Colin Pütz mit Prix Serdang ausgezeichnet

Der Pianist Colin Pütz ist in Solothurn mit dem mit 50 000 Franken dotierten Prix Serdang ausgezeichnet worden.

v.l.n.r.: Flury, Pütz, Buchbinder (Bild: Thomas Entzeroth)

Der 2007 geborene Colin Pütz studiert bei Florence Millet an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und ist Stipendiat der Internationalen Musikakademie Liechtenstein. Er debütierte früh bei Festivals wie dem Beethovenfest Bonn und dem Klavier-Festival Ruhr. 2024 gab er Solorezitale im Bonner Beethoven-Haus und in der Oper Monte Carlo. Als kurzfristiger Einspringer für Daniel Barenboim sorgte er beim Musikfestival Rolandseck für Aufsehen.

Der Prix Serdang wurde 2022 ins Leben gerufen und an Martin James Bartlett vergeben. 2023 erhielt Ariel Lanyi den Prix Serdang, 2024 die Pianistin Alexandra Dovgan. Die Selektion der Kandidaten erfolgt durch den Pianisten Rudolf Buchbinder als Kurator. Die Wahl wird gemeinsam von Rudolf Buchbinder, Adrian Flury (Initiant) und Thomas Pfiffner (Projektentwickler) vorgenommen. Die Preisverleihung soll weitere Fördermassnahmen nach sich ziehen: So traten bislang alle Ausgezeichneten beim Grafenegg Festival auf. Darüber hinaus besteht eine Kooperation mit der Schweizer Orpheum Stiftung und dem Label Warner Classics.

Winterthur zeichnet Anisa Djojoatmodjo aus

Die Stadt Winterthur verleiht den Kulturpreis 2025 an die Musikerin Anisa Djojoatmodjo.

 

Anisa Djojoatmodjo (Bild: zVg)

Anisa Djojoatmodjo ist Gitarristin, Sängerin, Songwriterin und Produzentin. Die Künstlerin hat ihren Lebensmittelpunkt seit gut zehn Jahren in Winterthur. Gemeinsam mit der Zürcher Schlagzeugerin Hannah Bissegger gründete sie 2016 das Duo Ikan Hyu. Daneben war Anisa Djojoatmodjo auch als «Sidewoman» in Projekten mit Evelinn Trouble und Ella Ronen aktiv, ist bei Produktionen im Theater Rigiblick zu hören, konzentriert sich aber nun vermehrt auf ihre eigenen Projekte.

Sie leitete Workshops, unter anderem an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im Rahmen des CAS «Pop» und seit nunmehr drei Jahren einen Bandworkshop für junge Finta-Personen bei Helvetiarockt. 2023 war sie Jurorin für das Aargauer Kuratorium im Bereich Musik, seit 2024 in der Musikkommission des Popkredits der Stadt Zürich. Besonders wichtig sei ihr die Förderung von Frauen, inter-, non-binären, trans- und agender Personen in der Musikszene, schreibt die Stadt Winterthur.

Der Kulturpreis der Stadt Winterthur wird jährlich vom Stadtrat in Eigenkompetenz an Personen oder Institutionen verliehen, die sich im Kulturleben der Stadt Winterthur besonders verdient gemacht haben. Eine Bewerbung ist nicht möglich. Es können sowohl Institutionen als auch Einzelpersonen und Gruppen geehrt werden. Der Preis ist mit 10ʼ000 Franken dotiert.

Lonca wird in Bern Erster Kapellmeister

Zu Beginn der Spielzeit 2025/26 tritt der französische Dirigent Clément Lonca seine Position als Erster Kapellmeister und Assistent der Chefdirigentin der Oper Bern an.

Clément Lonca. Foto: Karol Miczka

Lonca folgt in dem Amt auf Artem Lonhinov, der in der kommenden Saison an das Theater Freiburg wechselt. Sein Studium schloss er mit einem Master in Orchesterdirigieren an der Haute école de musique de Genève ab, wo er auch als Assistenzprofessor wirkte und die Schweizer Erstaufführung von Ármin Cservenáks Spring am 76e Concours de Genève dirigierte.

