung des Kultursektors höher als vor der Pandemie. Die Kulturunternehmen werden jedoch tendenziell immer kleiner: Die Anzahl Beschäftigte und die Vollzeitäquivalente pro Betrieb sinken im Mehrjahresvergleich. Dies sind einige der Ergebnisse der Statistik der Kulturwirtschaft des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Jahr 2022 umfasste der Kultursektor 67’313 Unternehmen und 69’729 Arbeitsstätten (Filialen). Im Vergleich zur gesamten Volkswirtschaft machte der Kultursektor einen Anteil von ca. 10,6 Prozent der Unternehmen beziehungsweise 9,8 Prozent der Arbeitsstätten aus. Die grosse Mehrheit der Kulturunternehmen (rund 99 Prozent) verfügt nur über eine Arbeitsstätte.

Stimme wird Instrument des Jahres 2025

Die deutschen Landesmusikräte machen die Stimme zum Instrument des Jahres 2025. Sie löst damit die Tuba ab, die dieses Jahr im Zentrum der Aufmerksamkeit stand.

Chöre der Mannheimer Liedertafel (Bild: Minna Elina Kettunen, Wikimedia commons)

Die Stimme verbinde uns Menschen auf der ganzen Welt, schreibt der Landesmusikrat Schleswig-Holstein. Sie überwinde kulturelle, sprachliche und geografische Grenzen und schaffe eine gemeinsame Basis für Kommunikation und gegenseitiges Verständnis. Und sie sei in nahezu jedem musikalischen Genre, das der Globus zu bieten habe, zu Hause.

Das Instrument des Jahres wird seit 2008 durch die Landesmusikräte gekürt und zwölf Monate in den Fokus gestellt. Jedes Bundesland beruft eigene Schirmherren und -frauen und hat seine eigene Vorgehensweise, um das länderübergreifende Ziel zu erreichen: Neugier und Aufmerksamkeit auf die vielen Facetten des jeweiligen Instruments zu lenken.

Interaktionen von Bild und Musik auf der Spur

Ein Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main hat untersucht, wie die Kombination von Musik und Bild die ästhetische Wahrnehmung von Kunst beeinflusst.

Wird ein Bild länger angeschaut, wenn die dazu gespielte Musik  passt? Symbolbild: zmijak/depositphotos.com

Das Forschungsteam führte die Studie online in Zusammenarbeit mit dem Kentler International Drawing Space (Brooklyn, New York, USA) durch. Ausgangspunkt war die Ausstellung «Music as Image and Metaphor». Diese zeigt 41 Zeichnungen aus der Sammlung von Kentler, begleitet von Musikstücken, die eigens auf die Bilder abgestimmt komponiert wurden. Ein Mitglied des Kuratoriums hatte bemerkt, dass die Besuchenden mehr Zeit in der Ausstellung verbrachten als üblich. Es überlegte, ob der Grund dafür die musikalische Begleitung sein könnte, und wandte sich mit dem Vorschlag einer wissenschaftlichen Begleitstudie an die damalige MPIEA-Forscherin Lauren Fink.

Das Forscherteam erweiterte den Ansatz um die Frage, ob die bewusst gewählte Kombination von Musik und Bild das ästhetische Erleben besonders beeinflusst oder ob auch eine zufällige Paarung ähnliche Effekte erzielen könnte. Den über 200 Studienteilnehmenden wurden 16 Werke in unterschiedlichen Modalitäten präsentiert. Darunter fanden sich reine Musikstücke, Bilder ohne Musikbegleitung, beabsichtigte audiovisuelle Paarungen und zufällige audiovisuelle Paarungen. Die jeweilige Betrachtungsdauer diente als Indikator für das ästhetische Interesse. Zusätzlich sollten die Versuchspersonen nach jedem Werk von ihrem subjektiven Erleben berichten, wie beispielsweise dem Gefühl, bewegt zu sein.

Originalartikel:
https://www.aesthetics.mpg.de/newsroom/news/news-artikel/article/laesst-uns-musik-kunst-anders-wahrnehmen.html

Forschungsprojekt zu NS-Verfolgung und Musikgeschichte

Die Universität Hamburg startet ein Forschungsprojekt zu von den Nazis verfolgten Musikern und Musikerinnen aus dem deutschsprachigen Raum.

Die Gesamtleitung des Projekts liegt bei Friedrich Geiger, der zugleich die Arbeitsstelle in München leitet. Sophie Fetthauer leitet die Arbeitsstelle in Hamburg. (Bild: Akademie der Wissenschaften in Hamburg)

Reichhaltige, bisher nicht ausgeschöpfte Quellen (vor allem ungedruckte und archivalische Bestände) seien zu erschliessen, schreibt die Universität Hamburg. Die personenbezogenen Erkenntnisse daraus werden in das Online-Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit (LexM) einfliessen, das über die Website der Universität Hamburg frei zugänglich ist. Es wird in das neue Forschungsprojekt «NS-Verfolgung und Musikgeschichte» integriert.