An der Opéra national de Lyon und beim Ensemble Hector Berlioz war Clément Lonca regelmässig Gast. Darüber hinaus war er als musikalischer Assistent an Festivals und grossen Häusern engagiert, so zum Beispiel bei den Salzburger Festspielen, an der Wiener Staatsoper, am Theater an der Wien oder am Théâtre des Champs-Elysées. In der Saison 2025/26 übernimmt er in Bern die musikalische Leitung von Le nozze di Figaro, der Ballettproduktion Carmen sowie der Uraufführung von Salvatore Sciarrinos Oper L’Agamennone.

Beatrice Berrut mit Rünzi-Preis 2025 ausgezeichnet

Der Kanton Wallis zeichnet die Pianistin Beatrice Berrut mit dem mit 20’000 Franken dotierten Rünzi-Preis 2025 aus.

Beatrice Berrut, Foto © Christian Meuwly

Die aus Monthey stammende Beatrice Berrut ist 1985 geboren und studierte Musik in Sitten, Lausanne, Berlin und Dublin. Im Laufe ihrer vielseitigen Karriere arbeitete sie laut der Medienmitteilung des Kantons «mit angesehenen Orchestern zusammen und initiierte gewagte Projekte, in denen sie Musik, Tanz, Astrophysik und sogar Eiskunstlauf miteinander verband». Sie wird in der Saison 25/26 als Komponistin an der Opéra de Tours tätig sein.

Neben ihrer Tätigkeit als Konzertpianistin ist Beatrice Berrut auch als Komponistin, Arrangeurin und künstlerische Leiterin aktiv. Im Jahr 2022 gründete sie in ihrer Heimatstadt das Festival «Les Ondes» – ein Format, «das klassische Musik einem breiteren Publikum zugänglicher machen und Brücken zwischen Tradition und zeitgenössischen Empfindlichkeiten schlagen möchte».

Estelle Revaz ist neue Präsidentin von Suisseculture

Die Cellistin und Nationalrätin Estelle Revaz ist von der Mitgliederversammlung zur neuen Präsidentin von Suisseculture gewählt worden. Sie folgt in dem Amt auf Omri Ziegele.

Estelle Revaz (Bild: Nadège Gaillard)

Estelle Revaz wurde 1989 im Wallis geboren. Sie ist laut der Mitteilung von Suisseculture eine Cellistin mit internationaler Karriere und hat ihre Ausbildung in Paris, Köln und Lausanne absolviert. Sie spielt regelmässig in vielen Ländern Europas, Asiens und Amerikas. Als Künstlerin begann sie sich während der Covid-Zeit politisch zu engagieren, schrieb das Buch «La Saltimbanque» und sitzt seit 2023 im Nationalrat, insbesondere um die Interessen der Kulturschaffenden zu vertreten.

Seit ihrer Wahl als Nationalrätin sei es ihr gelungen, so Suisseculture, die Thematik der sozialen Sicherheit der Kulturschaffenden als eine der Prioritäten der Legislaturperiode durchzusetzen. Ausserdem habe sie es ermöglicht, die Revision des Gesetzes über die Nationalbibliothek zugunsten der Kulturschaffenden und der Medien abzuändern, und sie habe ihre erste persönliche Motion für eine nationale Strategie zur Bekämpfung der Armut gewonnen.

Revaz übernimmt das Präsidialamt als erste Präsidentin von Suisseculture aus der Westschweiz.zum 1. Oktober 2025. Bei ihrer zukünftigen Tätigkeit wird sie  von einem elfköpfigen Vorstand unterstützt. Suisseculture ist der Dachverband der Organisationen der professionellen Kulturschaffenden der Schweiz und der schweizerischen Urheberrechtsgesellschaften.

Städte fördern musikalische Vielfalt

Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main ist der Frage nachgegangen, wie der urbane Alltag unsere Musikauswahl prägt.