Die im LexM enthaltenen geographischen Daten legen die Grundlage für eine geplante digitale Kartographie, um raumzeitliche Analysen der Musikerverfolgung zu ermöglichen. So lässt sich anhand von Karten die geographische Verteilung einzelner Berufsgruppen im Exil veranschaulichen und die Verbreitung musikalischen Wissens oder bestimmter Interpretationsschulen nachvollziehen. Geplant sind zudem künstlerisch-wissenschaftliche Formate etwa in Form von Research Concerts, die die Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit nahebringen.

Das Langzeitvorhaben der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, das in Kooperation mit der Universität Hamburg und mit der Hochschule für Musik und Theater München durchgeführt wird, ist Teil des Akademienprogramms und nimmt am 1. Januar 2025 seine Arbeit auf.

Mehr Infos:
https://www.awhamburg.de/forschung/langzeitvorhaben/ns-verfolgung-und-musikgeschichte.html

 

Philippe Jordan wird Chefdirigent des Orchestre National de France

Philippe Jordan übernimmt ab 2027 das Amt des Chefdirigenten des Orchestre National de France. Er folgt auf Cristian Măcelaru.

Philippe Jordan. Foto (Ausschnitt): Radio France/Christophe Abramowitz

Der Schweizer Dirigent Philippe Jordan ist seit September 2020 Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper. Seine Karriere begann er als Kapellmeister am deutschen Stadttheater Ulm und an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Von 2001 bis 2004 war er Chefdirigent der Grazer Oper und des Grazer Philharmonischen Orchesters, von 2009 bis 2021 musikalischer Leiter der Opéra national de Paris und von 2014 bis 2020 Chefdirigent der Wiener Symphoniker.

Das Orchestre National de France ist (gemeinsam mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France, dem Chor und der Maîtrise) ein Klangkörper der öffentlich-rechtlichen Rundkfunkanstalt Radio France. Das ONF arbeitet eng mit den Sendern von Radio France, insbesondere France Musique zusammen.

Bischofs Nachfolger bei Pro Helvetia heisst Kinzer

Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia wird ab 1. Juli 2025 von Michael Kinzer geleitet. Derzeit ist er Leiter der Dienststelle Kultur der Stadt Lausanne.

Michael Kinzer. Foto: Federal Studio/Pro Helvetia

Der 1972 geborene Michael Kinzer leitet seit 2017 die Dienststelle Kultur der Stadt Lausanne und ist Co-Präsident der Städtekonferenz Kultur. Sein Lebenslauf zeichnet sich laut der Mitteilung von Pro Helvetia durch eine Vielzahl verschiedener Positionen im Kulturbereich aus, sowohl in der künstlerischen Leitung als auch im Management.

Seine Karriere begann in der Programmation des Konzertsaals Fri-Son in Freiburg. Anschliessend war er als allgemeiner Veranstaltungskoordinator für die Expo.02 und Co-Direktor des Cargo-Projekts auf der Arteplage in Neuchâtel tätig. Danach übernahm er die administrative, später die allgemeine Leitung einer Stiftung, die das Théâtre Populaire Romand sowie den Musiksaal und das Theater L’heure bleue in La Chaux-de-Fonds umfasst.

Von 2009 bis 2015 leitete er das Festival de la Cité in Lausanne. Zudem war er in zahlreichen Jurys und Kulturkommissionen auf regionaler und nationaler Ebene tätig, unter anderem als Vorsitzender der Eidgenössischen Jury für Musik.

Azteken nutzten Pfeifen als Machtinstrument

Die Totenkopfpfeife der Azteken erzeugt einen schrillen, schreiähnlichen Ton. Eine Studie der Universität Zürich zeigt, dass dieses Pfeifen eine beängstigende Wirkung auf das menschliche Gehirn hat.

Die Totenkopfpfeifen verweisen durch visuelle und klangliche Elemente auf mythologische Wesen aus der aztekischen Unterwelt. (Bild: Sascha Frühholz, UZH)

Viele alte Kulturen verwendeten Musikinstrumente für rituelle Zeremonien. Die aztekischen Gemeinschaften der präkolumbianischen Periode Mittelamerikas verfügten über eine reiche Mythologie, die in Ritualen und Opferzeremonien zelebriert wurde. So symbolisierten visuelle und klangliche Elemente mythologische Wesen aus der aztekischen Unterwelt. Die aztekische Todespfeife mit ihrem schädelförmigen Körper scheint dabei den aztekischen Herrscher der Unterwelt darzustellen und ihr schreiähnlicher Klang könnte die Menschenopfer auf ihren Abstieg in die Unterwelt Mictlan vorbereitet haben.

Um die physikalischen Mechanismen hinter dem schrillen, kreischenden Pfeifton zu verstehen, hat ein Team von Forschenden der Universität Zürich (UZH) unter Leitung von Sascha Frühholz, Professor für kognitive und affektive Neurowissenschaften, digitale 3D-Rekonstruktionen von originalen aztekischen Todespfeifen aus dem Ethnologischen Museum in Berlin erstellt. Diese Modelle zeigen eine einzigartige Innenkonstruktion mit zwei gegenüberliegenden Schallkammern, die Luftturbulenzen und damit den schrillen Ton erzeugen.

Originalatikel:
https://www.news.uzh.ch/de/articles/media/2024/Totenkopfpfeiffe.html

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