(Bild: Wikimedia Commons/Adrian Scottow)

Das Team analysierte die Hörgewohnheiten von 2,5 Millionen Menschen in Frankreich, Brasilien sowie Deutschland. Es fand heraus, dass die Musikauswahl der urbanen Bevölkerung vielfältiger und individueller ist als die der Landbevölkerung.

Zunächst untersuchte es, wie ähnlich sich die Lieder waren, die von Menschen in derselben Region gehört wurden. Die Auswertung von insgesamt 250 Millionen Hörprotokollen ergab in allen drei Ländern: Je grösser die Stadt, desto individueller die Musikauswahl. In Grossstädten teilen Menschen weniger musikalische Vorlieben mit ihren Nachbarn als in ländlicheren Regionen. Gleichzeitig erweitert sich mit der Stadtgrösse auch der persönliche Hörradius mit einem breiteren Spektrum von Genres und Acts.

Der persönliche Hörradius verändert sich zudem über die Altersspanne hinweg: In der Adoleszenz nimmt die Vielfalt der gehörten Musik rasch zu, erreicht mit Ende 20 ihren Höhepunkt und nimmt danach langsam wieder ab.

An dem Projekt waren Fachleute aus Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten beteiligt, darunter solche des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPICBS) in Leipzig, Deezer Research in Paris und der Cornell University in Ithaca, New York.

Originalpublikation:
Lee, H., Jacoby, N., Hennequin, R. & Moussallam, M. (2025). Mechanisms of Cultural Diversity in Urban Populations. Nature Communications, 16, 5192. https://doi.org/10.1038/s41467-025-60538-2

Roman Wyss mit Oltner Kulturpreis 2025 ausgezeichnet

Der Musiker, Komponist und Produzent Roman Wyss ist mit dem Oltner Kulturpreis 2025 ausgezeichnet worden.

Roman Wyss (Bild: Annetta Wyss)

Nebst der Zusammenarbeit mit Schweizer Musikgrössen wie Endo Anaconda, produzierte Roman Wyss Hörbücher unter anderem von Alex Capus oder Pedro Lenz, schrieb Musicals und Popsongs. Nachdem er bereits 1995 den Förderpreis der Stadt Olten erhalten habe, konnte er seine künstlerische Karriere nachweislich sehr erfolgreich weiterentwickeln, schreibt die Stadt.

Mit einem Förderpreis hat die Stadt Olten zudem die Saxofonistin und Komponistin Sara El Hachimi ausgezeichnet. Und der Eventmanager und Musiker Christian Che Dietiker, der  seit Jahren Partys und Veranstaltungen für Orte wie die Schützi und das Galicia organisiert, hat eine Ehrengabe erhalten.

 

Regeln für Instrumente in Flugzeugkabinen

Der Europäische Rat hat eine Bestimmung vorbereitet, die Musikern unter bestimmten Bedingungen das Recht einräumt, während Flügen ihr Instrument in der Flugzeugkabine mitzuführen.

Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:MUCFIDS.jpg

Aufgegleist wurden die Bestimmungen für das Mitführen von Instrumenten in der Flugzeugkabine bereits im Februar 2014. Das Verfahren blieb dann allerdings mehr als zehn Jahre lang in der Schwebe, da die erste Lesung keiner Frist unterliegt. Das Dossier ist auf Betreiben der polnischen EU-Ratspräsidentschaft nun wieder aufgenommen worden.

Der Rat hat nach seiner Sitzung am 5. Juni 2025 nun seine Fassung des Textes bekannt gegeben. Es ist deshalb mit einer baldigen Verabschiedung einer europäischen Verordnung zu rechnen, die Musikern, die mit dem Flugzeug reisen, unter bestimmten Bedingungen das Recht einräumt, ihr Instrument in der Kabine mitzuführen.

 

 

Swissperform mit leichtem Einnahmenrückgang

Swissperform, die Schweizer Verwertungsgesellschaft für Leistungsschutzrechte, hat 2024 einen leichten Einnahmenrückgang verzeichnet. Gründe sind unter anderen sinkende Werbeeinnahmen der Privatradios und weniger Radio- und TV-Abonnemente.

Swissperform erzielte 2024 Tarifeinnahmen von 62,8 Millionen Franken. Dies entspricht einem Minus von 300’000 Franken oder 4 Promille gegenüber dem Vorjahr. Laut der Medienmitteilung nahmen bei der Weitersendung die Radio- und TV-Abonnemente ab, bezüglich Aufführung verzögerte sich der Abrechnungsversand an die Nutzer und hinsichtlich Sendung verzeichneten die Privatradiosender sinkende Werbeeinnahmen.

An ihrer Delegiertenversammlung erklärte die Gesellschaft, dass ihre Kosten und somit auch der Verwaltungskostensatz anstiegen. Der prozentuale Anteil der Kosten an den Einnahmen belief sich netto auf 11,22 Prozent (Vorjahr: 9,86 Prozent), brutto (inklusive den Inkassokosten der Schwestergesellschaften) auf 14,91 Prozent (Vorjahr: 13,70 Prozent). Hauptursache für diese Entwicklung sind gestiegene Kosten von Swissperform infolge laufender Restrukturierungsarbeiten.

Per Ende 2024 gehörten 26’134 Mitglieder und Auftraggeber dem Verein an. Der Zuwachs 2024 belief sich auf 1’147 Berechtigte (4,59 Prozent). Den sowohl zahlenmässig als auch anteilmässig grössten Zuwachs verzeichneten die Ausübenden Phono (1’050 / 5,28 Prozent). Über die angeschlossenen Stiftungen konnten rund 6,3 Millionen Franken in die Förderung von kulturellen und sozialen Projekten investiert werden.

 

Solothurn fördert Guldimann, Schoch und Wyss

Drei mit je 15’000 Franken dotierte kantonale Musik-Förderpreise gehen in Solothurn an die Gitarristin Zoë Lena Guldimann, den Komponisten Joel Schoch und den Bassisten Andreas Wyss.

v.l.n.r.: Wyss, Guldimann, Schoch (Bilder: Kanton Solothurn)

Schoch studierte nach einem filmmusikalischen Vorkurs in Bonn im Bachelor Film und Medienmusik an der Hogeschool van de Kunsten in Arnhem, um danach den Bachelor und Masterstudiengang Komposition für Film- Theater und Medien (FTM) an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) abzuschliessen. Im Rahmen seiner Studienzeit hat er Musik für Ensembles verschiedener Grössen geschrieben, mehrere Games vertont, ein Kindermusical geschrieben und ein 3D-Hörspiel komponiert.

Andreas Wyss ist Musikproduzent, Komponist und Multiinstrumentalist aus Olten. Er war Bassist der Gruppe Stiller Has und unterrichtet an einer Oltener Schule Musik.

Zoë Lena Guldimann veröffentlichte unter dem Künstlernamen Zoey 2024 ihre erste EP und studiert derzeit Pop-Gitarre im Bachelor Musik an der Zürcher Hochschule für Musik, wo sie eine eigene Band leitet.

Schweizer Grand Prix Musik 2025 geht an Sylvie Courvoisier

Die Pianistin und Komponistin Sylvie Courvoisier erhält den vom Bundesamt für Kultur verliehenen und mit 100’000 Franken dotierten Schweizer Grand Prix Musik 2025.

Sylvie Courvisier (Bild: Harald Krichel)

Sylvie Courvoisier, geboren 1968 in Lausanne, sei «eine der bedeutendsten Pianistinnen und Komponistinnen der zeitgenössischen Jazz-Szene», schreibt das Bundesamt für Kultur (BAK). Seit 1998 lebt sie in New York. Courvoisier hat eine hybride Welt aus Jazz, zeitgenössischer Musik und Improvisation geschaffen und arbeitet regelmässig mit Grössen wie John Zorn, Mark Feldman, Yusef Lateef, Ikue Mori, Joey Baron und Evan Parker zusammen. Ihre Spielweise ist inspiriert von Cecil Taylor und Thelonious Monk sowie von den Komponisten György Ligeti und Olivier Messiaen. Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Soloalbums To Be Other-Wise (Intakt Records, 2024) und des atmosphärischen Albums Chimaera (Intakt Records, 2023) wird im Herbst das Album Angel Falls mit Wadada Leo Smith (Intakt Records, 2025) erscheinen.

Schweizer Musikpreise, je mit 40 000 Franken dotiert, gehen an die Harfenistin Julie Campiche, den Cellisten Thomas Demenga, den Dirigenten Titus Engel, den Komponisten Jannik Giger, die experimentelle Musikerin Charlotte Hug Raschèr, den Musik-Poeten Silvio Brunner sowie an die zwei Musikgruppen Vox Blenii und Vent Negru. Spezialpreise (je 25’000 Franken) erhalten das Festival Facciamo la Corte! im Tessiner Dorf Muzzano, das Insub Meta Orchestra und das globale Netzwerk Norient.

Die Schweizer Musikpreise bestehen seit 2014. Sie würdigen herausragende Werke oder Einzelleistungen und bilden das Musikschaffen in der Schweiz ab. Im Auftrag des Bundesamts für Kultur empfehlen rund zehn Expertinnen und Experten aus allen Landesteilen und aus verschiedenen musikalischen Disziplinen jedes Jahr um die sechzig Nominierte für die Schweizer Musikpreise. Zu Beginn des darauffolgenden Jahres wählen die sieben Mitglieder der Eidgenössischen Jury für Musik aus den Empfehlungen elf Preistragende aus.

 

Widmann übernimmt Leitung der Lucerne Festival Academy

Jörg Widmann übernimmt ab Januar 2026 die künstlerische Leitung der Lucerne Festival Academy. Er folgt in dieser Funktion auf den 2024 verstorbenen Wolfgang Rihm.

Jörg Widmann (Bild: Florian Ganslmeier)

Der 1973 geborene Jörg Widmann studierte Klarinette und Komposition in München und an der Juilliard School in New York. Er unterrichtete von 2001 bis 2015 in Freiburg Klarinette und Komposition, seit 2017 unterrichtet er Komposition an der Barenboim-Said-Akademie in Berlin. In der Saison 2023/24 war er composer-in-residence bei den Berliner Philharmonikern. Mehrere zeitgenössische Werke wurden ihm gewidmet, darunter Klarinettenkonzerte von Wolfgang Rihm, Aribert Reimann und Mark Andre. 2009 war Widmann bei Lucerne Festival im Sommer als composer-in-residence präsent. Zuletzt wurde im Sommer 2023 ein vom Festival in Auftrag gegebenes Werk von ihm für Bratsche und Kammerorchester uraufgeführt.

Die Lucerne Festival Academy wurde 2004 von Pierre Boulez und Festival-Intendant Michael Haefliger für den Bereich zeitgenössische Musik gegründet. Künstlerischer Leiter war seit 2016 der Komponist Wolfgang Rihm. Jeden Sommer widmen sich über 100 Nachwuchskräfte aus rund 30 Nationen drei Wochen lang dem Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts.

Smart Speaker stärken Musikstreaming

Wer einen Smart Speaker, zum Beispiel ein Amazon-Echo-Gerät, besitzt, hört mehr Musik und bindet sich ausserdem häufig an den Streamingdienst des jeweiligen Herstellers. Dies könnte die Wettbewerbssituation im Musikstreamingmarkt verändern.

Bild: depositphotos.com

Marketing-Wissenschaftler der University of Hamburg Business School haben in einer repräsentativen Studie 1518 Menschen aus Deutschland zu ihren Hörgewohnheiten befragt. Das Ergebnis: Während Nutzerinnen und Nutzer ohne Smart Speaker durchschnittlich etwa 16 Stunden pro Woche Musik hören, sind es bei Menschen mit Smart Speakern mehr als 20 Stunden.

Auch beim Einsatz von Streamingdiensten und kostenpflichtigen Abonnements gibt es Unterschiede: So liegt der Anteil von Bezahlangeboten bei den Nutzerinnen und Nutzern von Smart Speakern bei 73 Prozent und lediglich 39 Prozent bei denjenigen, die keinen Smart Speaker besitzen.

Die Nutzerinnen und Nutzer von Smart Speakern scheinen zudem die Dienste ihrer jeweiligen Lautsprecherhersteller zu bevorzugen: So greifen beispielsweise Personen, die einen Amazon Smart Speaker besitzen, mit einem Anteil von 29,3 Prozent auf die hauseigene, kostenpflichtige Plattform Amazon Music Unlimited zurück. Bei Personen ohne Smart Speaker liegt dieser Wert bei lediglich 11,0 Prozent. Ähnlich verhält es sich bei den Google Smart Speaker-Besitzern: Sie nutzen im Vergleich zu Nutzerinnen und Nutzern ohne Smart Speaker deutlich häufiger YouTube Music (17,3 Prozent mehr).

Originalpublikation:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/08997764.2025.2494994

Fiona Stevens übernimmt Geschäftsführung der Basel Sinfonietta.

Fiona Stevens, zuletzt Geschäftsführerin des Barockorchesters Concerto Köln, übernimmt die Geschäftsführung der Basel Sinfonietta. Sie folgt in dem Amt auf Daniela Martin.

 

Basel Sinfonietta (Bild: Marc Doradzillo)

Fiona Stevens studierte Musikwissenschaften an der Cambridge University, Violine in Düsseldorf und historische Aufführungspraxis in Frankfurt am Main und Den Haag. 2017 promovierte sie an der University of Southampton. Zwei Jahre lang experimentierte sie im Sinne des Kultur-Crossover mit einer Agentur, die Konzerte an für die Klassik ungewöhnlichen Orten und Umständen veranstaltete. Von Oktober 2021 bis September 2024 war sie Geschäftsführerin des Barock-Orchesters Concerto Köln. Aktuell ist sie Stipendiatin des DeVos Institute of Arts Management, mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit und strategische Planung für Kulturunternehmen.

Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung. Es hat zahlreiche Werke in Auftrag gegeben und konnte seit seiner Gründung mehr als 220 Uraufführungen und nationale Erstaufführungen präsentieren.

Dreierteam übernimmt Leitung des Basler Jazzinstituts

Michael Beck, Sarah Chaksad und Patrik Zosso bilden ab September 2025 die Co-Leitung des Instituts Jazz der Hochschule für Musik Basel.

Patrik Zosso, Michael Beck, Sarah Chaksad (Bild: FHNW)

Die Form einer Co-Leitung entspreche «auf ideale Weise den heutigen Führungsanforderungen und Erwartungen so wie der gelebten Kultur der Zusammenarbeit im Bereich des Jazz». Das Co-Leitungsteam bringe «mit seinen vielseitigen Kompetenzen in künstlerischen, pädagogischen und organisatorischen Belangen auch einen reichen Erfahrungsschatz innerhalb von Strukturen in Bildung und Kultur mit», schreibt die Hochschule.

Michael Beck, international tätiger Pianist und Komponist, Dozent für Klavier und Theoriefächer am Institut Jazz FHNW mit breiter pädagogischer Erfahrung ist Kurator von Veranstaltungsreihen mit langjährigem kulturpolitischem Engagement, Sarah Chaksad Saxofonistin, Bandleaderin und Komponistin mit internationaler Konzerttätigkeit ist verantwortlich für Bildungsprogramme, Gründerin eines Labels und einer Konzertagentur. Der Schlagzeuger Patrik Zosso ist international tätiger Produzent und Tonmeister, Leiter eines Studios und Labels, Professor für Jazz-Producing und Leiter des Studiengangs Producing/Performance am Institut Jazz FHNW.

 

 

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